Olympos – multikulti Abenteuerausflug mit Nervenkitzel-Faktor

Olympos – multikulti Abenteuerausflug mit Nervenkitzel-Faktor

Inspiriert durch meine Freundin Cordula, die heute bereits einen eigenen Blogartikel zu unserem gemeinsamen Ausflug zum Cap Bon in Tunesien, den ihr übrigens hier nachlesen könnt:  

Abenteuer Landpartie - mit tunesischen Verkehrsmitteln nach Cap Bon

verfasst und veröffentlicht hat, wage ich mich heute auch einmal an einen eigenen Reisebericht.

Wir schreiben das Jahr 2014, genauer gesagt den Monat April.

Gemeinsam mit meiner Freundin Vicky machte ich mich auf zu einem reinen Entspannungsurlaub in die Türkei. Vielleicht hätte ich meine Freundin vorwarnen sollen, dass Entspannung bei mir nicht Strand, Cocktails und Massagen, sondern wenigstens jeden zweiten Tag einen Abenteuerausflug bedeutet. Als wir dann im Flugzeug saßen, dachte ich mir, dass es nun ohnehin zu spät wäre, sie darüber in Kenntnis zu setzen, sie wird es schon mitbekommen.

Unser Hotel Sailors Beach (Essen toll, Anlage renovierungsbedürftig) in Kemer – Kiris, einem in der Vorsaison äußerst leergefegten Touriort, war der Ausgangspunkt für unsere abenteuerlichen Erkundungen

Nach einigen Tagen Eingewöhnungszeit und einem nervenaufreibenden Citytrip nach Antalya mit dem türkischen Dolmus (Sammeltaxi)  - gefühlte 100 Personen in einem Bus für maximal 20 -, hatte ich das nächste Ausflugsziel auserkoren: Olympos sollte es sein.

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Heiß angepriesen von meiner Familie, aber leider anscheinend der türkischen Bevölkerung gänzlich unbekannt. Unsere Auskunftsversuche scheiterten kläglich.

Wir konnten uns nicht durchringen bei den türkischen Straßenverhältnissen, die frei nach dem Motto „wer zuerst kommt, rast zuerst“ geregelt sind, einen Mietwagen zu nehmen. Also machten wir uns in dem Glauben auf den Weg, dass schon irgendein Dolmus, der sogar in den ablegensten Ecken des Landes verkehrt, uns an unser Wunschziel bringen wird.

Der erste Fehlversuch startete bereits auf dem Weg nach Kemer, von wo aus uns der vermeintliche Dolmus nach Olympos bringen sollte. Wir mussten quasi die gesamte Strecke zu Fuß bei heißen 30 Grad zurück zur Hauptstraße marschieren und unser Glück bei der Wahl des richtigen Minibusses erneut versuchen.

Mit meinen etwas in die Jahre gekommenen Türkischkenntnissen hielten wir letztlich doch mit einem Handwinkzeichen (ja, auch das Anhalten eines Dolmus muss in der Türkei gelernt sein!) den richtigen Dolmus an der Hauptstraße an. Neben einigen Einheimischen befanden sich auch einige typisch deutsche Individualtouristen mit Wanderschuhen und robustem Globetrotter-Outfit und eine Kanadierin im Bus.

Nach ca. 30 Minuten Fahrzeit wurden wir mitten auf der Hauptstraße an einem türkischen Tante Emma Laden mit selbstgemachten Gözleme (Teigtaschen) und gutem, äußerst dunklem "cay" (Schwarzer Tee) entlassen. Vorher erhielt ich noch die Info, dass uns ein anderer Bus zu unserem Ziel bringen sollte – zumindest meinte ich, dies so auf Türkisch verstanden zu haben.

