Orlik Golden Sliced

OGS (Orlik Golden Sliced), Pfeife: Oliver Brand

OGS (Orlik Golden Sliced), Pfeife: Oliver Brand

Der Orlik Golden Sliced – liebevoll auch OGS genannt – begleitet mich schon viele Jahre mal mehr, mal weniger intensiv. Aktuell habe ich ihn wieder einmal im Anbruch – weil ich ihn mit dem Kärnbach 300 vergleichen möchte. Denn immerhin habe ich ihn dort als “Klone” des OGS beschrieben. Doch ganz richtig ist das nicht.

Verwandte sind die beiden; sogar enge Verwandte – aber keine Zwillingsbrüder. Der OGS ist – ich bin selbst erstaunt – der etwas bissigere von den beiden Brüdern.

Doch der Reihe nach:
In dem Pouch liegt ein ganzer Strang – so, wie er vom Flake-Kuchen abgeschnitten wurde. Das sieht lecker und schön aus. Und das riecht auch gut. Natürlich heuig mit einer Spur von etwas, das ich als “zitronenfrischen Anisduft” definieren würde. Allerdings halte ich diesen Geruch für natürlich. Eine echte Aromatisierung würde ich verneinen.

Ich franse mir von dem recht festen Strang das für eine Füllung Nötige ab, zerbreche es etwas in der hohlen Hand und stopfe es leicht in die Pfeife – je weiter die Bohrung, desto besser. Jetzt ein, zwei Zündversuche und das war dann auch schon.

Was bei allen Orlik-Tabaken, die ich bisher rauchte, erfreut, ist, dass sie immer genau die rechte Feuchte haben. Da kann sich meine geliebte Firma als Rellingen gern ein Scheibchen abschneiden. Denn Orlik heißt: Pouch auf und genießen… während K&K oft zu tagelangem Warten zwingt. Allerdings – auch das darf nicht verhehlt werden – muss man eine geöffnete Dose oder Pouch zügig leeren. Die Orliks trocknen sehr schnell aus.

Jedenfalls: von Beginn an umspielen sanfte, zarte, nur wenig rauchige aber aromatische Züge die wartende Zunge. Der Tabak ist leicht. Aber er hat etwas, das mich immer wieder gern zu ihm greifen lässt: diese sanfte Süße hat Suchtpotential! Der OGS war nicht zufällig der Tabak, der mich zum VA-Flake-Genießer werden ließ.

Im Geschmack ist wenig von dem oben erwähnten Anis-Aroma anwesend; das leicht zitronige jedoch ist immer dabei. Dieser Geschmack, gepaart mit der leichten Rauigkeit ist’s, was für mich einen guten VA-Flake ausmacht. Vor allem, wenn man (wie ich) filterlos raucht, kann es schon mal vorkommen, dass einem die Zunge den Dienst quittiert. Beim OGS ist das nicht der Fall. Es sei denn, man raucht den Tabak rotglühend. (Vor allem am Beginn einer Füllung muss man etwas vorsichtiger sein; sobald sich schützende Asche über die Glut legt, ist ein kühles Rauchen ein Kinderspiel.)

Der OGS ist kein Tabak, der viel Aufmerksamkeit benötigt; ein All-Day-Smoke, der auch nicht sonderlich belastet und von dem ich an einem Vormittag auch schon mal zwei Pipken wegdampfe…

Übrig bleibt etwas Asche und ein wunderbar satter Duft im Zimmer…

Und was hat er nun mit dem oben erwähnten Kärnbach 300 gemein? Er ist vom gleichen Stamme; der 300-er kommt mir jedoch eine Spur süffiger, runder vor. Der OGS zeigt auch häufiger diese VA-typischen Spitzen, welche ich so mag. Ich denke aber, dass diese sehr feinen Nuancen zwischen den beiden Tabaken kaum jemanden auffallen dürften. Und nur, wenn man sie parallel raucht.

Nic

PS: das ist jetzt bereits das dritte Review über diesen wundervollen Tabak… aber die anderen sind ja auch schon alt…
26.03.2001
22.07.2003

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Nic Frank Nic Frank

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