Ora et labora! Bete und arbeite! Sind die Deutschen so? Wie sieht das die "Welt"?

Die Deutschen bei der Arbeit: Humorverbot und Schockzustände? Todernst, überkorrekt, unflexibel. Manche Vorurteile halten sich einfach hartnäckig. Oder sind wir Deutschen bei der Arbeit tatsächlich so anders als alle anderen Nationen? Wir haben Zitate aus aller Welt gesammelt.

Ora et labora! Bete und arbeite! Sind die Deutschen so? Wie sieht das die

Fleissig wie die Bienen sind sie ja - die Deutschen! Und nicht umsonst Exportweltmeister. Bild pixabay


Rawang Post, Malaysia
In Deutschland bedeutet “Arbeitszeit”, dass nichts anders getan wird, als zu arbeiten. Facebook, Büro-Klatsch, stundenlanges Websurfen, und dann, wenn der Boss in Sicht ist, ein gefaktes Datenblatt auf dem Bildschirm zu klicken – das sind alles unakzeptable, unsoziale Verhaltensweisen. Sogar unter Kollegen gilt “Null Toleranz” für solche “frivolen” Aktivitäten.
Studie der Dartmouth Universität, USA 
Während ihres (Jobaufenthaltes) in den USA sind viele Deutsche verwirrt, weil sie ständig dafür gelobt werden, wenn sie Routinearbeiten ausführen. Einer der von uns interviewten Deutschen sagte: “Ich fand das positive Denken der Amerikaner sehr verwirrend. In Deutschland wird viel weniger gelobt. Das Loben in Deutschland tun wir nur verhalten. Amerikaner sagen immer ‘good job'; wenn etwas schlecht war, sagen wir dagegen ‘das war Mist.'” (…) Die typisch amerikanische Art, Dinge unkompliziert und informell zum Abschluss zu bringen, zum Beispiel das übliche Verfahren in Abwesenheit von Vorgesetzten, wichtige Dokumente für ihn auch unter Verwendung seines Namens zu unterschrieben, führte zu Schockzuständen und Ungläubigkeit bei den Deutschen. Oft wurde sogar mit Gefängnisstrafen gedroht.

Infobroschüre für Arbeitssuchende, Libanon
“(Die Deutschen) arbeiten, weil sie es mögen, zu arbeiten. Das bedeutet, dass sich kaum jemand hier darüber beklagt, wenn es viel zu tun gibt. Libanesen sind von der Leidenschaft der Deutschen zu ihrer Arbeit irritiert.”

Studie der Universität Manchester, Großbritannien
Deutsche mögen keine Überraschungen. Plötzliche Änderungen in geschäftlichen Angelegenheit sind unwillkommen – selbst, wenn sie mehr Erfolg bedeuten. Geschäft wird von den Deutschen sehr ernst genommen, Humor ist dort gar nicht erwünscht. Auch mit Glückwünschen für Erfolge sollte man nicht rechnen.

Online-Portal “Internations”
(Beim ersten Geschäftstreffen) sollten Sie potentiell kontroverse Themen wie Religion oder Politik vermeiden. Anmerkungen zur Nazi-Vergangenheit Deutschlands oder seiner Rolle in den Weltkriegen sind absolut tabu – auch, wenn sie scherzhaft gemeint sind.
Begrüßen Sie ihre deutschen Geschäftspartner oder Kollegen mit einem festen Händedruck, einem kurzen Nicken und einem höflichen Lächeln – aber akzeptieren Sie ihren Wunsch nach physischer Distanz and persönlichem Raum. Deutsche neigen (während der Arbeit) nicht zu ausschweifenden Bewegungen, emphatischen Gesten oder enthemmten enthusiastischen Gefühlsregungen – im Gegenteil, sie könnten verwirrt sein, wenn Sie so etwas machen.

Job-Info “Expactica”, Niederlande
Manche deutsche Arbeitstraditionen lassen Ausländer vollkommen ratlos zurück – etwa der mysteriöse “Mahlzeit”-Gruß zur Essenszeit. (…) Deutsche kommunizieren (während der Arbeit) sehr explizit. Sie formulieren wichtige Aussagen offen und direkt und ohne Ausschmückungen. SIe können dabei ruppig und angsteinflößend wirken, ohne es zu wollen oder zu merken. Dafür erkennen sie oft verbale Feinheiten oder indirekte Hinweise nicht, Botschaften zwischen den Zeilen oder non-verbale Signale. Sie verpassen darum oft die entscheidenen Inhalte einer Unterredung.

Japan Intercultural, Tokio
Kundenservice in Deutschland ist genau das Gegenteil von dem in Japan. Wo ein japanischer Verkäufer ganz selbstverständlich sagt: “Entschuldigung, dass ich Sie habe warten lassen”, erwartet der Kunde in Deutschland gerade, dass er warten muss. Mehr noch: Wenn Sie zu kurz vor Feierabend ein Geschäft betreten, kann es Ihnen passieren, dass sie nicht mehr bedient werden – in der Überzeugung, dass auch die Verkäufer ein Recht haben, pünktlich nach Hause zu gehen. Es gibt (in Deutschland) kein Konzept, das besagt, dass der Kunde wichtiger als der Angestellte ist.
Quelle Xing

Ich habe selbst in meinem Berufsleben die "halbe" Welt bereist. Typisch deutsche (?) Tugenden wie zum Beispiel Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit oder Qualität werden überall geschätzt. Oder was meinen Sie?
Arbeit


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