"Opfertod" von Hanna Winter

Cover

Die Autorin
Hanna Winter wurde in Frankfurt am Main geboren und arbeitete nach dem Publizistikstudium als Redakteurin. Ihr erster Thriller Die Spur der Kinder landete auf Anhieb auf den Bestsellerlisten. Heute lebt sie als freie Autorin in Berlin.
Produktinformation
Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (17. Februar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548283667
ISBN-13: 978-3548283661
Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 12 x 2,6 cm

Leseprobe
Quelle: vorablesen.de  *klick*
Die Geschichte...Eine schreckliche Mordserie erschüttert Berlin: Junge Frauen werden betäubt, bei vollem Bewusstsein amputiert und danach bestialisch getötet. Nachdem die Polizei bei den Ermittlungen nicht mehr weiter kommt, zieht die Mordkommission die angesehene Kriminalpsychologin Lena Peters zu Rate. Doch kurz darauf leistet sich Lena einen Fehler und wird von ihrem neuen Chef von diesem Fall abgezogen. Doch die Profilerin gibt nicht auf und ermittelt gemeinsam mit Wulf Belling, der ursprünglich die Fälle der verstümmelten Frauenleichen bearbeitet hat, weiter...
Meine Meinung: "Opfertod" heißt der Auftakt einer neuen Reihe rund um die Kriminalpsychologin Lena Peters und ist gleichzeitig mein erstes (aber nicht letztes) Buch von Hanna Winter. Der Nachfolger trägt den vielversprechenden Titel "Seelenriss" und wird im Februar 2012 erscheinen. Den Schauplatz hat die Autorin in ihre Heimatstadt Berlin verlegt, die Handlungsdauer umspannt den Zeitraum vom 8. bis 20. Mai.
Lena Peters ist erst vor kurzem nach Berlin gezogen und hat sich auch beruflich verändert. Die junge Frau mit den hellgrünen Augen und der androgynen Figur arbeitet als Kriminalpsychologin und Profilerin für die Kripo Berlin und hilft den Polizeibeamten, einen gefährlichen Mörder zu jagen. Dabei ist sie sehr ehrgeizig und verbeißt sich in die Ermittlungen. Lena fährt außerdem Vespa und versucht noch immer, ein Trauma aus ihrer Kindheit zu verarbeiten. Zum Team der Kriminalpolizei gehört Volker Drescher, der Leiter der Mordkommission, der nebenbei erfolgreicher Schriftsteller ist, außerdem die sympathische Polizistin Rebecca Brandt und der intrigante Ben Vogt, der Lena die Stellung im Team neidet. Kurz nach ihrem Ausschluss durch Volker Drescher lernt Lena den eigenbrötlerischen Ex-Kommissar Wulf Belling, der ursprünglich die Ermittlungen gegen den "Stümmler" geleitet hat und nun gemeinsam mit Lena auf eigene Faust ermittelt. Der Serienkiller nennt sich Artifex und sieht sich selbst als Künstler an, der seine blutige Kunst mit der Menschheit teilen möchte...

Die Protagonisten, allen voran Lena, sind unglaublich interessante Charaktere mit vielen Facetten, Ecken & Kanten, die dadurch fast lebendig wirken. Weiters sind die Figuren weder wunderschön noch perfekt, was sie sympathisch und authentisch macht. Außerdem lässt die Vergangenheit von Lena und Wulf Spekulationen zu, wodurch man selbst zum Miträtseln angeregt wird. Auch wenn die Grundidee zu diesem Thriller sicherlich nicht ganz neu ist, wurde der Plot großartig umgesetzt. Langatmige Stellen oder unnötige Passagen sucht man hier vergebens, denn in "Opfertod" ist alles genau auf den Punkt gebracht.

Kaum hat man die ersten paar Seiten dieses Thrillers gelesen, nimmt einen die Story vollends gefangen und lässt einen nicht mehr los. Der Spannungsbogen wird durchgehend gespannt gehalten und die Handlung jagt von einer unglaublich fesselnden Szene zur nächsten. Die Geschehnisse werden -in der 3. Person- vorwiegend aus dem Blickwinkel von Lena Peters erzählt, zwischendurch schildert der Killer seine unglaublich kranken Fantasien und zeigt uns, wie einige seiner Opfer die letzten Stunden vor ihrem Tod verbracht haben. Hin und wieder berichten auch ein paar Nebenfiguren über die rasanten Ereignisse und lassen uns an ihrer Sicht der Dinge teilhaben.
"Opfertod" bleibt durch die Wechsel der Erzählperspektiven, die ineinander verwebenden Handlungsstränge sowie durch die schlüssige Auflösung von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Hanna Winter versteht es, ihre Leser dank der packenden Schreibweise mit Hochspannung am laufenden Band und der überaus bildhaften, teilweise ekligen Beschreibungen, die mein Kopfkino auf Touren bringen, an die Geschichte zu fesseln. Abgerundet wird alles durch die Kapitel in angenehmer Länge und die mitreißende Sprache.

FAZIT: Hanna Winter hat mich mit "Opfertod" und ihrer neuen Heldin Lena Peters vollends begeistert. Dieser rasante Thriller verfügt über eine reizvolle Protagonistin mit einem interessanten Beruf, eine Story voller Blut, Leichen & Spannung sowie einen ausdrucksvollen, flüssigen Schreibstil. Dieser rundum gelungene Serienauftakt, der zum Nägelkauen animiert, erhält von mir deshalb hervorragende 5 (von 5) Punkte.


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