Osama Bin Laden: Fragwürdiger Jubel

An und für sich ist es erschreckend, wie die US-Bevölkerung den Einsatz des US-Killerkommandos bejubelt.

Der Vatikan (SPON-Liveticker 12:01 Uhr) hat sich dazu kritisch geäußert:

Die Erschießung Osama Bin Ladens ist nach Auffassung des Vatikans kein Grund für Freudenfeiern. "Ein Christ sollte niemals den Tod eines Menschen begrüßen". sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi. Bin Laden habe schwere Verantwortung auf sich genommen, indem er Spaltung und Hass verbreitet habe.

Dass sich die NATO in ihrem “Afghanistan-Kurs” sogleich bestärkt sieht, ist ein besonderes Zeichen von der Abkehr ethischer / christlicher Überzeugungen. Da sollte niemand mehr von den Politikern das Wort der “christlichen Tradition” in den Mund nehmen; es ist nicht glaubhaft und es wird allenfalls eingesetzt, um bestimmte Ziele durchzusetzen.

Der Nato-Generalsekretär Rasmussen äußerte nach SPON – Liveticker von 11:57 Uhr folgendes:

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen gratuliert "US-Präsident Obama und allen, die den Einsatz gegen Osama bin Laden möglich gemacht haben." Rasmussen kündigte an, dass die Nato und ihre Verbündeten ihren Einsatz in Afghanistan fortsetzen würden, damit das Land "nie wieder ein sicherer Zufluchtsort für Extremismus wird".

Die “Gratulation” ist entlarvend. Bemerkenswert ist auch, dass die JOURNAILLE euphemistisch von “Elite-Einheiten” spricht; in Wirklichkeit sind es “Killer-Kommandos” die den Auftrag haben, Menschen zu töten. Mit Demokratie in einer Werte-Gemeinschaft hat das rein gar nichts zu tun.

Es ist wohl davon auszugehen, dass bei dem Einsatz der “Todesschuss” ausdrücklich befohlen wurde. ZEIT ONLINE schreibt dazu folgendes:

Es heißt, bin Laden habe sich gewehrt und sei mit einem Kopfschuss niedergestreckt worden. Kein Zweifel: den Amerikanern ist ein toter bin Laden weit lieber als ein gefangener, der für seine Anhänger schnell zum Märtyrer werden könnte.

Dass die Aktion einmal mehr mit dem “Wahlkampf” in den USA zu tun haben könnte, um die Wiederwahl Obamas zu ermöglichen, wie ZEIT ONLINE mutmaßt, wäre nicht wirklich als Überraschung einzuordnen, denn in diesem Land, das sich als Richter und Vollstrecker in der Welt darbietet, scheint nun wirklich alles möglich zu sein.

Es ist allmählich Wahlkampf in Amerika. Obama befindet sich wegen der hohen Arbeitslosigkeit im Meinungstief. Das könnte sich nun ändern. "Obama fängt Osama", rufen Amerikaner euphorisch. Überschwänglich skandieren sie den alten Obama-Wahlslogan: "Yes, we can!" Und sie singen: "We won the war!"

Merkwürdig nur, dass in den US-Nachrichten die Information der “Seebestattung” verbreitet wird. Das sollte nachdenklich machen.

Nicht das am Ende ein “Double” bestattet wurde oder ein “Wahlkampf-Fake” stattgefunden hat und das “Original” schon seit vielen Jahren nicht mehr unter den Lebenden weilt. Bekanntlich hatte Obama Krebs.

Aber eins scheint sicher zu sein: Die langjährige Freundschaft zwischen den Familien Bush und Bin Laden dürfte nach wie vor ungetrübt anhalten.



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