Sonnenrad Zeremonie
Zur Wintersonnenwende wurden auf den Hügeln Feuer entzündet, damit die Sonne ja weiss, dass sie wieder zurückkehren kann. Die Kraft der Natur hatte sich in sich hinein gezogen. Zur Frühjahrssonnenwende ist die Sonne wieder richtig da. Die Pflanzen beginnen zu spriessen, Lebenskräfte kehren zurück.
Sonnenräder aus Holz werden gebastelt und die Hügel hinunter gestossen. Hinein ins Land, über die fruchtbaren Felder. Das Sonnenrad dient hier als Träger der Sonnenkraft. Das Lenken der Räder über die Felder lässt die natürliche Kraft des Lebens überall hinfliessen, wo etwas wachsen soll.
Es ist das eine, darüber Bescheid zu wissen. Die Diskrepanz zum Alltag ist oft recht gross. Draussen zwitschern die Vögel, die Sonne zeigt ab und an zwischen den Wolken, dass sie schon sehr viel Kraft hat. Wie nun kommt diese Kraft, dieser Wandel der Natur als Lebenskraft in uns hinein?
Ostara-Rituale
Die Schamanenstube begeht die Sonnwendfeiern, um auf die Bewegung der Natur aufzuspringen: mit der Kraft der Natur ins Leben hinein.
Stellt man sich vor, wie man in seiner Wohnung sitzt und draussen diese neue Kraft sich entfaltet, so ist es zwar tröstlich, dass jetzt Neues kommt, doch so richtig handfest nutzen kann man diese Änderung seltener. Rituell lassen wir das Sonnenfeuer in uns hinein, die noch schlafenden Teile unserer Selbst wecken gehen. Die Kraft da draussen darf mit Sonnenrädern durch unser Innenleben rollen und überall Wärme, Licht und Aufschwung bringen.
Überall? - Nein. Es macht als Teil unserer Rituale Sinn, sich darüber Gedanken zu machen, was es wohl wert ist, neu mit Kraft erfüllt zu werden und was die Sonnenräder vertreiben können. Dieser Ritualteil des Verabschiedens des Alten ist ebenso Teil wie das Begrüssen der Freude am Neuen.
Frühlingskraft
Der Natur scheint es egal zu sein, ob jemand bereit ist für die Kraft des neuen Sonnenjahres oder nicht. Sie spriesst. Angekündigt von den ersten strahlenden Pflanzen, die uns ins Auge fallen: den Schneeglöcklein. Die grossen Glocken der Fastnächte haben den Winter vertrieben. Aus der Erde heraus kommen die ersten feinen Klänge, die dem Frühling zugewandt sind. Fein erklingen sie in kleinen und grösseren Grüppchen.
Und sie tragen noch die Erinnerung an den Winter in sich. Ihr Weiss ist aber anders als das Weiss des Schnees. Es kundet von einem letztes Rückblicken auf die Winterzeit. Ein Innehalten, bis sie wieder auf wundersame Weise verschwunden sind und dem Spriessen der ganzen Natur weichen.
Auf in den Frühling,
den Winter lassen wir hinter uns.
Das Blut färbt sich rot in der Feurerkraft,
klares Wasser erquickt und reinigt das innere Leben.