In einem Interview zum Jahresabschluss im Fidesz-Hofblatt Magyar Idök hat Premier Orbán nicht nur seine bekannten Parolen verbreitet: Ungarn und Europa seien christlich und deshalb direkten Angriffen der von den Soros-Truppen geführten liberalen Regierungen mit ihren herbeigeholten Einwandererhorden ausgesetzt. Er hob auch dazu an, die Bibel zu korrigieren und die christliche Lehre seinen Bedürfnissen anzupassen. Ein neues Kapitel der Realitätsverweigerung schlägt auch der Wirtschafswaise Orbán an: Ungarn brauche die EU eigentlich nicht.
"Wir Europäer - ob wir es zugeben oder nicht, ob wir uns dessen bewußt sind oder nicht - leben in einer Gesellschaft, die von den Lehren Christi geprägt ist. Und so haben auch die Ungarn ein Recht darauf, sich als christliche Nation zu definieren." Mögen auch "viele Menschen uns kritisieren, wenn sie hören, dass Menschen wie wir, die sich als Christen verstehen, Menschen aus anderen Teilen der Welt nicht nach Europa lassen", doch man müsse das "christliche Gebot: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst", auch von der Seite betrachten, dass es bedeute, "alles zu unternehmen, um zu schützen, was und wer wir sind." Ungarn sehe sich in der Pflicht, dieses christliche Europa zu verteidigen, wenn es sonst niemand tut.
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