Ostern in Neuseeland

Langes Wochenende zu Ostern

DSC_0044 (1024x681)Da es hier nun Herbst ist, hat unsere Familie das gute Wetter und das lange Wochenende (hier haben die Schulkinder auch noch den Dienstag frei!) genutzt und einen Ausflug entlang der Küste der Wairarapa unternommen. Dabei bekamen wir nicht nur ein paar abstürzende Altbauten zu sehen, sondern auch einige alte Bekannte, die sich auf den Felsen in der Sonne räkelten: die Seelöwen der einheimischen Kolonie wollten auch die letzten Sonnenstrahlen geniessen.

DSC_0022 (681x1024)Vorher konnten wir mit Entsetzen ein verlassenes und abstürzendes Haus an der Küste begutachten. Das Meer hat die Küste dort derart erodiert, dass schon vor einigen Monaten den Besitzern klar war, dass ihr Haus nicht mehr zu retten ist. Nach einem besonders heftigen Sturm kamen sie dann zurück und mussten es seinem Schicksal überlassen. Inzwischen ist es so gefährlich, dass es auch nicht mehr professionell abgerissen werden kann. DSC_0025 (681x1024)Traurig nun mitansehen zu müssen wie erstens ein Haus aufgeben wird und zweitens dadurch das Meer verschmutzt werden wird. Der örtliche Postbote, der inzwischen auch Touristen auf seinen Touren mitnimmt, veröffentlicht auf seiner Facebook Seite regelmässig Fotos von Sehenswürdigkeiten entlang seiner Route. Dort gibt es auch einige Fotos, die den Zerfall der Küste und die abstürzenden Hütten seit letztem Jahr drastisch dokumentieren.

Hassliebe Osterhase

Zu Zeiten der Kolonialisierung war es gang und gebe Kaninchen auf Inseln freizulassen um Nahrung für Schiffsbrüchige und Verstossene bereitzustellen. In manchen Gegenden waren die Bedingungen nicht immer günstig für die Verbreitung der Kaninchen, aber sobald Neuseeland aktiv und intensiv besiedelt und für intensive Agrarwirtschaft gerodet wurde, verbesserten sich deren Bedingungen schlagartig und innerhalb kürzester Zeit (1880) stellten sie eine Gefahr für die neuseeländische Wirtschaft dar.

dry_conditions_have_helped_rabbit_numbers_increase_55266ae9b1Die ersten Versuche, der Plage Herr zu werden endeten in einer weiteren Katastrophe: unzählige Frettchen, Wiesel und Hermelinwiesel wurden importiert, um den Kaninchen ein Garaus zu machen. Leider ging dies vollends daneben: statt Jagd auf die schnellen Renner zu machen, gingen sie der einheimischen, nicht fliegenden Vogelwelt mit verheerenden Folgen an die Gurgel.

Inzwischen versuchen die Landbesitzer und DoC mit anderen Mitteln die Anzahl in Grenzen zu halten, unter anderem seit 25 Jahren mit einer alljährlichen Osterjagd. Dieses Jahr versammelten sich an die 300 Nachteulen um für 24 Stunden ununterbrochen Jagd auf Karnickel und andere Schädlinge zu machen. Die 27 Mannschaften erlegten fast 10.000 Viecher – mehr als letztes Jahr – aber noch immer weniger als in dem Rekordjahr als 23.000 erlegt wurden. Für die meisten hört sich dies unglaublich an und ab und zu demonstrierten auch Tierschützer dagegen. Aber es werden immer weniger, da die katastrophalen Schäden an der Natur nicht mehr zu übersehen und bagatellisieren sind.

an_example_of_the_exploding_rabbit_population_phot_519224ffd4Gerade auf der Südinsel sind die erschreckenden Konsequenzen zu beobachten, wenn im Sommer die Schafe keine Nahrung mehr finden (6 Kaninchen essen pro Tag soviel Grass wie ein Schaf) oder nach starken Regenfällen die Berghänge aufgrund der fehlenden Vegetation abrutschen.

Diese biologischen Katastrophen, die einen riesigen Effekt auf die Biotope und die Wirtschaft Neuseelands haben, sind der Grund warum heutzutage so streng an der Grenze kontrolliert wird. Deshalb nicht böse sein und alle mitgebrachten Äpfel, Bananen oder Sonstiges in den Abfalleimer wandern lassen.

Autorin: Petra Alsbach-Stevens



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