Da die örtliche Uhr, wie in so vielen anderen Ländern auch, nicht der deutschen Pünktlichkeit entspricht, tranken wir erstmal einen gemütlichen Tee und kamen ins Gespräch mit unserer neuen kanadischen Freundin. Sie berichtete uns, dass sie per Couchsurfing durch Europa reist und nun schon einige Tage bei einem alleinstehenden Banker in Antalya wohnt, dieser aber sehr nett sei – wir waren noch etwas skeptisch, aber sie sah gesund und munter aus, was uns in der Hoffnung bestärkte, dass es doch noch gute Menschen auf dieser Welt gibt ;).  

Nach einem weiteren „cay“ und meinerseits drei türkischen Kontaktaufnahmen mit unserem nächsten Busfahrer, ging es dann endlich los. Über Stock und Stein, Serpentinen und durch Flüsse, mit einem Minivan, der wirklich nicht für solch ein Gelände ausgelegt ist und gefüllt war mit allerlei Lebensmitteln für die Familie des Busfahrers, die natürlich wieder auf dem Weg wohnte, ging es an die Küste.

Beim Verlassen des Vans stockte uns bereits der Atem: Antike Ruinen, Baumhäuser mit kleinen türkischen Restaurants, tolle Berge und das alles wildromantisch an einem kleinen Fluss gelegen, der bis zum Meer führte. Wir durchwanderten die Ruinen und kamen letztlich vollkommen entzückt am Strand von Olympos/Cirali an. Eine Mischung aus „The Beach“ in Thailand, abgesehen vom Kiesstrand, und deutscher Alpenregion, dazu wenige Touristen, einige Rasta-Aussteiger, die dem Marihuana wohl etwas zu gut zusprachen.

Wir wagten den Sprung in das äußerst kalte, glasklare Wasser und ließen diese atemberaubende Kulisse auf uns wirken. Irgendwie konnte dies jedoch noch nicht alles gewesen sein, also beschlossen wir, trotz der fortgeschrittenen Tageszeit – jaaa, wir sind natürlich zu spät aufgestanden an diesem Morgen – meinem wenig informativen Reiseführer zu folgen und zu den offenen Flammen von Chimaera zu wandern.  

Eine Stunde schleppten wir uns durch Orangenhaine, Berge, Wiesen und Felder, um an dem hinterletzten, schönsten und verlassensten Ort dieser Welt auf ein deutsches Pärchen zu treffen, das uns darüber informierte, dass es für zwei alleinreisende Frauen ohne Auto dann doch etwas zu weit zu den offenen Flammen wäre, wenn wir nicht vor hatten, dort ein Zelt aufzuschlagen und uns zum Abendessen ein Wildtier zu erlegen, der Grill wäre ja in Form der Flammen vorhanden gewesen.

Also schlenderten wir den Weg wieder durch die Wiesen, Berge und Felder und entlang des Strandes zurück. An unserem Startpunkt wartete bereits unser bekannter Dolmus-Fahrer und grinste fröhlich-erleichtert (hatte er sich etwa auch schon Sorgen über unser Vorhaben gemacht und nichts gesagt??).

Vor der Rückfahrt gönnten wir uns noch zwei hausgemachte Gözleme gemeinsam mit einer Spanierin, die ihr gesamtes Geld anscheinend für ein spezielles Gewächs ausgegeben hatte und deren finanzielle Mittel nicht mal für die Fahrt zum Flughafen Antalya ausreichten. Schlussendlich war ich dann doch noch glücklich, dass meine Türkischkenntnisse der Spanierin zu einer sehr preisgünstigen Fahrt zum Flughafen verholfen haben.

Fazit des Ausfluges:

Manchmal ist es besser, nicht alles bis ins letzte Detail zu planen und einfach zu entdecken und zu erleben. Wir haben neben sehr vielen netten und offenen Einheimischen die halbe Welt unterwegs getroffen, haben alle waghalsigen Dolmus-Fahrten überlebt und ich würde es jederzeit wieder so machen - nur der Wecker sollte beim nächsten Mal eher klingeln, damit ich irgendwann doch nochmal die offenen Flammen erkunden kann, die übrigens sehr schön sein sollen.

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