Oleander: Giftig für Hunde?

Der schöne Oleander ist im Garten die reinste Augenweide. Die Pflanze erinnert sofort an den letzten Mittelmeerurlaub. Mit ihren dunkelgrünen, länglichen Blättern und üppigen Blüten lässt uns der Oleander von Sonne, Strand und Meer träumen.

Egal ob auf dem Balkon, im Garten oder sogar in der Wohnung. Der Oleander ist pflegeleicht und sieht schön aus.

Bei aller Schönheit sollten Sie vorsichtig sein. Wenn Haustiere oder kleine Kinder in Ihrem Haushalt leben, kann die hübsche Pflanze zur Todesfalle werden.

Ist Oleander giftig für Hunde?

Der Oleander (lat. Nerium oleander) ist auch als Rosenlorbeer bekannt. Die Pflanze zählt zur Familie der Apocynaceae, die auf Deutsch auch als Hundsgiftgewächse bekannt ist.

Wie dieser abschreckende Name bereits verrät, handelt es sich beim Oleander tatsächlich um eine hochgiftige Pflanze. Und das gilt nicht nur für Hunde. Der schöne Strauch enthält eine Vielzahl von giftigen Stoffen, die sogar beim Menschen zum Tod führen können.

Ganz besonders gefährlich ist dabei das nach der Pflanze benannte Oleandrin. Das ist ein giftiges Herzglykosid, das für Menschen und Tiere tödlich ist. Diese Glykoside wirken auf die Herzmuskulatur.

Oleandrin wirkt ähnlich wie Digitalis, das berüchtigte Gift des Fingerhuts. Wird es aufgenommen, verursacht es Herzrhythmusstörungen, die zum Herzstillstand führen können.

Dabei sind alle Teile des Oleanders stark giftig, vom Blatt bis hin zum Blütenstaub. Bereits ein Blatt Oleander kann bei Verzehr schwere Vergiftungserscheinungen nach sich ziehen.

Bei Menschen liegt die tödliche Dosis bei etwa 15-20 Gramm der Blätter. Bei Hunden ist die tödliche Dosis bereits bei unter einem Gramm erreicht.

Was passiert, wenn ein Hund Oleander frisst?

Die ersten Anzeichen einer Oleandervergiftung äußern sich im Magen-Darm-Trakt. Betroffenen Hunden wird zunächst übel und es kommt zu starken Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen.

Zudem weiten sich die Pupillen und der Kreislauf verschlechtert sich, sodass die Beine und Pfoten deutlich kühler werden. Bei Hautkontakt mit dem milchigen Pflanzensaft kann es außerdem zu Ausschlägen und Reizungen kommen.

Häufige Vergiftungssymptome sind:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Extremitäten kühlen ab
  • Taubheitsgefühl
  • Hautreizungen
  • Rötungen
  • Pupillen erweitert
  • Herzrhythmusstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Juckreiz
  • Blutdruckabfall
  • Elektrolytstörungen
  • Krämpfe

Falls Ihr Hund eine lebensgefährlich hohe Dosis gefressen hat, setzen außerdem Herzrhythmusstörungen, Krämpfe und Atembeschwerden ein.

Was kann man tun, wenn der Hund Oleander gefressen hat?

Eine Oleandervergiftung ist immer ein Anlass für sofortige Notfallmaßnahmen. Wenn Sie sehen, dass Ihr Hund Oleander frisst, sollten Sie zunächst sofort alle Pflanzenreste aus dem Maul entfernen. Spülen Sie den Mundbereich mit Wasser aus.

Benutzen Sie dazu am besten Handschuhe. Und waschen Sie sich selbst danach die Hände. Denn der Pflanzensaft kann bei Hautkontakt auch Ihnen Schaden zufügen.

Fahren Sie sofort zu Ihrer Tierärztin oder Nottierarztpraxis. Bereits kleinste Menge Oleander können für Hunde und Katzen tödlich sein.

Als Erste-Hilfe-Maßnahme eignen sich außerdem Aktivkohletabletten, um den Hund auf dem Weg zum Tierarzt zu stabilisieren. Verabreichen Sie Ihrem Hund dabei ein Gramm Kohle für jedes Kilo Körpergewicht.

Gerade bei größeren Hunden kommt dabei eine relativ große Menge an Kohletabletten zum Einsatz. Und selbst wenn Sie Ihrem Hund sofort Kohle verabreicht haben, sollten Sie bei Oleander niemals auf den Besuch bei einer Tierärztin verzichten.

Viele Oleandervergiftungen verlaufen leider tödlich. Um ihrem Liebling die bestmöglichen Überlebenschancen zu gewähren, zählt im Notfall jede Sekunde.

Vorsicht vor Giftpflanzen im Garten

Die Aussicht einer Oleandervergiftung klingt auf den ersten Blick ziemlich dramatisch. Tatsächlich ist mit der Pflanze nicht zu spaßen.

