OSCARS® 2015 - FAZIT (GEWINNER UND VERLIERER)

Autor: Florian Wurfbaum

Die Oscars 2015 sind vergeben und so wird es aller höchste Zeit ein Fazit zur berühmtesten Award-Show des Planeten zu ziehen. Wie bereits in den Jahren zuvor, hatten auch diesmal die beiden Theaterproduzenten Craig Zadan und Neil Meron das Zepter in der Hand und als Host führte Serien-Star Neil Patrick Harris durchs Programm.

Die Favoriten waren mit je 9 Nominierungen „Birdman“ und „Grand Budapest Hotel“, gefolgt von dem achtfach nominierten Spionage-Drama „The Imitation Game“ und dem bereits im Vorfeld mehrfach ausgezeichneten Coming of Age-Drama „Boyhood“, der sechsmal nominiert wurde.
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Gewinner und Verlierer:
In den Hauptkategorien haben sich überwiegend die Favoriten durchgesetzt. Auch wenn sich Mitfavorit "Boyhood" seinem Mitstreiter "Birdman" in den Hauptkategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Originaldrehbuch geschlagen geben musste. Aus meiner Sicht ist die schwarze Komödie ein verdienter Sieger, wenn gleich ich ebenso Richard Linklaters Coming of Age-Drama die Goldmänner gegönnt hätte. Überraschend waren die hohe Anzahl an Oscars für "Grand Budapest Hotel" und der Animations-Oscar für "Baymax". Die Auszeichnungen für Wes Andersons Komödie kann man letztendlich großteils nachvollziehen, aber die Disney Produktion als Besten Animationsfilm zu prämieren, empfinde ich als klare Fehlentscheidung. Hier hätte zwingend das brillante Trick-Abenteuer "Drachenzähmen leicht gemacht 2", das im Vorfeld als klarer Favorit ins Oscar-Rennen gegangen ist, gewinnen müssen. Sicherlich ist "Baymax" ein überaus gelungener Genre-Film, aber eben kein herausragendes Werk, wie die Fortsetzung um die Drachenreiter von Berk. Was hier die Academy-Mitglieder geritten hat, erschliesst sich mir nicht  alt=:(" />:(" />:(" title="OSCARS® 2015 - FAZIT (GEWINNER UND VERLIERER)" />:(" />:(" class="middle" border="0">,

Bei den Darsteller-Awards gab es keine Überraschungen, so dass letztendlich alle Gewinner vorauszusehen waren. Dies ist aber weniger schlimm, da alle vier Preisträger (Eddie Redmayne, Julianne Moore, J. K. Simmons, Patricia Arquette) völlig zurecht ausgezeichnet wurden. Einzig als besten Hauptdarsteller hätte ich persönlich lieber Michael Keaton für seine Rolle in "Birdman" prämiert gesehen, was jedoch keinesfalls Eddie Redmaynes Leistung schmälern soll. Insgesamt war also die Verteilung in diesen Kategorien erneut sehr vorhersehbar, was für den Spannungsbogen der Veranstaltung nicht gerade von Vorteil war. Diese Vorhersehbarkeit wird schlussendlich auch zukünftig nicht zu vermeiden sein, da sich die Topfavoriten eben durch die zahlreichen Award-Vergaben im Vorfeld der Oscars sehr früh herauskristallisieren.

Bei den technischen Kategorien überaschte doch ein wenig, dass "Interstellar" lediglich eine Trophäre für die besten visuellen Effekte erhielt. So hätte Nolans Sci-Fi/Meisterwerk gerne auch Auszeichnungen bei den zwei Ton-Kategorien bekommen dürfen. Aber hier musste sich das Wurmloch-Abenteuer dem Eastwood Kriegs-Biopic "American Sniper" und dem Musikdrama "Whiplash" geschlagen geben. Letzterer zählte auch zu den großen Gewinnern des Abends und holte bei 5 Nominierungen stolze 3 Goldmänner. Die Musik-Auszeichnungen gingen erwartungsgemäß zum einen an Alexandre Desplat, der in der Kategorie Beste Filmmusik gleich zweimal nominiert war, für "Grand Budapest Hotel" und zum anderen an den Song „Glory“ aus der Martin Luther King Biographie "Selma".

Die großen Verlierer der 87. Academy Awards waren Richard Linklaters "Boyhood", "The Imitation Game", "American Sniper" und "Foxcatcher", der trotz 5 Nominierungen leer aus ging.

Insgesamt gibt es aus meiner Sicht, bis auf der Auszeichnung des Besten Animationsfilm keine Fehlentscheidung und so kann man schlussendlich mit der Wahl der Preisträger absolut zufrieden sein.
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Zur Veranstaltung:
Das Red-Carpet-Special der Amerikaner war mir mal wieder deutlich zu lang geraten und hat sich so recht gezogen. Die gestellten Fragen waren wie eigentlich immer belanglos und drehten sich überwiegend über die Garderoben der Stars. Vermutlich kann ich dies aber nicht ganz objektiv einordnen, da ich der Modeshow schlichtweg nichts abgewinnen kann. Aber ich weiß natürlich auch, that´s Hollywood ;).

Als Moderator führte bei der 87. Oscar Verleihung erstmalig Serien-Star Neil Patrick Harris durch den Abend. Der Amerikaner war bereits als Gastgeber erfolgreich bei zwei Emmy- und vier Tony Award Verleihungen tätig. Somit war Harris diesbezüglich durchaus erfahren und eigentlich prädestiniert für die große Oscar-Bühne. Doch Harris enttäuschte letztendlich als Moderator, da seine Vorstellung arg zahm daherkam. So zündeten seine eingestreuten Wortspiele nur bedingt und konnten kaum eine Reaktion beim Publikum hervorrufen. Natürlich vermochte der "How I met your Mother"-Star in der 8 minütigen Eröffnungsszequenz inklusive der obligatorischen Tanzeinlage zu überzeugen. Und auch der "Birdman"-Sketch wusste zu gefallen, aber insgesamt trug Neil Patrick Harris mit seiner lediglich soliden Vorstellung gehörig zu der - vom Unterhatlungswert gesehen - langweiligsten Oscar-Show der letzten Jahre bei. Für das nächste Jahr wünsche ich mir endlich wieder einen bissigeren Host des Kalibers Ricky Gervais, der den Promis deutlich mehr einheizt und hiermit der Show mehr Pep verleiht.

Die musikalischen Präsentationen der nominierten Songs waren wie eigentlich fast immer großartig. Besonders zu begeistern vermochte mich hierbei der Auftritt von John Legend und Common, die gemeinsam den späteren Gewinner "Glory" performten. Auch der "Lego Movie" Song "Everything Is Awesome" wusste mit seiner immens bunten Darbietung sehr zu gefallen. Als überraschendes, musikalisches Highlight enpuppte sich der Auftritt von Lady Gaga. Der Popstar sang zu Ehren Julie Andrews - entgegen ihres Images dezent geschminkt und adrett gekleidet - ein Medley der Filmsongs aus „The Sound Of Music“ und legte eine denkwürdige Performance hin, die das Publikum mit stehenden Ovationen honorierte.

Zudem fiel auch wieder postiv auf, dass alle Preisträger aussprechen durften.
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Fazit: Vom Unterhaltungswert gesehen, eine ingesamt überaus entäuschende und langweilige Oscar-Verleihung. Einzig die zufriedenstellende Auswahl der Preisträger und die gelungenen Musik-Auftritte konnten begeistern. Dagegen war Neil Patrick Herris Leistung als Moderator der Show allenfalls solide und somit einer Oscar-Verleihung nicht wirklich würdig. Das es mal wieder kaum Überraschungen bei den Gewinnern gab, ist zu verschmerzen. Jedoch wünsche ich mir endlich wieder mehr Mut von den Award-Produzenten. Das Konzept muss zukünftig zwingend aufgefrischt werden, da die Show doch deutliche Abnutzungserscheinungen aufweist. Die schwächste Oscar-Show der letzten Jahre, die hoffentlich bewirkt, dass in Zukunft dem Publikum neue Ideen präsentiert werden.
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Die Gewinner
Birdman - 4 von 9 gewonnen
Grand Budapest Hotel - 4 von 9 gewonnen
Whiplash- 3 von 5 gewonnen
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Die Verlierer
The Imitation Game - 1 von 8
American Sniper - 1 von 6
Boyhood - 1 von 6
Foxcatcher - 0 von 5

Kommentare


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