Verschuldung, ausgebeutete Natur, Klimawandel – die Menschheit hinterlässt ihren Nachfahren riesige Probleme. Nun prüft die Uno eine Reform: “Ombudsleute für die Zukunft” sollen die Interessen künftiger Generationen vertreten.
„Nachfolgende Generationen sollen künftig am Tisch sitzen, wenn über ihr Schicksal entschieden wird, fordern seit langem beispielsweise der “Weltzukunftsrat” (“World Future Council”, WFC), eine internationale Initiative mit Sitz in Hamburg oder “Die Ältesten” (“The Elders”), ein Zusammenschluss von Politkern und Intellektuellen. Die NGO wollen dafür sorgen, dass sogenannte Ombudsleute die Interessen künftiger Generationen in Regierungen vertreten. “Die Ombudspersonen sollen als Stellvertreter für jene auftreten, die ihre Stimme noch nicht erheben können”, erklärt der WFC.
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“Bestehende Regierungsstrukturen haben sich als ungeeignet erwiesen, den Herausforderungen der Zukunft begegnen zu können”, meint Holger Güssefeld vom WFC. Das Werben um Wahlerfolge verhindere, dass langfristige Ziele wie Umweltschutz oder Verschuldungssenkung konsequent verfolgt würden. “Die kurzfristige Orientierung” der Demokratien müsse überwunden werden, fordert der WFC in seinem Reformvorschlag.
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Vorreiter ist Ungarn, wo seit 2008 Ombudsleute für die Zukunft im Parlament sitzen. Sie haben unterem anderem das Recht, Einspruch gegen politische Vorhaben zu erheben, Gutachten in Auftrag zu geben und Einsicht in interne Dokumente zu verlangen. “Ich bin quasi ein Staatsanwalt für die Bürger, komme zum Einsatz, wenn die Regierung versagt”, sagte Ungarns Ombudsmann für die Zukunft, Sándor Fülöp, im Interview mit SPIEGEL ONLINE. “Meine Mitarbeiter und ich nehmen Beschwerden von Bürgern, Kommunen und Nichtregierungsorganisationen entgegen.” Themenschwerpunkt sei der Umweltschutz.“
Quelle und mehr: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,819749,00.html