Nach 3 Tagen "Vivaness-Wahnsinn" fällt es mir noch ein wenig schwer wieder zu Hause anzukommen. Und das, obwohl es Montagabend noch fraglich wurde, ob ich mich überhaupt auf den Weg würde machen können, da sich ein Magen-Darm-Infekt ankündigte. So verbrachte ich den Dienstag dann nicht damit mich entsprechend auf die Reise vorzubereiten und noch mal Aussteller durchzugehen. Wenn mich drei Jahre "Beautyklassenfahrt" ohnehin eines gelehrt haben, dann, dass am Ende das nagende Gefühl bleibt, nicht alles geschafft zu haben. So auch beim vierten Mal; 275 Aussteller nahmen an der diesjährigen internationalen Fachmesse für Naturkosmetik teil. Was einmal mehr beweist, dass - und wie stark - der Naturkosmetik-Sektor wächst.
Mit nur noch leichtem Magendrücken, dafür aber mit einem hormonellen Unreinheiten-Schub der sich gewaschen hat, fuhr ich dann Mittwoch um 4 Uhr morgens zu Jenni// Pretty Green Woman, Sandra// Green Shades of Red und Meike// Durch grüne Augen, die in diesem Jahr unsere 3er-Riege verstärkte, um uns dann gemeinsam auf den Weg nach Nürnberg zu machen. Genau das ist es auch, was den Aufwand so lohnenswert macht und das Ganze, trotz der Strapazen, ein wenig wie Urlaub erscheinen lässt: der Austausch mit Gleichgesinnten und die Impulse, die man erhält. Deshalb bin ich im Nachhinein nun doch sehr dankbar, dass ich gefahren bin, denn es gab schon den ein oder anderen Moment auf der Messe, in dem ich gedacht habe, dass ich mir vielleicht lieber Nürnberg anschauen würde oder Minimalismus-Blogger werden sollte.
Als ich vor fast 5 Jahren auf Naturkosmetik umstieg und mit dem Bloggen begann, war ich noch deutlich euphorischer. Inzwischen bin ich wohl gesättigt und mir fehlt ein wenig diese anfängliche Begeisterung. Vermutlich hängt das auch mit dem Blogger-Dasein zusammen und den Erfahrungen, die man damit sammelt. Aber das ist wohl ein Thema für einen anderen Artikel.
Und auch wenn ich in diesem Jahr deutlich weniger Fotos gemacht und weniger Stände besucht habe, konnte ich doch das ein oder andere "Schmankerl" in Sachen reizarmer Pflege entdecken. Und um genau die soll es heute gehen.
Apropos keine Fotos gemacht. Genau dies habe ich am Stand von Yverum völlig vergessen, obwohl für mich klar war, dass ich diesen auf jeden Fall besuchen würde. Bisher kannte man die Marke durch ihre Hyaluronsäure-Produkte, ganz neu im Sortiment ist ein Reinigungsöl, welches für den Naturkosmetik-Sektor ganz untypisch eben keine deklarationspflichtigen Duftstoffe enthält. Am Stand hatten wir die Gelegenheit dieses zumindest auf dem Handrücken auszuprobieren und ja, es ist ein Unterschied zum konventionellen Pendant von Balea zu verspüren, obwohl beide auf Sonnenblumenöl basieren. Beide werben zudem mit dem Arganöl-Anteil, der in beiden eher gering ausfällt und beide enthalten 100ml. Der Unterschied liegt vor allem im Preis: während man für das konventionelle Produkt gerade mal 2,45€ bezahlt, liegt man bei Yverum bei 28,50€. Dafür sind alle enthaltenen Öle aus kontrolliert biologischem Anbau und durch den Einsatz von gerade mal 2 Emulgatoren, der Anteil des kbA auch recht hoch. Ich bin auf jeden Fall sehr geneigt, es zu bestellen und direkt zu vergleichen.
