Orson Welles Hörspiele: Jetzt in wissenschaftlich.

Von Mariakaefer

Die letzten Tage hab ich brav Literatur für meine Zulassungarbeit (das ist quasi die Diplomarbeit des Lehramtstudiums) gelesen, um heute mit meinem Professor drüber sprechen zu können. Weil bei der Arbeit daran der ein oder andere Blogeintrag darüber rausspringen könnte, will ich euch kurz mal erklären, was ich da schreiben werde.
Wie der Titel euch schon verrät, geht’s um Hörspiele von Orson Welles – die, von denen ich hier eh schon öfters berichtet habe, also aus den Reihen Mercury Theatre on the Air und Campbell Playhouse, von 1938-40. Schwerpunkt will ich dabei auf die Adaptionen von Literatur legen, also wie Welles Romane oder dramatische Stücke auf 50 Minuten Hörspiel zusammenstaucht und in dieses neue Medium überträgt, insbesondere was die Erzählstruktur betrifft (Welles behauptet von sich selbst, “narration” im Hörspiel erfunden zu haben – das stimmt so zwar nicht, aber er hat immerhin den homodiegetischen Erzähler eingeführt).
Warum gerade das Thema? Natürlich weil es mich interessiert und mir das Spaß macht, aber auch, weil auf dem Gebiet noch sehr wenig geschrieben wurde. Generell sind Hörspiele dieser Zeit noch recht wenig analysiert worden, und für Literaturadaptionen gilt das noch viel mehr: So einige Autoren behandeln in umfangreichen Werken zum Hörspiel aus “qualitativen Gründen” nur Originalhörspiele. Man stelle sich das mal bei der Filmwissenschaft vor: Jemand schreibt eine Geschichte der Filmentwicklung und ignoriert Werke wie Gone With the Wind, The Godfather oder die Hälfte aller Hitchcock-Filme, wie die ja eine literarische Vorlage haben und deswenigen weniger wert sind.

Ich weiß, dass die meisten von euch 70 Jahre alte Hörspiele wenig interessieren – ihr braucht keine Angst haben, das wird hier kein OTR-Blog. Aber ein paar Statusupdates zu dem, was ich grad mache, ist dann doch besser, als gar keine Beiträge.