Olympus PEN E-PL7 – Die Alltags-Kamera
Hier im Blog habe ich ja schon einiges zur neuen PEN von Olympus geschrieben, aber so ein richtig spezieller Artikel über die Vor- und Nachteile habe ich noch nicht veröffentlicht. Dies holen wir nun nach.
Bevor es hier aber richtig losgeht einige Punkte vorab, damit euch klar ist unter welchen Gesichtspunkten hier die Kamera bewertet wurde. Diejenige, die sich hier nicht wiederfinden, brauchen dieses Review eigentlich nicht lesen. Das spart Einigen sicherlich Zeit und ich muss mich nicht mit Kommentaren rumschlagen, warum ich dieses oder jenes nicht getestet habe.
Ich suchte eine Kamera für immer dabei. Für den Alltag, für die Reise oder den kurzen Spaziergang mit dem Hund. Dabei wollte ich auf das gleiche Objektiv-System zurückgreifen und eine sehr gute Bildqualität, wie ich dies von meiner OM-D E-M5 Mark 1 gewohnt war. Eben nur noch handlicher.
Gleichzeitig wollte ich eine Kamera, die ich einhändig aus der Hüfte heraus nutzen konnte. Und die mir dabei eine so akzeptable Bildqualität abliefert, damit ich nicht noch großartig in der EBV ins Foto eingreifen muss.
Hier sollte ein vernünftiger JPG-Engine vorhanden sein, damit ich kein RAW nutzen muss, um dann wieder den umständlichen Weg über die Bildbearbeitung gehen zu müssen. Auch bei meiner Arbeit mit der OM-D für diverse Print-Magazine spielt RAW keine Rolle. Da ein vernünftig belichtetes und scharfes JPG in den meisten Fällen ausreicht. Wenn ein RAW beide Faktoren nicht hat, kann ich es auch über die EBV nicht retten.
Für mich kommt die E-PL 7 dem oben geforderten schon sehr nahe und hat jetzt schon weitere Auswirkungen auf meinen Fotografie-Stil. Der einzige Punkt, den auch sie nicht hinbekommt, ist die Einhandbedienung. Klar sind alle Tasten und Rädchen auf der rechten Seite angeordnet, aber das Gehäuse ist selbst für schlanke Finger recht klein und wenn man mit dem Zeigerfinger oder Daumen bedienen muss, ist die zweite Hand als Stütze angebracht. Auch passierte es mir immer wieder, dass ich mit dem Daumen von der Auflage auf den Auslöser von der Videofunktion kam und ein Video startete.
Das ist aber auch schon der einzige wirkliche Kritikpunkt für diese Kamera, die mich gerade auf meiner dritten Wanderreise begleitet hat. Und so kommen wir zum ersten wirklich wichtigen Pluspunkt: das Packmaß! Mit dem Pancake Zoom 14-42 mm ist sie wirklich klein packbar. In der Bereitschaftstasche Lowepro Dashpoint 20 kommt sie ohne Probleme unter.
So ist sie sowohl am Gürtel als auch am Rucksackriemen problemlos zu befestigen und bei Nichtgebrauch findet sie in der kleinsten Tasche noch Ihren Platz. Auch mit weiteren Pancake Objektiven ist diese Bereitschaftstaschen nutzbar.
Gerade auf Wandertouren spielt die Kamera ihre Vorteile aus. Über das Einstellrad am Auslöser hat man die wichtigsten Funktionen im Schnellzugriff und mit ein wenig Einarbeitung klappt auch alles mit der OK-Taste und dem Steuerring.
Gerade auf Tour kommen mir die Artfilter entgegen, kann ich doch live sehen, wie sich ein Effekt auf das Motiv auswirkt. So entstehen bei mir schon richtig Schöne Bilder direkt in der Kamera und ich brauche keinen Umweg über die EBV zu nehmen. Gerade bei den partiellen Farben war man früher am PC noch lange an der Nachbearbeitung. Hier funktioniert das mit wenigen Handgriffen in der Kamera.
Für die Selfies mit Hund nutze ich gerne das beweglich Display. Aber auch wenn man aus einer tieferen Position fotografiert kann man das Display schnell hochklappen. Das funktioniert hier deutlich schneller als an der OM-D. So kommt es mir sehr zugegen, wenn ich aus der Hüfte heraus Aufnahmen mache. Auch auf der Straße arbeitet man so relativ unbemerkt.
Und doch oder gerade wegen des schmucken Designs zieht die kleine PEN immer wieder die Blicke auf sich. Gerade der silber/schwarze Body ist ein Hingucker und ich musste auf einigen Veranstaltungen Rede und Antwort über diese Kamera stehen.
Ein letzter und für mich fast der wichtigste Punkt ist die Steuerbarkeit über WLAN. In meiner Arbeit als Fotograf für diverse Outdoor- und Equipment-Magazine muss ich mich oft selber mit den Produkten in Szene setzen. Das war mit der OM-D und einem Funk-Fernauslöser immer ein Problem und produzierte sehr viel Ausschuss. Jetzt geht es über die Steuerung mit dem Handy wesentlich einfacher. Vor allem, wenn man sich auf dem Handydisplay selber sehen kann und bei einigen Zoom-Objektiven auch von dort die Brennweite verstellen kann.
Ein kleines Problem zeigte sich auf meiner letzten Wandertour in Luxemburg: Der Bildstabilisator machte Ärger und es war ein kleines Geduldspiel, gute Fotos machen. Zurück in Deutschland ging sie in den Service von Olympus und innerhalb von anderthalb Wochen war das Problem behoben und die neueste Firmware aufgespielt. Also auch uch beim Service alles top!
Fazit
Die E-PL7 von Olympus ist die ideale Zweitkamera für mich. In viele Fällen ersetzt sie sogar meine OM-D, die fast nur noch im Studio oder auf wichtigen Veranstaltungen zum Einsatz kommt, wo ich eh das große Besteck mitnehmen muss. Aber beim kleinen Besteck ist die PEN wirklich ganz groß!