Für mich war das der Abschluss der Oster-Tanz-Tage 2015 in Hannover: Dornröschen für Kinder am Ostermontag (6. April). Der offizielle Abschluss ereignete sich allerdings einen Tag später, am heutigen Dienstag nach Ostern; da wurde Der Prozess nach Kafka wiederholt, über dessen Premiere ich hier schon berichtet hatte. Diese Produktion bleibt im Repertoire.
Zu Dornröschen (für Erwachsene) hatte ich hier im Rahmen eines Zwischenberichts schon ein paar, nicht ganz unkritische Worte geschrieben. Dornröschen für Kinder ist allein schon durch die von Kindern und Jugendlichen geprägte Atmosphäre etwas völlig Anderes. Das war schon beim Hineinkommen in die Eingangshalle zu merken und später im Zuschauerraum voll der erwartungsvollen Stimmung der Kinder vor Vorstellungsbeginn.
Dornröschen für Kinder unterschied sich durch drei Merkmale von Dornröschen für Erwachsene: Die Fassung für Kinder ist kompakter, insgesamt war ein Stunde ohne Pause vorgesehen. Es wirken ausgewählte und vorher trainierte junge Menschen (mit Erfahrung aus verschiedenen Ballettschulen) zusätzlich in der Vorstellung mit (kenntlich an einem roten Kostüm mit schwarzen Streifen); 14 waren es diesmal, die alle im Programmblatt namentlich genannt sind. Und last not least: Gleich nach der Vorstellung werden die Kinder aus dem Zuschauerraum aufgefordert, so sie mögen, auf die Bühne zu kommen - es waren sehr viele! - und durften dort "eine Rose" spielen. Jörg Mannes, dem der Spaß daran anzumerken war, studierte mit ihnen einige einfache Bewegungen ein, die sie schließlich zur Musik des Walzers von Tschaikowsky darboten. Großer Applaus!
Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen der Staatsoper Hannover dürfte vorbildlich sein! Auch für mich war das ein begeisternder Abschluss!
Eine Bemerkung noch: Mir ist vorhin aufgefallen, dass Dornröschen (für Erwachsene) am 12. April ab 16 Uhr zum letzten Mal aufgeführt wird!
Text: Dr. Helge Mücke, Hannover. Bei der Presseabteilung der hannoverschen Oper bedanke ich mich sehr herzlich für die ausgezeichnete Zusammenarbeit!
