Ordnung im Chaos

Ich bin ein ordentlicher Mensch. Zumindest in der Theorie. Meine noch nicht weggehefteten Kontoauszüge und Papiere liegen gestapelt auf dem Gehäuse meines Rechners, die Unterlagen des Hasen direkt dahinter. Dass diese beiden Häufchen eher einer wilden Zettelage gleichen und die einzelnen Blätter weder sortiert sind, noch einer sonstigen Ordnung folgen, sollte ich vielleicht besser nicht erwähnen. Es ist jedes Mal das gleiche Spiel: Post kommt, wird geöffnet und auf einen der beiden Haufen gelegt. Egal, ob es sich um rein informative Schreiben handelt oder um Sachen, die erledigt werden wollen – Sämtliches wird erst einmal auf die "große Ablage" gelegt, um es später zu bearbeiten und zu sortieren. Ausnahmen bilden dabei Werbung (natürlich nur die, die mich nicht interessiert; die, die mich interessiert kommt selbstverständlich mit auf den Stapel), die gleich in die Altpapiertonne wandert und Angelegenheiten mit Zahlungsziel oder einer anderen Frist, sprich Rechnungen usw., die auf die Ecke des Schreibtischs gelegt werden, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.

Irgendwie logisch, dass die Lust auf das Einsortieren mit zunehmender Größe des Stapels schwindet, doch alle paar Wochen rappelt es mich und ich beginne den Stapel abzuarbeiten. Der Hase würde nun behaupten, dass ich zwar den Stapel von einer Seite auf die andere umschichte, aber an seiner Höhe kein Unterschied feststellbar sei.Pah, Gerüchte!

Was er nicht weiß: Ich teile den Stapel in 3 Häufchen auf – in Sachen, die noch zu erledigen sind; in Sachen, die abgeheftet werden können und letztlich in Sachen, die vernichtet werden können. Während die ersten beiden meiner Meinung nach noch ruhig einige Zeit auf dem Computer liegen blieben können, entsorge ich zumindest den 3. Stapel sofort. Während alte Werbung und belanglose Schreiben in die Altpapiertonne wandern, bin ich bei persönlichen Dokumenten vorsichtiger. Meine Vorsicht geht sogar so weit, dass ich diese Unterlagen mit zur Arbeit nehme, wo sie durch unseren Fellowes gejagt werden. Kennt niemand? Nun, der Aktenvernichter Fellowes® ist unter den Aktenvernichtern so etwas wie ein Dyson-Staubsauger – der wohl stärkste Staubsauger Aktenvernichter der Welt.

Mit Aktenvernichtern kenne ich mich mehr aus, als mir lieb ist, denn seit meiner Ausbildung sind sie ein stetiger Begleiter meines Berufslebens und manche davon haben mich schon zur Weißglut gebracht. Angefangen hat es mit einem alten Ding, das schon bei 3 zusammenhängenden Blättern in den Streik trat und keinen Mucks mehr von sich gab, bis es von den Blättern befreit wurde, an denen es sich verschluckt hatte. Ein weiteres, neueres Modell hatte mit 3 Seiten überhaupt kein Problem, war aber scharf wie ein Schießhund – wer nicht aufpasste, musste Angst um seine Finger haben, weil er bei der kleinsten Berührung schon mit dem Shreddern anfing.

Glücklicherweise haben sich diese Probleme mit dem Fellowes erübrigt. Er schnurrt wie ein Kätzchen im laufenden Betrieb und zeigt an, wenn er mit der eingelegten Menge Papier zu kämpfen hat. Ein Glück sind die Zeiten endgültig vorbei, in denen ich (ich trau mich kaum es laut auszusprechen) mit einem Brieföffner bewaffnet im Shredderschlitz rumgestochert habe, um das festgezogene Papier zu lösen. Im ausgeschalteten Zustand versteht sich, aber bitte dennoch nicht nachmachen!

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