Ost- oder West-Blog?

Die Bundestagswahl wirft ihre Schatten bereits seit geraumer Zeit voraus und im Rahmen des Vorgeplänkels bringen nun die Medien das Ost-West Thema auf. Soll der Solidaritätszuschlag gesenkt werden oder gar ganz abgeschafft? Soll der Soli nun für die Modernisierung des Westens genutzt werden? Et cetera… Der Webmasterfriday wirft passend zu dieser Diskussion die Frage in den Raum, ob man sich eher als West- oder als Ostblogger sieht, oder ob die Unterscheidung Ost-West über zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung überhaupt noch Sinn macht.
 
Ich kann mich noch relativ gut an den Zeitraum Ende der achtziger Jahre, Anfang der neunziger Jahre erinnern, als die Ereignisse in den Staaten des Ostblocks die Weltgeschichte veränderten. Als britischer Staatsbürger beobachtete ich die Veränderungen teils mit Freude und teils mit Sorge. Ich habe mich wirklich für die Menschen im Osten gefreut, dass es ihnen gelungen war, die Ketten des SED-Regimes zu sprengen und ihre Freiheit zu erringen. Aber trotz meiner Erfahrung von über 40 Jahren in diesem Land bleibt mir die Mentalität des Ostens fremd. Das aber auch nur, weil ich im Westen aufgewachsen bin.

Für mich sind Unterteilungen wie Ost und West heutzutage aber unnötig. Dass noch heute beispielsweise die Löhne in alte Bundesländer und sog. Neue Bundesländer unterschieden werden ist mir unerklärlich und nur als Winkelzug der Arbeitgeber zu verstehen, um noch mehr Kohle zu machen. Oder um die Teilung, die viel zu lange Bestand hatte, zumindest verbal noch länger in den Köpfen der Menschen zu halten.

Ost und West sind heute, zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung, nur noch Schlagworte aus einer vergangenen Zeit. Vergleichbar mit den Geschichte, die unsere Großetern vom Krieg und der Zeit danach erzählt habe. Welches Kind kann sich denn heute noch vorstellen, dass einmal ein Bauwerk ein ganzes Land geteilt haben soll? Wahrscheinlich kaum eins. Genauso wenig wie sich meine Generation vorstellen konnte, dass es mal einen Krieg gegeben haben könnte. Das sind Geschichten aus einer lange vergessenen Zeit, die man nicht künstlich in die Gegenwart transferieren muss, etwa durch Verwendung von Begriffen wie Ossi oder Wessi.


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