Orientierung 2012

Es ist angebracht, sich Gedanken über die Orientierung der Menschen im 21. Jahrhundert zu machen.

Orientierung 2012Fukuschima hat gezeigt, wie unkalkulierbar Kernkraftwerke bei Erdbeben und Tsunami sind. Das in den Atommeilern hohe Sicherheit besteht ist unbestritten. Genauso, dass es viel zu viele Kernkraftwerke auf der Welt gibt, die den hohen Sicherheitsstandards nicht entsprechen. Übrig bleibt die Erkenntnis, dass sich die Atomspaltung trotz hochentwickelter Technologie nicht beherrschen lässt. Diese in Tschernobyl begonnene und in Fukuschima zur Realität gewordene Alltagserkenntnis wollte Angela Merkel nicht in dem Wahlkampf diskutieren müssen, die Hitze eines Totalschadens des Kernkraftwerks aus fernem Japan hat es schließlich vermocht, dass Angela Merkel eine Herbstentscheidung „pro-Kernkraft“ in eine „gegen-Kernkraft“ umzuwandeln gezwungen wurde. Wandelkünstlerin. So sind wohl alle Entscheidungen vom sicheren Kalkül ausgegangen, die Entscheidung in letzter Minute ist zumindest für die nächste paar Minuten

Die von dem Orkan Dagmar in Norwegen zusammengefaltete Verkehrsampel zeigt, wie schnell wir Orientierung durch Naturgewalten im Verkehr des Lebens verlieren können.

Spätestens dann ist es angebracht, sich Gedanken über die Orientierung der Menschen im 21. Jahrhundert zu machen. Das Jahr 2011 war gekennzeichnet von hektischen Rettungsmaßnahmen in jedweder Richtung, beinahe in jedem Lebensbereich.

Was dabei vor allem aufgefallen, dass Orientierungen für Problemlösungen fehlen. Die gewaltfreien Proteste in Arabien und vor den Bankendörfern im Westen zeigen, dass der jugendliche Teil der Gesellschaften sehr wohl eine Orientierung habe. Exemplarisch für die Hilflosigkeit der Regierenden ist die Äußerung über die Demonstranten in Moskau, die Demonstranten hätten keine Ziele, kein Programm, man wisse nicht, was die eigentlich wollen. Genau das gleiche hörten wir als Reaktion auf die Occupy-Bewegung vor den Banken. Nur ist das kein Argument zu der Berechtigung von solchen Demonstrationen – es ist die Feststellung, dass die Menschen beginnen zu verstehen: wenn sie sich keine Gedanken über eine neue Bewegung machen, dann werden sie von der Unbeweglichkeit der Regierenden platt gedrückt. Und wo kann man sich besser Austauschen, wie es weiter gehen kann als bei den Demonstrationen. Das wesentliche Merkmal von diesen Demonstrationen ist deren friedlicher Charakter. Dies wiederum zeigt, dass es etwas länger dauern wird, bis neue Konzepte für gesellschaftliche Weiterentwicklungen sichtbar werden. Die Versuche mit Gewalt Verhältnisse zu verändern wird durch die Terroristen überall zelebriert – zum Leidwesen von den Opfern und deren Angehörigen. Es gibt kaum ein Land, das nicht Terror-Opfer zu beklagen hat. Hier ist ebenfalls bis auf die Durchführung der Terroristischen Tat kein Plan festzustellen – die Terroristen haben nur schlicht Mordlust und sonnen sich in dem Moment der Macht nach der Tat. Machtgefühl durch Bomben verblasst schnell und erfordert neue Opfer. Die Terroristen stellen ihre ideologische oder noch häufiger religiöse Grundsätze Beiseite und schaffen sich eine neue perverse Ideologie des Tötens um jeden Preis.