Ebenfalls schon im Vorfeld gespannt war ich auf die neue Pure-Reihe von Santaverde. Santaverde gehört zu den Marken, die ich sehr sympathisch finde - als großer Aloe Vera-Fan wohl kein Wunder. Aber auch das Konzept bzw. die Idee hinter der Marke finde ich großartig und natürlich, dass es auch eine duftstofffreie Reihe gibt. Bei Santaverde wird Alkohol in den Produkten eingesetzt, wenn auch kein vergällter und in überraschend niedrigen Kozentrationen, für meine sensible Haut allerdings immer noch ein wenig zu viel. Aus diesem Grund konnte sich noch keines der Produkte in meine Pflege-Routine integrieren. Mit der Pure-Serie könnte sich dies nun ändern. Diese ist speziell auf zu Unreinheiten neigende Haut abgestimmt, setzt dabei aber nicht auf harsche Inhaltsstoffe, um gegen diese vorzugehen, wie man dann so oft gewohnt ist und die dann die Haut austrocknen. Hier liegt der Fokus vor allem auf Linderung und Beruhigung der Haut. Neben Aloe Vera und Hyluronsäure, kommen Stiefmütterchen-Extrakt, Hagebutten- und Nachtkerzenöl zum Einsatz. Besonders spannend: Salicylsäure gewonnen aus Weidenrindenextrakt. Auf irritierende Duftstoffe wird verzichtet. Alkohol ist in den Produkten enthalten, liegt aber sowohl beim Fluid als auch beim Serum bei gerade mal 2%; im Toner sind es 4%. Auf den Toner werde ich wohl verzichten, aber Fluid und Serum auf jeden Fall ausprobieren. Erhältlich sind die Produkte übrigens ab April.
Die französischen Marke Florame ist vor allem durch ihren aromathereuptischen Ansatz bekannt. So findet sich im Sortiment des provenzalischen Herstellers eine wirklich breite Auswahl ätherischer Öle. Umso überraschender, dass sich in der Biokosmetik tatsächlich auch eine Linie ohne eben dieser finden lässt. Die "Tolerance"-Reihe ist überraschend mild formuliert und enthält lediglich Blütenwasser ohne Überschreitung der Mengen deklarationspflichtiger Duftstoffe. Spannend fand ich vor allem das SOS-Gel, welches gegen Rötungen helfen soll. Dessen Inhaltsstoffe:
Erhältlich ist die Reihe bei Ecco-Verde.
Schon auf den ersten Blick hat die Marke Derma ID etwas Apothekenhaftes an sich. Nicht von ungefähr, denn Dr. Theresa Friedrich, die gemeinsam mit ihrem Mann hinter der Marke steckt, ist Pharmazeutin und setzt auf maßgeschneiderte Naturkosmetik, die zudem reizfrei ist (auf Wunsch auch beduftet, wir waren uns aber einig, dass dies nicht dies bessere Variante ist ;)). Gemeinsam wird eine Creme auf die individuellen Bedürfnisse der Haut entwickelt - auf Basis einer Hautanalyse und eines Beratungsgespräches. Die Linie heißt nicht umsonst Haute Couture und liegt auch preislich in diesem Bereich: zwischen 100 und 150€ je nach Inhaltsstoffen. Die drei beliebtesten Cremes kann man über den Online Shop direkt kaufen und kosten je 122€. Preislich günstiger ist die Pharmacy-Reihe, die u.a. Balsame und Öle umfasst.
Viel zu wenig Beachtung erhalten, hat meiner Meinung nach die Marke Minalia. Vermutlich weil die fünf Produkte einfach nicht so fancy und trendy wie andere wirken. Aber nicht minder spannend sind! Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir der Seemandelbaum lange kein Begriff war ;) Auf dessen Extrakte eben setzt die Naturkosmetik-Marke und verzichtet dabei auf Duftstoffe und Alkohol. Das geht sogar soweit, dass die Extraktion mittels Quellkohlensäure von statten geht, um keinen Restalkohol in den Produkten zu haben. Die Produkte richten sich an Menschen mit trockener und empfindlicher Haut, sind aber natürlich für alle empfehlenswert ;)
Erhältlich sind diese über die Homepage.
Auch bei der ein oder anderen Marke, konnte ich hier und da ein reizarmes Produkt entdecken (z.B. den milden Augen Make Up Entferner von Logona ohne Alkohol und Duftstoffe) und so hoffe ich, dass die Entwicklung weiterhin in diese Richtung geht.
Linklove
Mehr zur Vivaness findet Ihr hier: