Eine Menge Verdienst kann durch das Bauen von Buddha-Statuen oder anderer Gottheiten angesammelt werden, auch indem man sie entsprechend segnet, sie mit Gold- und Silberschmuck dekoriert und sie mit Goldfarbe bemalt. Ebenso durch das Darbringen von Opfergaben an die großen Meister und indem man respektvoll ist und ihnen dient. Oder durch das Niederschreiben von Dharma-Belehrungen oder das Fragen während einer Belehrung, wenn uns etwas nicht klar ist. Wenn wir eine Frage stellen und der Meister gibt uns die rechte Antwort, dann können viele Leute, die dieselbe Frage haben, daraus Nutzen ziehen. Zur Zeit Buddhas stellten zwei Männer – Kunga und Wusung – dem Buddha eine Frage und als der Buddha eine sehr genaue Antwort gab, wurde der Geist vieler Menschen geklärt.
Wir können ebenso durch Lesen Verdienst ansammeln. In Tibet gibt es eine Tradition des Lesens des Kangyurs. Alle Mönche versammeln sich im Tempel und lesen den Kangyur. Verdienst kann auch durch das Darbringen von Butterlampen (Lichtern) angesammelt werden. Nachem die Chinesen in Tibet einmarschiert waren, dachten sie, dass die Tibeter wirklich sehr dumm seien, so viele Butterlampen auf dem Altar zu opfern. Sie dachten, die Butter sollte den armen Leuten, den Bettlern oder anderen, die Nutzen daraus ziehen würden, gegeben werden, anstatt sie einfach zu verschwenden. Sie konnten nur mit ihren Augen sehen. Sie konnten den Nutzen von dieser Art des Opferns sehen, und dass eine Menge Verdienst angesammelt wird, indem man den Gottheiten Opfergaben darbringt.
Verdienst wird auch durch das Opfern von Räucherwerk, Blumen oder wohlriechenden Parfums oder durch die acht verschiedenen Arten von Opfergaben angesammelt. Auch indem man verschiedene Schmuckstücke den Thronen, Statuen und Stupas opfert. Wenn wir Verdienst ansammeln, können wir ganz natürlich den Dharma verstehen.
Es gibt eine Geschichte über einen Mann, der zur Zeit Buddhas lebte, der nicht einmal OM AH HUNG singen konnte. Er konnte sich nicht einmal die drei Silben merken, so dumm und dumpf war er. Wenn er OM aussprach, dann vergaß er AH und HUNG oder wenn er AH wiederholte, dann vergaß er HUNG. Alles was er tat, war jeden Tag den Tempel zu kehren. Wie er so den Staub wegwischte, stellte er sich vor, dass er seine Ignoranz wegputzt. Also kehrte er zusammen und als er den halben Tempel gekehrt hatte, blies der Wind alles Schwarze herein – also auch an einem ganzen Tag würde er den Tempel nicht auskehren können. Aber er machte weiter und sammelte auf diese Weise Verdienst an und wurde gereinigt. Und bevor er starb wurde er ein Arhat. Das können wir auch machen. Das ist nicht nur eine Geschichte, das hat sich wirklich zur Zeit Buddhas zugetragen. Auf diese Weise können wir auch gereinigt werden und Realisation erlangen.