Eigentlich bin ich kein Freund von großen Familienfeiern. Da Mini-Me auch nicht gerade gut Auto fährt, sind wir das letzte Jahr ganz um sämtliche Feiern drumherum gekommen. Doch dieses Jahr stand noch ein großer Geburtstag an und Mini-Me sollte seine Uroma und seinen Uropa kennen lernen, also mussten wir einfach dorthin.
Schon schweißgebadet stand ich morgens auf. Eine so lange Strecke ist für uns alle immer besonders anstrengend, denn ich weiß nie wie lange es mit Mini-Me gut geht. Wie oft müssen wir anhalten, schaffen wir es über die Autobahn oder sollen wir doch lieber gleich über die Landstraße? Alles Fragen, die mich am frühen Morgen schon plagten. Da Mini-Me recht früh wach wurde, verlegten wir die Fahrt auf seinen Vormittagsschlaf, in der Hoffnung, dass er die Strecke durchschläft.
Aber auch das schlafende Kind in seinen Sitz zu legen, OHNE das er dabei wach wird ist eine Kunst für sich! Denn Mini-Me nimmt keinen Schnuller und hat demnach fast die ganze Zeit meine Brust im Mund. Je nachdem wie tief er schläft, kann es schon mal sein, dass er, sobald ich ihm die Brust aus dem Mund ziehe, wach wird. Also tief einatmen, ein letztes Stoßgebet und mit dem schlafenden Kind zum Auto.
Glück gehabt – dieses Mal ging alles einigermaßen gut und wir konnten ohne große Vorkommnisse los düsen.
Nach der Hälfte der Strecke wurde Mini-Me aber wieder wach und somit mussten wir erstmal anhalten, denn schon nach kurzer Zeit schrie er sich in Rage…
Als wir dort ankamen, war ich erstmal überrascht, dass es so ruhig war. Keine wildgewordene Verwandtschaft, die schnaubend und Hufe scharrend auf das kleine Baby wartete, sondern ruhige, ausgeglichene und sichtlich freudige Verwandte. Das nahm damit auch mir den Druck und so war ich guter Dinge, dass es ein angenehmer Tag werden würde.
Da wir mit Hund unterwegs waren, gingen wir nachdem wir dem Kleinen eine frische Windel angezogen hatten erstmal raus in den Garten, dir der Hund sich erleichtern konnte…
Dort wartete schon der Osterhase (namens Oma), der fleißig bunte Eier im Gras und unter den Büschen versteckte. Doch unser Hund wäre nicht unser Hund, wenn er ganz normal Pipi machen würde und dann wieder rein gehen würde… Nein, stattdessen wurden die gefärbten Eier zu seinen Spielbällen und Oma-Osterhase zum Wurfgeschoss. Jedes Ei das sie versuchte im Gras zu verstecken konnte erst gar nicht auf den Boden gelegt werden, denn unser Hund bellte es freudig an. Als dann noch Mini-Me mit ins Spiel kam, war die Eiersuche erstmal beendet, denn der Kleine nahm die Eier ebenfalls als Wurfgeschoss oder zerstampfte mit großer Freude.
Aller Erwartungen mache, verlief der restliche Tag aber dann doch wirklich relativ entspannt.
Obwohl viele Leute dort waren, wurde Mini-Me nicht umzingelt, sondern in Ruhe gelassen. So taute der Kleine nach kurzer Zeit auf und spielte mit seinem Cousin und seiner Cousine.
Nach dem Essen merkte ich, dass der Kleine allmählich ganz schön müde geworden war. Die mehr oder weniger fremde Umgebung, die Unbekannten Gesichter und der wenige Schlaf machten sich bei ihm bemerkbar und so beschlossen wir alsbald zu fahren. Immer mit der Hoffnung, dass Mini-Me während der Fahrt schlafen würde.
Beim Verabschieden, wurde es dann plötzlich ganz unerwartend sehr intim. Mini-Me saß schon im Sling und kuschelte sich an meine Brust. Als sein Uropa dann auf uns zu kam und seinem Urenkel die Hand zum Abschied reichen wollte, streckte Mini-Me sie ihm wie erwartend natürlich nicht freudestrahlend entgegen, sondern drückte sein Gesicht noch näher an meine Brust. Dem Uropa machte das aber gar nichts aus, denn er streckte mir urplötzlich die Hand in den Ausschnitt und suchte die Hand seines Urenkels. Leicht irritiert, aber sich doch sehr amüsiert schaute ich zu meinem Partner und lachte. Normalerweise bin ich ja nicht der Freund von alten Männern, die mir ungefragt irgendwo hinlangen, aber bei Uropa Heinz drücke ich mal ein Auge zu ;).
Ich hoffe ihr hattet schöne Ostern!
Alles Liebe – Eure Nina
