Ostermontag

Am Ostermontag, als es Mazungo noch gut ging und ich, den Regen ignorierend den Tag in Mombasa verbrachte um das Fort Jesus zu besichtigen und die örtliche Honda Vertretungt aufzusuchen, mit dem Gedanken spielend eventuell eine Vespa kaufen zu wollen.
Der Fort Jesus Kassierer wollte allerdings vom Mzungu 800 Schilling Eintritt, welcher 800% über dem kenianischen Eintrittspreis lag.
Diskutieren half nicht und ich sagte schlussendlich, "No sorry Sir, that´s to much money for me" und verzichtete beleidigt auf einen Besuch.
Überlegend ob die verschieden hohen Eintrittspreise nun Rassismus sei oder nicht, schlenderte ich hoch zur Abdel Nasser Rd, dort wo ich einen Motorbikes Dealer gesehen hatte, aber leider hatte dieser, Ostern wegen, geschlossen.
Ich betrat ein Restaurant, das "Blue Room Restaunt" heisst, ass Pfeffersteak mit Pommes, welches vorzüglich schmeckte und trank  Ice Tea dazu und später, nach einem neuerlichen Spaziergang und Sucherei nach einer Vespa die zu kaufen wäre, kehrte ich dorthin zurück weil ich die Schwarzwälder-Kirschtorte aus derem Kühlregal nicht mehr aus meinem Kopf bekam.
Die kostete zwar 200 Schilling, aber dies als der gleiche Preis für alle.
Im  Restaurant schienen die Inder die grösste Gruppe der Gäste zu sein und sie benahmen sich auch so wie ich sie aus Indien her in Erinnerung hatte.
Es gibt wohl keine Volksgruppe die Mazungo so nervt wie diese, vielleicht noch luxemburger Kegelclubs im Ausland und als ich an der viel zu süssen, alkoholgetränkten Schwabbelallerlei rumkaute die man als Schwarzwälderkirschtorte verunglimpfte, hatte ich Zeit mir Gedanken zu machen, wer denn nun der grössere Rassit sei. Die Verantwortlichen im Fort Jesus, der Inderhasser oder der kenianische Patissier.
Im Restaurant unterhielt ich mich mit einem Deutschen der auch Robert heisst, interassanter Typ der vor langer Zeit politische Soziologie in Dar-as-Salam studierte und seitdem immer wieder Ostafrika bereist, eben wie so viele vom Afrika-Virus befallen.
Die Zeit verging wie im Fluge, wir unterhielten uns über alles mögliche, als ehemalige Kommunisten oder zumindest Alt-Linke waren wir uns einig, dass auch Deutschland ein gesetzliches Mindesteinkommen braucht und ich erklärte ihm das luxemburgische RMG (Revenu-Minimum-Garantie) System, was ihn sehr zu interessieren schien.
Um 17 Uhr mussten wir uns verabschieden, ich wollte noch vor Anbruch der Dunkelheit wieder zuhause sein, sprang in ein Matatu nach Mtwapa, welches mich in Nyali auspuckte und dann wurde Mazungo krank, die Entschuldigung dafür, dass Ihr so lange auf ein Posting warten musstet.

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