Osterbräuche: Zum „Oia-Picka“ in die Oberpfalz

Von Urzeit


"Spitz auf Spitz“ schlagen die Duellanten beim „Oia-Picka“ (Eierpicken) jeweils die Eier aufeinander. Foto: obx-news
Vom größten Osterbrunnen der Welt bis hin zum „Duell“ mit gekochten Eiern – Ostern in Ostbayern ist ein Fest der besonderen Bräuche
Velburg (obx - internet-zeitung) – Knackt die Schale oder knackt sie nicht: Einmal im Jahr, am Ostermontag, wird der Platz vor der Wallfahrtskirche St. Wolfgang in Velburg (Kreis Neumarkt) zum Duellierplatz für die Jugend und die Junggebliebenen. Bewaffnet mit Körben und Taschen voll gekochten Ostereiern treten sie zum Zweikampf an. „Spitz auf Spitz“ schlagen die Duellanten beim „Oia-Picka“ (Eierpicken) jeweils die Eier aufeinander. Sieger bleibt, wessen Osterei den Schlagabtausch heil übersteht. Der Gewinner kassiert das lädierte Osterei seines Kontrahenten. Ostern hat in der Region auch noch ganz andere Gesichter: wie etwa durch die prächtig geschmückten ostbayerischen Osterbrunnen. Den alten, ursprünglich aus dem Fränkischen stammenden Brauch, zum Osterfest den Brunnen mit bemalten Eiern, Kränzen, Girlanden und Blumen zu schmücken, pflegen viele Orte in der Oberpfalz. Sulzbach-Rosenberg (Landkreis Amberg-Sulzbach) begeistert seine Besucher mit dem größten Osterbrunnen der Welt. Verziert mit rund 18.000 Eiern, fand er im Jahr 2008 Eingang ins Guinness-Buch der Rekorde. Ganz besondere Ereignisse sind auch der Oster-Ritt in Regen im Bayerischen Wald mit rund 400 Kalt- und Warmblütern am Ostermontag, die riesigen Osterfeuer oder der Emmaus-Gang in Zwiesel, bei der kunstvolle Glasobjekte durch die Landschaft getragen werden. Die Glasmacher entlang der „Glasstraße“ werben mit diesem einzigartigen Brauch für ihre Zunft – und bitten um Beistand „von ganz oben“.