Nachdem ich vor ein paar Tagen eine SMS von meiner Schwester erhalten habe („Hilfe, mein Humus geht gar nicht, hast du ein Rezept?“), war mein nächster Post gemachte Sache. DAS lasse ich mich nicht zweimal fragen! Ich liebe diesen rote Bete Humus. Er ist mein Humus-Star.
Das liegt an seinem bestechend schönem Pink, am süßlich pikanten Geschmack, daran, dass außer der Hülsenfrüchte nur rohe Zutaten hineinkommen, alles schnell geht, viele Inhaltstoffe enthalten sind und mein Mutti-Herz ganz warm wird, wenn ich sehe wie Claire ihn löffelt, als wär es eine Suppe.
Rote Bete liegt hier hoch im Kurs. Nach Paprika ist sie unter den Gemüsesorten Claires Favorit. Der Beweis: Neulich wollte Claire zum Frühstück rote Bete, pur und roh, und im Supermarkt findet sie die Knollen schneller als ich. Ich selbst habe rote Bete erst durch Claire für mich entdeckt und mag sie besonders dann, wenn der erdige Geschmack nicht zum Tragen kommt, eben wie hier, in ihrer rohen Form.
Ich verwende häufig weiße Bohnen statt Kichererbsen, weil ich Kichererbsen aus der Dose nicht vertrage und Kichererbsen zu kochen bei mir organisatorisch meistens untergeht. Hinein kommt außerdem Tahin, aber nicht zu viel, weil Sesammus manchmal bitter schmeckt, Orange und Limette statt der üblichen Zitrone und natürlich der Star der Veranstaltung: eine kleine Knollen rote Bete begleitet von guten Freunden, zwei Karotten. Gehackte Pistazien obenauf sind kein Muss, aber sehr empfehlenswert.
Die Möglichkeiten Humus zu kombinieren sind unerschöpflich. Wir lieben ihn auf dunklen Brötchen mit Gemüsebelag, quasi als Burger oder im Wrap, als Mitbringsel oder für Besuch mit Dinkelkräckern, mit Rohkost oder gegartem Gemüse als Vorspeisendipp. Letzteres sichert den Gemüseinputt, bevor sich Claire nur mit den Beilagen satt isst oder ein gemüseloser Hauptgang folgt.
Gesundheitlich ist rote Bete mit Eisen, Folsäure, Betain (gut für Leber, Galle und unsere Laune), diversen Vitaminen und seiner blutreinigenden, immunstärkenden Wirkung ein richtiger Schatz. Tahin (Sesammus) liefert weitere Vitamine und vor allem auch reichlich Kalzium. Kichererbsen sorgen mit ihren Ballaststoffen für eine langanhaltende Sättigung und liefern Proteine, Eisen, Magnesium und Zink. Auch weiße Bohnen sind ballaststoffreich und enthalten Eiweiß und unter anderem hautpflegende Vitamine.
Orangen, Limetten, Olivenöl, Knoblauch… einfach nur toll!
Rote Bete Humus
(ergibt etwa 250ml)
Ihr braucht:
1 kleine Dose weiße Bohnen oder Kichererbsen (ohne Zusätze von Aromen oder Geschmacksverstärkern) oder die gleiche Menge frisch gekocht
1 kleine Knolle rote Bete
2 Karotten
½ ungespritzte Orange
½-1 Limette
1-2 TL Tahin
1 EL Olivenöl
1EL Ahornsirup
Knoblauch, Salz, frisch gemahlener Pfeffer
optional 1 EL Pistazien, rote Rettich Kresse oder Kräuter (Koriander, Petersilie…) sowie Orangenabrieb zur Dekoration
Und so wird’s gemacht:
Die Hülsenfrüchte in einem Sieb abwaschen und abtropfen lassen.
Rote Bete schälen, Karotten waschen und von den Enden befreien, alles in grobe Stücke schneiden.
½ Orange mit dem Messer von der Schale und von möglichen Kernen befreien.
Die halbe Orange im Smoothiemaker oder in der Küchenmaschine klein machen. Rote Bete- und Karottenstücke dazu geben und zerkleinern, bis keine Stücke mehr vorhanden sind. Jetzt weiße Bohnen oder Kichererbsen dazu geben, Knoblauch hinein reiben (ich verwende nur einen Hauch, weniger als eine Zehe), und die übrigen Zutaten dazugeben: 1-2 TL Tahin, 1 EL Olivenöl, 1 EL Ahornsirup, Saft einer haben Limette, ¼ TL Salz, ordentlich Pfeffer. Nochmals zu Mus machen.
Weil der Geschmack vom jeweiligen Tahin und dem individuellen Säuregehalt der Orange abhängt, evtl. mit weiterem Tahin, Limette, Ahornsirup und Salz abschmecken.
Den Humus in eine Schüssel füllen und mit gehackten Pistazien, Orangenabrieb- oder zesten, Kresse oder gehackten Kräutern garnieren.
Der Humus lässt sich einige Tage im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
Habt viel Spaß damit!