Zum Glück ist es nicht ganz so gefährlich, wenn Sie ein Oleanderbusch in Ihrem Garten wächst.

Obwohl Oleandervergiftungen sehr schnell gehen und oft einen tödlichen Ausgang haben, kommen Sie bei Hunden und anderen Haustieren äußerst selten vor. Das gilt auch, falls Sie als Hundebesitzerin einen Oleander im Garten haben.

In erster Linie liegt das daran, dass sich die allerwenigsten Tiere für die Giftpflanze interessieren. Oleander hat keinen anziehenden Geruch oder Früchte, die zum Naschen einladen.

Auch Pflanzenteile des Oleanders meiden

Am stärksten gefährdet sind neugierige Welpen, die ein heruntergefallenes Laub ins Maul nehmen könnten.

Allerdings haben alle Teile der Pflanze einen sehr bitteren Geschmack. Falls ein Tier aus Versehen mit Oleander in Kontakt kommt, wird das Pflanzenteil in den meisten Fällen sofort wieder ausgespuckt.

Grundsätzlich spricht also nichts dagegen, Oleander im Garten zu haben, auch wenn Sie Haustiere haben.

Trotzdem empfehlen wir Ihnen ein paar Vorsichtsmaßnahmen, um eine potenziell tödliche Oleandervergiftung zu vermeiden.

Wählen Sie den richtigen Standort

Oleander kann zwar grundsätzlich als Kübelpflanze in der Wohnung gehalten werden. Wenn Sie Haustiere oder kleine Kinder im Haushalt haben, ist dies jedoch nicht empfehlenswert.

Platzieren Sie Ihren Oleander stattdessen in hohen Töpfen im Freien, am besten an Orten, an denen sich Ihr Hund nicht oft aufhält.

Wenn Sie den Oleander im Winter in Innenräumen überwintern, sollten Sie sich auch hierzu Orte suchen, an denen Ihre Haustiere nie unbeaufsichtigt sind.

Für die Kübelpflanze eignen sich das Dachgeschoss oder das Treppenhaus sehr gut. Zusätzlich können Sie den Standort der Pflanzen durch Fernhaltespray absichern.

Auf Reinigung und Pflege des Oleanders achten

Von sich aus werden die wenigsten Hunde einen Oleanderstrauch anknabbern. Deutlich interessanter sind heruntergefallene Blätter und Blüten.

Für Haustiere geht eine größere Gefahr davon aus. Ganz besonders, wenn es sich um neugierige Welpen handelt.

Achten Sie also darauf, dass Sie den Boden um Ihre Oleanderpflanzen regelmäßig reinigen und heruntergefallene Äste, Blätter und Blüten vorsorglich entfernen. Das gilt ebenfalls für das Winterquartier.

Das aufgesammelte Laub sollten Sie immer sicher entsorgen. Tragen Sie Schutzhandschuhe, wenn Sie einen Oleander schneiden oder Blätter abpflücken. Damit schützen Sie sich vor giftigem Pflanzensaft.

Gibt es Alternativen zu Oleander?

Die beste Möglichkeit, eine Oleandervergiftung zu vermeiden, ist es natürlich, keine Oleanderpflanzen im Haushalt zu haben. Das ist vor allem dann ratsam, wenn Ihr Hund sehr neugierig ist und nicht von den Pflanzen ablassen will.

Möchten Sie dennoch nicht auf die schöne Blütenpracht verzichten? Dafür gibt es hübsche Alternativen, die keine Gefahr für Sie oder Ihren Hund darstellen.

Für Ihren Garten können wir Kamelien und Weigelien empfehlen. Beide Pflanzenarten ähneln dem Oleander, sind aber für Mensch und Tier ungiftig.

Auch diese Gartenflanzen sind giftig

Wenn Sie sich für Gartenthemen und die Gesundheit Ihres Vierbeiners interessieren, empfehlen wir Ihnen folgende Artikel:

Fazit zu Oleander für Hunde

Trotz seiner schönen Blüten kann der Oleander für Menschen, Hunde und Katzen zum Verhängnis werden. Alle Teile der Pflanze sind hochgiftig und können im schlimmsten Fall zum Herztod führen.

Bereits sehr geringe Mengen können bei Hunden lebensgefährliche Vergiftungen auslösen. Deshalb sollten Sie bei Kontakt mit Oleander immer sofort eine Tierärztin aufsuchen. Rechtzeitig gegebene Aktivkohletabletten können Ihrem vierbeinigen Liebling das Leben retten.

Dennoch müssen Sie Oleander nicht aus Ihrem Garten verbannen. Denn für die meisten Tiere ist die Giftpflanze völlig uninteressant. Wenn Sie eine ungiftige Alternative suchen, kann ich Ihnen Kamelien oder Weigelien empfehlen.

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