Amazon-Tag: Ein totgeborenes Kind, das sich im Sande verlaufen hat
Angeblich soll das den Logistikaufwand senken, geht aber im Grunde an allem vorbei, was gut für den Kunden und den Zusteller ist. Als Vorteil wird es bezeichnet, dass der Paketdienst nur noch einmal pro Woche beim Kunden vorfahren muss.
Blöd nur, wenn dem Drucker am Dienstag die Tinte ausgeht, man dringenden Ersatz bestellt und dann bis zum nächsten Montag warten muss, bevor man wieder drucken kann. Es gibt aber auch das psychologische Problem: Wenn ein Kunde sich zu einer Bestellung durchgerungen hat, will er die Ware auch so schnell wie möglich in Händen halten.
Und wer es mit Statistik versucht, dürfte schnell merken, dass dadurch kein einziges Paket weniger ausgeliefert werden muss – ein reines Nullsummenspiel!
Der Amazon-Tag hat etwas von der Sommerzeitumstellung
Irgendwie erinnert dieser „geniale“ Gedanke an die Umstellung auf die Sommerzeit. Auch die schadet Mensch und Tier und bringt – anders, als vorher versprochen – wirtschaftlich nicht den geringsten Vorteil.
Aber ein Blödmann kräht selten alleine: Es gibt schon den ersten Nachahmer, den Onlinehändler Zalando. Ausgerechnet Zalando, bei denen ja bekannterweise jedes zweite Paket wieder zurück geschickt wird.
Zalando bietet im Unterschied zu Amazon einen eigenen Fullfilment-Service an, bei dem Versand und Lagerung im Auftrag von Kunden übernommen werden. Deshalb könnten auch hier Versandtage eingeführt werden, bei denen die Bestellungen gebündelt werden – wie irrsinnig das auch immer sein mag…
Ich denke mal, dass der Amazon-Day spätestens dann Geschichte ist, wenn die nächste Marketing-Sau durchs Dorf getrieben wird.