Paula und Eustochium gehörten zu dem Kreis christlicher Witwen und Jungfrauen, der sich in Rom um den Priester und späteren Kirchenvater Hieronymus gebildet hatte. Paula ermunterte die lebenslustige junge Witwe (ihr Mann Furius starb sieben Monate nach der Heirat) Blaesilla zu dem asketischen Leben, das sie selbst und Eustochium führten, zunächst vergebens. 384, nachdem Blaesilla fast an einer Krankheit gestorben wäre und sich gerade erholte, entschloss sie sich jedoch, die asketische Lebensweise ihrer Mutter und Schwester zu übernehmen. Mit Eifer betrieb sie Bibelstudien; Hieronymus lobte die Ernsthaftigkeit ihres Gebetes und ihren scharfen Intellekt. Angeblich lernte sie die hebräische Sprache schneller als Origenes. Die Askese jedoch war für ihren geschwächten Körper zu viel und sie starb vier Monate später.
Der Kirchenvater dazu konsequent wie verräterisch: „Wir aber, die wir Christus angezogen haben und nach dem Apostel ein königliches und priesterliches Geschlecht geworden sind, sollen uns nicht wegen der Toten betrüben.“ Zu dieser Zeit war das Christentum immerhin noch so schwach, dass er und Paula nach dem Tod der Unglücklichen aus Rom gejagt wurden.