OOTD: The Easy Way

Von Lou


Gelangweilt schaute ich aus dem Fenster, während ich darauf wartete, dass der Regionalexpress endlich Essen erreichte.Ein nächster Halt, doch immer noch nicht mein Ziel. Ich beobachtete die Menschen auf dem Bahnsteig. An den Hauptbahnhöfen tummeln sich immer die verschiedensten Menschen. Mein Blick viel auf einen älteren Herrn, etwa um die 65. Er war gerade dabei sich die Jacke bis zum Hals zuzuziehen und sich wieder auf sein Rad zu schwingen. Wenige Meter später hielt er jedoch gleich wieder an, griff mit der rechten Hand in seine Jackentasche und holte eine Taschenlampe hervor. Ich entdeckte den Mülleimer neben ihm und wusste, was er vorhatte.Wenig später zog er auch schon eine Pfandflasche aus dem Müll und setzte seine Fahrt fort.

Ich bringe so ungern meine Pfandflaschen weg.Es geht schon Zuhause los. Wir sammeln sie hier in einer Nische hinterm Sofa und immer wenn der Berg zu groß wird, sodass er sich hinter der Rückenlehne erahnen lässt, raffen wir uns aus, um all die leeren Flaschen zurückzubringen.Der Transport ins Auto stellt dann bereits die erste Herausforderung dar, weil es einfach so wahnsinnig viele sind. Im Supermarkt selbst spinnt dann gefühlt jedes Mal der Automat und es bildet sich meistens eine lange Schlange vor dem einzigen Automaten.
Vor Kurzem sah ich einen kleinen Bericht über das Pfandsammeln. Pfandsammler erklärten darin, dass ihre Tätigkeit gar nicht mal so unlukrativ sei. Andere verdeutlichten aber auch, wie dringend sie dieses Geld im Monat bräuchten.Und plötzlich fuhr da eine Lehrerin vor die Kamera, ebenfalls Pfandsammlerin. Sie erklärte, dass der ‚Verdienst’ für sie nur ein netter Nebeneffekt sei, um den es ihr aber gar nicht gehe. Für sie ist es vielmehr ein schönes Hobby geworden.Ich kotze.
Der Zug setzte sich wieder in Bewegung und im Vorbeifahren warf ich einen letzten Blick, auf den älteren Herrn, mit den leeren Flaschen im Fahrradkorb. Und da wurde mir bewusst, dass Pfandsammeln sicherlich nicht für jeden ein nettes Hobby ist, aber dass es gut ist, dass wir hier Flaschenpfand haben. Und obwohl ich mir nicht einreden möchte, dass ich Gutes tue, wenn ich meine leere Flasche zum Müll bringe, merke ich auch, wie leicht man manchmal helfen kann.

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