Legos - meine persönlichen kleinen Sargnägel.
Ordnung ist für mich ein Thema, mit dem ich eine gewisse Hassliebe verbinde. Einerseits habe ich gerne eine aufgeräumte, organisierte, saubere und geordnete Umgebung. Andererseits bin ich NICHT die geborene Ordnungsfee. Meine Eltern bezeichneten mich als Kind immer als "anfallsartig ordentlich". Das bedeutete dass ich dem Chaos durchaus eine Weile zusehen konnte, dann packte es mich plötzlich und ich wirbelte wie ein Sturm durch meine Sachen, warf viel weg und organisierte alles neu. Danach kam wieder der Alltag...
Im Erwachsenenleben und durch meinen Beruf habe ich die Vorteile des organisierten und strukturierten Denkens sehr bald kennengelernt. Gute Planung, entsprechende Vorbereitung, ordentliche Hilfsmittel, genaue Dokumentation - Dinge, die wesentlich zum Gelingen eines Projektes beitragen.
Im Zusammenleben mit meinen Kindern musste ich aber schnell erkennen, dass viele Methoden einfach nicht funktionieren. Kinder sind anders. Punkt! Vieles kann man mit guter Planung und Organisation vereinfachen und verbessern, manches widersetzt sich aber allen diesen Versuchen.
So ein Fall sind bei uns die kleinen bunten Steinchen, auch Lego genannt, ich bezeichne sie lieber als meine persönlichen Sargnägel.
Lego - Chaos in der Zimmerecke.
Keine Frage, Lego ist ein sensationelles Spielzeug und meine Kinder sind davon begeistert. Aus dem einfachen Legospielen der früheren Kindheit hat sich eine passionierte Lego-Konstruktionsmeisterschaft innerhalb des Freundeskreises entwickelt. Meine Kinder und ihre Freunde beschaffen sich beispielsweise Fotos von Flugzeugen, Autos oder Schiffen (echten versteht sich) und bauen diese so detailgetreu wie möglich aus Lego nach. Die Bauanleitungen und Fotos teilen sie dann mit ihren Freunden auf diversen Plattformen. (Ziehe ich da vielleicht zukünftige Maschinenbauer oder Flugzeugkonstrukteure groß???)
Obwohl ich diesem Hobby eigentlich sehr positiv gegenüberstehe, nerven mich die Auswüchse. Legos überall!
In meinem Bekanntenkreis gibt es drei Typen von Lego-Spielern:
- Typ 1 baut die Bausätze einmal zusammen, dann stehen sie im Regal, er spielt hin und wieder damit, und Mama darf abstauben. Seltener Typ!
- Typ 2 baut die Bausätze zusammen, spielt eine Weile damit, dann zerlegt er wieder alles und verstaut die Einzelteile in den dazugehörigen Schachteln. Sehr seltener Typ!
- Typ 3 baut die Bausätze zusammen, dann stehen sie eine Weile herum, werden wieder zerlegt und die Einzelteile wandern in das Lego-Chaos und werden zu neuen Modellen zusammengefügt. Häufigster Typ! Und bei mir zu Hause.
Nun, manche Dinge widersetzen sich dem Aufräumen und Organisieren, also muss man sie einfach im Chaos belassen und dieses Chaos räumlich begrenzen. Ich habe einige solche Beispiele im Freundeskreis gesammelt und werde in den nächsten Wochen ein paar davon vorstellen. Organisation bei Chaos eben.
Box auf - Legosteine hinein - Box zu.
Meine Lösung für Legos ist nun folgende: ein paar Kisten (oder eine große Kiste) - und darin werden alle Steine aufbewahrt. Dann heißt es nur mehr: Box auf - Lego rein - Deckel drauf. Wenn meine Kinder bauen, suchen sie sich die Steine sowieso zusammen. Alle Anleitungen habe ich weggeworfen. Sollten meine Kinder tatsächlich die Anleitung zu einem bestimmen Bausatz suchen, kann man diese leicht im Internet finden. Aber das ist bisher noch nicht vorgekommen.
Ein Stapel mit Kisten im Regal - fertig. Steine kommen dort hinein, wo noch Platz ist.
Wegräumen muss man die Steine zwar immer noch, denn beim Bauen kommt es durchaus vor, dass der gesamte freie Zimmerboden mit Legos bedeckt wird. Aber es geht schneller und ist einfacher - daher machen es auch die Kinder. Seltsamerweise stört es sie viel weniger, wenn sie lange nach einem bestimmten Teil suchen müssen, als die Dinge sortiert wegzuräumen, um sie im Bedarfsfall gleich bei der Hand zu haben.
Beim Kleiderkasten, den Schulsachen und vielen anderen Dingen bestehe ich auf Ordnung und System. Eine T-Shirtlade kann man nicht by Chaos organisieren, es sei denn, man möchte täglich so aussehen, als ob manschon tagelang in der Kleidung geschlafen hätte. Ich möchte das definitiv nicht, obwohl meine Kinder das zumindest phasenweise cool fänden!
Bei manchen Dingen vereinfacht es das tägliche Leben aber, wenn man das Chaos akzeptiert und nur den Raum dafür beschränkt. Oft ist es ja auch zeitlich begrenzt, denn in ein paar Jahren wird Lego bei uns vermutlich kein Thema mehr sein...
Projektdetails:
Die Aufbewahrungskisten sind von Ikea (Samla) und kosten 1,99 € bzw. 2,99 € pro Stück.
Auf ein fröhliches Chaos!
Mit liebem Gruß
Marie
Natürlich nehme ich wieder an Linkpartys teil. Komm mit, schau dir an, was andere Blogger gestalten und hol dir neue Ideen für deine Projekte.