Südwestlich von Düdingen FR quert die A12 auf einer Brücke den Schiffenensee. Unter der Brücke ist eine alte Einsiedelei zu besichtigen. Als in ihr Eremiten wohnten, gab es die Autobahn noch nicht. Und auch nicht den Schiffenensee. Er wurde erst in den 1960er-Jahren aus der Saane gestaut. Gestern besuchten wir auf einer dreistündigen Rundwanderung den Ort im steilen Sandsteinhang über dem See. Gut 120 Meter lang ist die Flucht von Kavernen: Stall, Keller, Altarraum, Turm, Küche, grosser Saal, Kammer, Werkstatt und so weiter. Allerlei Türen und Treppen verbinden das alles, dazu gibt es im Freien eine Gartenterrasse. Das Gros der Räume hoben zwischen 1680 bis 1708 zwei Eremitenbrüder aus, tätige Andacht sozusagen. Die Einsiedelei St. Magdalena muss man gesehen, begangen, erlebt haben. A propos: Als ich wieder zuhause war, hörte ich im Radio, dass die Einsiedlerin in der Solothurner Verenaschlucht nur noch beten und seelsorgen will; die Haus-, Garten- und Unterhaltsarbeit will sie abgeben. Dabei heisst doch das berühmte Motto der Benediktiner "ora et labora", bete und arbeite.