Die Finanzkrise. Was ist das? Wenn wir uns die Abläufe seit 2007 anschauen, dann wird deutlich, dass die Finanzindustrie mit Rückzugsgefechten und Attacken mit allen Mitteln versucht zu verhindern, dass sich auf dem Finanzmarkt was ändert. Sogar ganze Staaten wie Groß-Britannien versuchen mit der Finanzindustrie Veränderungen zu verhindern. Um mitzuverdienen. Ohne Veränderungen behält die Finanzindustrie eine ungehinderte freie Hand, so zu handeln wie es ihr gerade einfällt, wo sie sich den größten Profit verspricht, und in Kooperation mit den Staaten bekommt sie sogar die Macht, auf Staatshaushalte und Steuerzahler Zugriff zu bekommen. Auf Gesetze und Gestaltung der Gesellschaft. Damit verhindert die Finanzwirtschaft, dass die Finanztransaktionen und deren Vorbereitung transparent werden. Das ist und wird der Grund sein, warum die Banker mit stetiger Sicherheit sagen, dass die Krise ohne Sparmaßnahmen nicht bewältigt werde. Sie wollen so weiter machen wie vorher und brauchen dazu die Steuerzahler, damit jemand mit einer Masse an werthaltigen Geld die Finanzgeschäfte mit etwas Nachhaltigkeit unterfuttert. Das Ergebnis sind die immer noch bestehenden 600 Billionen an Derivaten, die mit ihrem Volumen ständig gefüttert werden müssen, sonst werden sie wertlos und damit gleichzeitig der wirtschaftlichen Entwicklung die Luft zum Atmen nehmen. Also müssen sie verboten werden, denn wer soll auf eine Wette vertrauen und wie sollen die Erdenbewohner davon Leben.Lassen sich Wetten essen? Und Glüksspiel macht süchtig.

Wie wenig Respekt die Politiker vor dem Amt, das sie bekleiden mittlerweile haben, zeigt das Verhalten von Bundespräsidenten Wulf. Man kann sich kaum ein schlechteres Fehlermanagement vorstellen. Allein drauf bedacht, im Amt zu bleiben, larviert sich Christian Wulf von eine Panne in die andere. Es erinnert an von Guttenberg und seine Plagiatstory. Unendliche Geschichte. Wenn die Gesellschaft mit solchen Verfehlungen andauernd beschäftigt werde, dann verschieben sich die Sichtweisen auf Wichtiges. Das Wichtige aus den Augen zu verlieren ist die eigentliche Respektlosigkeit dem Amt gegenüber.

Spätestens nach der Bekanntgabe der versuchten Verhinderung der Artikelpublikation über die Entstehung seiner Hausfinanzierung werden wir mit einer erneuten Wahl des Bundespräsidenten rechnen müssen. Es zeigt, dass Angewohnheiten über Moral zu reden noch keine Sicherheit vermitteln, dass der Redner die Moral auch leben und handeln kann. Spätestens jetzt stellt sich die Frage nach dem Rücktritt. Der Plan von Christian Wulf, lange Bundespräsident in abgesicherten und einfachen Position bequem leben zu können ist durch seine Sicht von demokratischen Regeln nicht umsetzbar.

Wie sich die Parteien positionieren werden, ihre Parteiprogramme ausrichten, wie sie und nach welchen Regeln mit ihrem politischen Personal umgehen werden, wird zeigen, ob die Parteien für die Wahlen 2013 Orientierungen wiederfinden oder neu entwickeln werden. In diesem Zusammenhang ist die Äußerung von Angela Merkel in ihrer Neujahrsansprache, wir müssen uns auf schwierige Zeiten einstellen ein Zeichen dafür, dass die Orientierung noch nicht gefunden ist. Sie wartet wieder auf die letzte Minute vor der Entscheidung. Und so wechseln die Handlungen der regierenden Politiker in der Welt zwischen Abwarten und Aktionismus. Planlos. Gejagt von denen, die Planen, vom Finanzkapital.

Wehret den Anfängen!

Und dann beginnt das Jahr 2012 mit dem Inkrafttreten der neuen, undemokratisch faschistoiden Ungarischen Verfassung. Die Staatschefs rund herum schweigen. In Syrien werden Menschen immer noch auf der Straße von der Regierung abgeschlachtet und in Europa bereitet sich ein Land wie Ungarn gerade darauf vor, Strukturen und Rahmenbedingungen für einen ähnlichen Umgang mit den nur paar Jahre freien Bürgern Ungarns vorzubereiten.

Ungarn wollen ihre “Republik” zurück

“…mit dem neuen Grundgesetz änderte sich auch der Landesname: Statt “Republik Ungarn” heißt das Land nunmehr einfach “Ungarn”…

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