Omas Gedeckter Apfelkuchen

Von Marievontagzutag
Im Rahmen der Blogger - Adventaktion 2016 möchte ich euch heute Omas gedeckten Apfelkuchen vorstellen.

Vor ein paar Tagen bekam ich von meiner guten Freundin T. Kochäpfel aus ihrem Garten im Semmeringgebiet. Diese Äpfel gibt es nicht zu kaufen, es handelt sich um eine uralte mir unbekannte Apfelsorte, die man roh eigentlich nicht essen kann. Dafür eignet sie sich wunderbar als Lagerapfel und zum Kochen.
 
Auf der Suche nach einen Rezept mit Äpfeln durchforstete ich die vielen alten Aufzeichnungen und fand ein kleines Rezept für einen gedeckten Apfel-Topfenkuchen.

Klang gut, die Zutaten hatte ich alle zu Hause, also ging es los. Das Rezept war mir völlig unbekannt - dachte ich.

Der Teig sah aus wie ein Mürbteig, sollte laut Rezept auch ausgewalkt werden, war bei mir aber wesentlich weicher. Ausrollen war nicht möglich, aber man konnte ihn gut mit einer Teigkarte aufstreichen. Woran es lag - keine Ahnung, vielleicht war der Topfen, den meine Großmutter verwendete, trockener, das Mehl ein anderes, ich weiß es nicht. Das Rezept stammt aus den 1930-er Jahren.

Das ist die Herausforderung an alten Rezepten, die handschriftlich aufgezeichnet wurden. Es handelt sich dabei nur um Gedächtnisstützen für den eigenen Gebrauch, meist nur reine Zutatenlisten ohne Anleitung, manchmal steht kurz eine Anweisung dabei, wie beispielsweise, dass die Apfelmasse kalt sein muss. Zum Nachkochen ist das oft richtig schwierig. Man muss ein wenig Kocherfahrung haben, manchmal auch erst recherchieren, was einzelne Begriffe bedeuten (so wie Ricarda bei ihren köstlichen Rahmdalken).
Nun, der Teig ließ sich gut aufstreichen, die Apfelmasse war wunderbar und der Kuchen duftete im Backrohr. Noch immer klingelte es bei mir nicht, gar nicht, es gab keinerlei Erinnerungen oder Anknüpfungspunkte aus meiner Kindheit dazu. 

Als ich dann das erste Stück des frischen Kuchens kostete, explodierten meine Neuronen und ein kompletter Erinnerungshorizont tat sich auf. Natürlich kannte ich den Kuchen, hatte ihn unzählige Male bei meiner Großmutter gegessen, weil auch sie einen Garten mit vielen alten Apfelbäumen hatte. Aber ich hatte diesen Kuchen völlig vergessen, komplett, die Erinnerung kam erst wieder, als ich den Geschmack auf der Zunge hatte. Spannend, oder?

So, genug geschrieben, hier ist endlich das Rezept. Meine Familie war begeistert.
Apfelfülle
1 kg Kochäpfel (wichtig). Mit handelsüblichen Essäpfeln gelingt das Rezept nicht, vor allem nicht mit sauren Apfelsorten wie Granny Smith.
Saft einer Zitrone
Zucker und Zimt nach Geschmack
Äpfel schälen, vierteln, in schmale Scheiben schneiden, mit Zitronensaft, Zucker und Zimt weich dünsten, gut auskühlen lassen.
Apfelkuchen - Topfen - Teig
1/4 kg (250 g) Topfen
1/4 kg (250 g) Mehl
1/4 kg (250 g) Butter (Margarine)
1 Ei
1 Prise Salz
Zutaten vermischen oder verkneten (bei mir wurde es kein Mürbteig, eher ein festerer Rührteig). Die Hälfte mit einer Teigkarte auf ein Backblech fingerdick aufstreichen oder auswalken. Die kalte Apfelmasse darauf verteilen, die zweite Hälfte Teig daraufstreichen.
Bei 180°C Ober- und Unterhitze etwa 40 Minuten backen.
Gutes Gelingen!
Dieses Rezept ist Teil der Blogger - Adventaktion 2016. Fünf Blogs und sechs Bloggerinnen stellen hier alte Rezepte vor und kochen sie nach. Schaut vorbei, es sind tolle Ideen dabei.

Petra von MamiMadeIt
Ricarda von Hobbyzauber
Kathi und Julia von Cooking Bakery
Maxi von Geschwisterkeks
Marie von Mariesblog
Wer auch (alte) Rezepte für Advent und Weihnachten hat, kann sie hier verlinken. Unter #alterezepteimadvent gibt es Fotos auf Instagram zu sehen.
Ich freue mich riesig, dass Maxi, Julia, Kathi, Petra und Ricarda diesen Advent mit mir backen und kochen. Allen Lesern wünsche ich ganz viel Freude und Spaß mit unserer Aktion. Schaut vorbei, hier und auf den anderen Blogs, entdeckt Neues und Altbekanntes und verlinkt eure eigenen Rezepte.
Schönen Advent!
Marie
Natürlich nehme ich mit meinen Projekten auch immer an den vielen wunderbaren Linkpartys teil, die ich im Bloggerland so finde. Dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht auf "Von Tag zu Tag - Mariesblog" und ist urheberrechtlich geschützt.