Öst. Familiennetzwerk für Ehesplittingmodell

Erstellt am 8. Juni 2011 von Schreibfreiheit

02.06.2011 | KARL ETTINGER (Die Presse)

Experten wollen eine „unprovokante“ Variante, die nicht an der Individualbesteuerung rüttelt. Überdies wird eine Sanierung des Familienfonds gefordert: Kein Geld mehr für Erziehungszeiten an Pensionsversicherung.

Wien. Alle Parteien bekennen sich zu einer Entlastung der Familien, aber in der Koalition gibt es unterschiedliche Auffassungen, wie das funktionieren und wer profitieren soll. Im Kern liegt der Schwerpunkt der SPÖ bei Maßnahmen für sozial schwächere Eltern und Alleinerzieher. Die ÖVP sieht hingegen die Notwendigkeit, auch Familien mit mittleren und höheren Einkommen mehr unter die Arme zu greifen, um Kosten für die Erziehung mehrerer Kinder zumindest teilweise zu decken…..

Eine Arbeitsgruppe von Fachleuten, die seit zwei Jahren im „Österreichischen Familiennetzwerk “ kooperiert und ausdrücklich nicht namentlich genannt werden will, schaltet sich jetzt im Gespräch mit der „Presse“ in die laufende Diskussion ein. Mit ihrem Vorschlag versucht sie zugleich, die Verwirrung um den Begriff „Familiensplittung“ auszuräumen.

•Familienrealsplitting

•Kombination mit Tarifreform.

•Statt einem Ehegattensplitting.

•Ansatz Bemessungsgrundlage.

Weichen für die Steuerreform

Rasche Entlastung des Fonds

Neben einer Umstellung der Besteuerung hält es das Netzwerk für unumgänglich, dass der sogenannte Familienlastenausgleichsfonds, kurz Flaf, von Zahlungen, die Familien nicht direkt zugutekommen, entrümpelt wird. Schließlich kämpft der Familienfonds mit knapp vierMilliardenEuro an Schulden, für die der Bund mit seinem Budget geradesteht. „Das Weiterwurschteln bringt nichts“, so die Warnung der Experten.

Daher wird ein Vorschlag, der schon einmal diskutiert
wurde, aufgegriffen. Der Fonds soll künftig nicht mehr
die Zahlungen für Kindererziehungszeiten von Müttern
an die Pensionsversicherung tragen. Das zähle nicht zu
den „Kernleistungen“ des Flaf. Im Jahr 2010 betrugen
die Kosten dafür immerhin bereits rund 800 Millionen Euro.

Original auf Die Presse, Wien ….

________________________________________________

Weitere Hinweise

Österreichisches Familiennetzwerk

Wertverlust bei Familienbeihilfe

Familienleistungen werden Jahr für Jahr gesenkt

Familienbesteuerung und Frauenerwerbsquote

FPÖ: Familien durch Familiensteuersplitting entlasten!

Arbeit, Kinder, Pension – Dr. Fred Brande, Wien

Die klassische Familie – praktisch, billig und gut.