Während im Westen nun Osterzeit ist, wird in Vietnam fleißig weitergearbeitet. Hier gibt es zwar viele Christen, die in die Kirche gehen, aber Ostern als Feiertag existiert nicht. Trotzdem nahm ich mir diesen Tag als Anlass für einen schönen Ausflug mit meinem Freund Hiep. Früh am Morgen, gegen sechs, brachen wir in Richtung Cai Rang auf. Cai Rang ist ein kleines Fleckchen westlich von Can Tho (knapp sechs Kilometer entfernt) und berühmt für seinen schwimmenden Markt. Er ist auch eigentlich das einzige touristische Ziel hier – die meisten Touristen kommen abends, schlafen eine Nacht, fahren nach Cai Rang und dann weiter in andere Städte. Der Name Cai Rang stammt, laut Hiep, von den Krokodilen, die den Reisenden das Überqueren des Mekong-Seitenarms früher das Leben schwer machen (Rang heißt Zahn).
Ich fand Cai Rang jetzt nicht wirklich übervoll. Es herrschte zwar Hektik, aber eigentlich fand ich es sehr ruhig. Die Menschen leben auf den Booten und bieten hier ihre Waren an – eigentlich alles, was man braucht, von Kleidung über Obst und sogar fertiggekochtes Essen. Es ist natürlich schon eine schöne andere Welt, die auf uns Europäer exotisch und fremd wirkt. Hier im Mekong-Delta dreht sich aber alles ums Wasser: schon zweitausend Jahre zuvor, zur Zeit des Funan-Reiches, legten die Menschen hunderte von Kanälen an, um die großen Reisfelder zu bewässern und auch zum Transport. Und das wird auch heute noch so gehandhabt.
Nach Cai Rang sind wir dann noch weiter auf dem unteren Mekong herumgeschippert, in kleine Kanälchen und auch zum zweiten Schwimmenden Markt in der Region, Phung Hiep. Stundenland vorbei an kleinen Häuschen mit Obstbäumen. Wir besuchten auch mehrere Obstgärten – was bei uns in Deutschland als teurer Import in der Schauauslage liegt, zum Teil auch noch zu einer grausamen Qualität – wächst hier im Garten. In Can Tho ging es dann auch zum Pflücken und Essen: Longan (nhan), Wasseräpfel (man) und Mango. Überall gab es Ananas, Papaya und Jackfruit. Ein wahres Fruchtparadies, und es wächst überall im Garten. Schade, dass ich in der Stadt keinen Garten habe…
Die Fahrt war, obwohl lang, überhaupt nicht langweilig. Nach einer bun rieu allerdings, überkam uns ein wenig Schläfrigkeit. Die Hitze hier macht einen mittags wirklich müde. Es war nun das erste Mal, dass ich Can Tho und die Umgebung erkundet habe. Ohne Motorrad ist das ja auch nicht so einfach, und man muss sich dann auch noch frei nehmen. Ein wenig traurig bin ich nur, dass meine Lieblingsfrucht, die Drachenfrucht, momentan nicht wächst.
In the west is Easter, and so I decided also going on a tour on Easter Monday, though this feast is not celebrated officially in Vietnam. I have been now two months in Can Tho and so it was time to go out and see something – which is quite difficult without a motorcycle. So my friend Hiep and me went by a boat to the famous floating market in Cai Rang. The market is an attraction for tourists, who come in the evening and sleep one night, visiting the market in the early morning and then go further to other cities. Cai Rang reminds, so Hiep told me, on the crocodiles who the travelers had to fear by crossing the river (Rang means teeth).
Cai Rang was not crowded. When you know Vietnamese markets, you sometimes get claustrophobic by the masses of people there. There were many people, but I think it was quite quiet. The people live there on their boats and sell everything you need – from clothes, food, fruits to meals. For us Europeans it is exotic and also strange. The people are living this live since two thousand years, starting with Funan Empire, whose people created the first canals here. And so they do till today.
After Cai Rang we went further, going into small canals, visiting a fabric for rice noodles and many fruit gardens. We went to the second floating market, in Phung Hiep and then through small canals back to Can Tho. Everywhere you can see houses with gardens full of fruit, jackfruit, water apples, mangoes and papaya, pineapple and banana. Fruits which are imported and you must pay a lot in Europe – here they grow in the garden and you can pick them up easily.
After eating a bun rieu (in an unknown place) we went a little sleepy. We drove back to Can Tho and visited another fruit garden, picking up longans and water apples. I am only a little sad, because my favorite fruit, the dragon fruit, did not grow – it is not it’s season.