Am heutigen 8. Februar gibt es auf den kuriosen Feiertagen mit dem Operntag (engl. Opera Day) Neuigkeiten in der Kategorie musikalische Kuriositäten. Während hier bis dato ja schon mit dem Tag der Blockflöte (10. Januar), The Day the Music Died Day (3. Februar), World Voice Day (16. April), dem Tag des Rock’n’Roll (9. Juli), dem Nigel Tufnel Day (11. November) sowie Tag der Hausmusik (22. November) und dem die musikalische Seite der kuriosen Feiertage gewürdigt haben, heute also ein Festtag für das Kraftwerk der Gefühle (Alexander Kluge): die Oper.
Einige formale Aspekte der Oper
Gegenüber den zuvor genannten kuriosen Feiertagen gehört die Oper allerdings streng genommen nicht ausschließlich zur Musik, sondern ist vielmehr eine Art Mischform bzw. Spielart des Theaters, die seit 1639 unter diesem vom Italienischen opera in musica (dt. musikalisches Werk) abgeleiteten Namen firmiert. (Anmerkung: Oper ist aber nicht nur ein Gattungsbegriff, sondern bezeichnet auch das Opernhaus als Spielstätte bzw. produzierende Institution sowie die aufführende Kompagnie). Weiterhin ist diese Vertonung einer dramatischen Dichtung durch eine Reihe von Charakteristika gekennzeichnet:
- Musik: Wesentlich von einem Sängerensemble, einem Orchester sowie optional einem Chor vorgetragen. Fokus liegt hier vor allem auf der Rolle der Sänger.
- Theater: Im Sinne der eingangs erwähnten Mischform aus Theater und musikalischer Aufführung spielt auch das dramatische Element eine zentrale Rolle in der Oper. So führen die Sänger parallel zu ihrer musikalischen Rolle auch Schauspiel und/oder Tanz auf eine Theaterbühne auf, die weiterhin mit den dramaturgischen Mitteln des Theater gestaltet wird (Bühnenbild, Requisite, Kostüme usw.).
Die Oper als Kraftwerk der Gefühle
Soweit die formale Beschreibung. Kommen wir an dieser Stelle aber nochmals kurz auf den eingangs angesprochenen Alexander Kluge zurück, der mehrfach auf die Rolle der Oper als Kraftwerk der Gefühle hingewiesen bzw. literarisch und filmisch hingewiesen hat. Kluge sieht die Oper hier vor allem der bürgerlichen Gesellschaft verpflichtet, denn sie habe sich im Verlauf der historischen Entwicklung dieser Gesellschaftsform zu einem deutlichen Indikator der durch Triebunterdrückung angestauten Gefühlsvorräte entwickelt. Wer von Euch schon mal eine solche Aufführung und ihr Publikum live und in Farbe erlebt hat, wird verstehen, auf was Kluge hier anspielt. Kurzum, hier geht es in der Summe um nicht gerade kleine Gesten, sondern um großes Drama. Muss man allerdings mögen. An mir ist das bisher allerdings komplett vorbeigegangen, aber da ist definitiv noch nicht das letzte Wort gesprochen. J Und auch wenn mal wieder völlig unklar ist, wer diesen kuriosen Feiertag zu Ehren der Oper ins Leben gerufen hat, seit wann wir ihn begehen und warum der Opera Day ausgerechnet am heutigen 8. Februar gefeiert werden soll, kann man ihn auch zum Anlass nehmen, sich der Materie zu nähern. Zumindest reinhören kann man ja mal.
Weitere Informationen zum Operntag
Gegenüber dem heutigen Tag der Oper am 8. Februar gibt es eine ganze Reihe an Veranstaltungen internationaler Opernhäuser unter dem selben Namen, allerdings an verschiedenen Terminen. Exemplarisch seien im Folgenden auch einige dieser Alternativen in die kleine Oper-Linkliste mit aufgenommen:
- Alexander Kluge: Die Oper – utopisches Gewissen der bürgerlichen Gesellschaft (deutsch)
- Opernführer – Datenbank mit Informationen zu vielen Opern (deutsch)
- Wikipedia-Eintrag zum Stichwort Oper (deutsch)
- European Opera Days (englisch/französisch)
- Opera Day Frankfurt am Main (deutsch/englisch)
- Der Ungarische Operntag (ungar. A Magyar Opera Napja) am 2. November zu Ehren des Komponisten Ferenc Erkel (englisch)
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