Das war so ein Tag….naja, einer von denen, an denen so gar nichts passen will. Morgens schon mit dem falschen Fuß aufgestanden und später, später wurde es auch nicht besser. Und wenn es dann nicht besser wird, dann macht sich so eine gewisse Lustlosigkeit breit.
Abends dann in der Küche hatte ich zwei Gerichte zur Auswahl….ein ganz narrensicheres. Oder die Orecchiette aus dem Apulien-Kochbuch*. Was also tun? Narrensicher wäre gar keine blöde Wahl gewesen, schließlich war ja schon genug schief gegangen. Und an Orecchiette hatte ich mich schon mal versucht – damals konnte von Öhrchen keine Rede sein. Eher von Riesen-Ohrwascheln. Aber naja, dachte ich. Nach so einen Sch….tag, da könnte ein wenig kontemplatives Nudeln-Formen doch nicht schaden. Versuchen wir es halt.
Und? Es sind Orecchiette geworden. Ob sie vor den gestrengen Augen einer apulischen Nonna bestehen können, das weiss ich nicht. Aber für mich war das ein Quantensprung ;-) – und ein Lichtlein am Ende eines blöden Tages.
Ich serviere Euch die Öhrchen mit einem einfachen Tomatensugo. Mit Cime de Rapa und Sardelle wären sie auch klassisch, aber der hatte grade keine Saison.
Für 4 Personen:
Orecchiette:
- 500 g Hartweizendunst (semola rimacinata)
- 150 g Vollkornmehl (ich hatte Weizen)
- ca. 350 ml Wasser, handwarm
Sugo:
- 1 Schalotte
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 Dose Passata
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- einige Blättchen Basilikum
- Olivenöl
- Parmesan zum Servieren (original: Cacioricotta)
Für die Pasta 450 g des Hartweizendunstes zusammen mit dem Vollkornmehl in eine Schüssel geben. Eine Mulde in die Mitte machen und das Wasser angießen. Langsam Mehl und Wasser vermischen, und den Teig gut kneten, er soll nicht kleben und elastisch sein. Im Rezept steht das nicht, aber ich habe den Teig in Frischhaltefolie gewickelt und ihn bei Zimmertemperatur eine Stunde ruhen lassen. Sicher ist sicher :-)
Jetzt geht es ans Orecchiette machen: dafür den Teig zu fingerdicken Würsten beliebiger Länge rollen. Dabei die Arbeitsfläche nicht bemehlen. Die Würste im rechten Winkel zum eigenen Körper legen. Jetzt braucht ihr ein ganz normales, ungezahntes Tafelmesser. Mit dem Messer ca. 1 cm dicke Scheiben abschneiden. Sobald das Messer auf der Unterlage ankommt, es Richtung Körper kippen und auf den Körper zu über den Teig ziehen. Mit der freien Hand das Öhrchen festhalten, wenn es hinter dem Messer hervor kommt. So entsteht die typische Öhrchen-Form und die Pasta bekommt die typische angeraute Oberfläche auf der Innenseite. Die fertigen Orecchiette jeweils mit etwas Mehl bestäuben, damit sie nicht zusammenkleben.
Die Orecchiette in reichlich Salzwasser in ca. 5 min bissfest garen, dann abgießen.
Für den Sugo Schalotte und Knoblauch schälen und fein hacken. In etwas Olivenöl anschwitzen, mit der Passata ablöschen und auf niedriger Hitze köcheln lassen, während man die Orecchiette zubereitet. Kurz vor dem Servieren die Basilikum-Blättchen dazu zupfen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Zum Servieren Pasta auf Tellern anrichten, etwas Sugo darauf geben und mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen.