Jetzt läuft der Poststreik schon drei Wochen, ohne dass ein Ende absehbar ist. Aus Kundensicht ist das je nach bestelltem Produkt mehr oder weniger ärgerlich.
Wer Bücher, Musik oder Filme geordert hat, kann auch ein wenig warten oder hat Alternativen für seinen Kauf. Wer aber beispielsweise ein Mittel gegen Kopfläuse oder gegen Flugangst bestellt hat, kann Flug wegen Zustellproblemen nicht umbuchen oder den Kopf in die Kühltruhe halten, damit sich die kleinen Plagegeister nicht vermehren…
Bei den Online-Händlern muss jeder fünfte einen Umsatzeinbruch von über 25 Prozent hinnehmen, teilte der Bundesverband Onlinehandel gestern mit. Dabei berief sich der Verband auf eine Umfrage unter mehr als 250 Onlinehändlern.
Besonders der mittelständische Onlinehandel werde stark durch den Poststreik belastet, klagte Verbandspräsident Oliver Prothmann. Sie träfe ein enormer Mehraufwand beispielsweise durch den Versand zu höheren Gebühren oder durch verstärkte Kundenkommunikation.
Mehr als 40 Prozent der befragten Onlinehändler gingen davon aus, dass zurzeit etwa die Hälfte der bei ihnen bestellten Ware verspätet ausgeliefert werde. Auch schlechte Online-Bewertungen wegen der Lieferverzögerungen machen den Händlern Sorgen. Deshalb sei auch schon fast jeder zweite Händler dabei, alternative Versanddienstleister einzubinden, so dass auch die Post mit Kundenverlusten rechnen müsse.