Obwohl sich der Sommer dieses Jahr zumindest in Deutschland etwas schwer tut, es ist trotzdem Sommer. Und das heißt, es ist Festival-Saison. Man kann nicht unbedingt behaupten, dass Europa wenige Festivals zu bieten hätte: Egal welche Genre, welche Bands oder welche Festival-Themen man bevorzugt, es gibt alles. Ob nun zum Beispiel das gerade heute endende britische Glastonbury Festival mit der für das Event berühmten Mischung aus allen populären Genre wie Indie, Electronic und Hip Hop und einem großen Aufgebot darstellenden Künstler. Oder das vergleichsweise kleine MELT! im heimischen Gräfenheinichen mit seiner einzigartigen Lage in einem ehemaligen Braunkohleabbaugebiet. Oder natürlich das norddeutsche Wacken Open Air, welches mittlerweile als das größte Metal-Festival der Welt angesehen wird, für die Leute, die es etwas härter mögen. Es ist wie in einem großen bunten Süßigkeitenladen: für wirklich jeden Geschmack ist irgendwas dabei.
Doch wie soll man sich allein schon bei den weit über 60 bekannteren Festivals in Europa für eines entscheiden, wenn es ja noch unzählige kleinere dazukommen, die durch niedrigere Besucherzahlen auch ihre Vorzüge haben? Und das alles in einem Zeitraum von wenigen Monaten und mit (bei den meisten Menschen) naturgemäß nicht unendlichem Budget. Klar, vielfach hat man Freunde, die schon seit x Jahren zu einem bestimmten Festival fahren, und irgendwann ist man vielleicht einfach mal mit dabei, wenn es wieder zum Southside oder zum Pukkelpop geht.
Wenn das aber nicht geht, weil man einfach andere Musik hört oder aus durchaus nachvollziehbaren Gründen keine Lust auf gemeinsames Camping mit 280.000 Menschen hat (Arenal Sound, Spanien), dann muss man auf die Suche gehen und schließlich eine Entscheidung treffen. Festival-Guides sind da Gold wert. Man sieht auf einen Blick was wie wann wo geboten wird, wie man hin kommt und was die Sause kostet. Der feuchte Traum für jeden Entscheidungsneurotiker. Wenn dann noch für eher Festival-Unerfahrene wie uns Infos rund um Camping und Anreise geboten wird, geil. Denn was ist schlimmer, als auf dem Gelände festzustellen, dass man Zahnbürste und Schlafsäche vergessen hat? Sowas macht keinen Spaß. Das merkte ich zum Beispiel, als ich im August 2006 auf einem Festival im beschaulichen Thüringen war, leider ohne Isomatte. Die Nächte damals waren dadurch nur semi-gemütlich und das Schlaferlebnis eher naturverbunden-ursprünglicher Art. Bei Rock Am Ring 2009 sind wir dann durch die Nähe zum damaligen Wohnort jeden Tag mit dem Auto hingefahren. Das stellte sich durch nächtliche Minusgrade und die gefühlten 3 Tagen Dauerregen auch als äußerst gute Idee heraus.
Neuerdings bietet auch Zalando einen Festival-Guide an, sogar einen interaktiven. Über die Karte bekommt man schnell einen Überblick über die größten und prominentesten Festivals in Europa, dazu Infos zu den jeweiligen Terminen und Headliner-Acts. Nur Links zu den Websites der Festivals wären noch wünschenswert gewesen, doch für den besagten Überblick reicht es allemal. Dazu kann man sich direkt Inspirationen für zur jeweiligen Musikrichtung passende Outfits holen und die Festival-Packliste abarbeiten, um nicht wie ich damals dumm dazustehen.
Letztes Jahr waren wir beim Berlin Festival, und es war so gut, dass wir das gerne wiederholen würden. Tatsächlich gibt es daneben aber auch noch so einige Festivals, die noch besucht werden wollen (obwohl ich kein Freund riesiger Menschenansammlungen bin, aber da muss man dann durch!):
- Das Sziget-Festival in Ungarn mit seinen sage und schreibe 400.000+ Besuchern
- Das belgische Groezrock
- Das Ieperfest, auch in Belgien
- Das Hellfest in Frankreich
- Das Sunandbass-Festival am Strand von San Teodoro, Italien
- Das This Is Hardcore Fest in Philadelphia, USA
- Das Deathwish-Fest in Cambridge, USA
- Das SXSW in Austin, Texas
…und einige weitere, die ich vergessen habe. Dem aufmerksamen Leser fällt anhand der Liste auf, in welche musikalische Richtung ich in Bezug auf Festivals ungefähr tendiere. Daher meine Fragen: Gibt es Empfehlungen eurerseits? Wo geht ihr im Sommer hin und was macht Euer Lieblings-Festival so einzigartig?
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