Ole macht den Hampelmann



Wie ich kürzlich schon schrieb, haben sich in den letzten Monaten die Zugriffe auf Beiträge über "Lama" Ole Nydahl auf diesem Blog gehäuft. Und die dämlichen Kommentare dazu, die ich meistens lösche. Sie sind fast immer anonym verfasst und kommen auch stets durch die Hintertür nach dem Motto: Ein guter Buddhist tut dies und das nicht (außer natürlich es ist der Ole) und wie man sich übles Karma auflade (das könnt ihr ja oben gut erkennen - wer nicht aufpasst, tanzt noch als Opi hässliche Weiber an). Statt diese Beiträge freizuschalten und zu kommentieren, ging ich nochmal auf die Suche nach Youtube-Clips, die den Ole als den Dummschwätzer entlarven, für den ich ihn halte. Und siehe da, ich hab was Altes ausgegraben, wie Ihr unten seht. Hier ein paar Zitate, die klarmachen, wie Wohlfühlbuddhismus funktioniert (Übersetzung von mir):
"... die Meditation beginnen mit dem Gefühl: 'Ich meditiere nun zum Nutzen aller Wesen' und sie beenden, indem man all diese guten Gefühle teilt ... und für alle, die schnelle Erleuchtung wollen ... die offene, klare Essenz im Innern kontinuierlich erfahren wollen ... gibt es Methoden, bestimmte Formen der Energie und des Lichts zu visualisieren ... und Mantras oder Vibrationen zu benutzen ... und sie aufzulösen und immer wieder ins uns zu vermischen."
Ich habe schon Leute im Cannabisflash so daherreden hören. Erschreckend. Für mich hat der Mann - wahrscheinlich infolge seiner selbst eingestandenen Drogenexzesse - einen frühen Dachschaden davongetragen, der sich in seinem sinnlosen Geplapper äußert, das seine Anhänger, die hier auf diesem Blog kommentieren wollen, regelmäßig genauso wenig verstehen wie offenbar er selbst, und dass dann zum gleichen kopierten Gebrabbel in Schriftform führt.
Der beste Satz, in dem sich der Ole, natürlich auch wieder unbewusst, selbst beschreibt, ist hier: "The whole spiritual thing is missing." Eine wirklich traurige Stelle gibt es auch, bei ca. Minute 5, wo er berichtet, dass ihm sein Lama in Sikkim von der Knöchelverletzung seiner Mutter in Dänemark erzählte - und wie sich das später als wahr bestätigte. Man möchte fast weinen, wenn man sich den naiven Ole von einem tibetischen Scharlatan an der Nase herumgeführt vorstellt.
Ab ca. Minute 7 will der Ole den Zuschauern weißmachen - nachdem er sich und seine Clique zuvor als die Experten für Tod und Wiedergeburt ausgegeben hat -, dass der 15. Karmapa seine Wiedergeburt ganz exakt vorhergesagt hätte. Leider zeigt der Ole in seiner Mimik die ganze Palette von Zeichen, die darauf hindeuten, dass einer die Unwahrheit sagt bzw. nicht recht glaubt, was er von sich gibt, wozu das Heben der Augenbrauen und gehäuftes Zwinkern zählen.
Gegen Ende übernimmt der Moderator dann noch diesen Eso-Duktus, wenn nach dem Tod "regelmäßige Gedanken als objektive Teile äußerer Realitäten" erscheinen sollen.
Mit solchen Dingen hat es jedoch folgende Bewandtnis: Sie geschehen nicht nach dem Tod, sondern im gegenwärtigen Leben. Dies zeigte mir kürzlich erst wieder ein luzider Traum, in dem ich beschloss, die mich - im Traum - umgebenden Geistwesen oder Dämonen um Hilfe zu bitten, statt Schabernack mit mir zu treiben, was in den folgenden Tagen ein körperliches Problem beseitigte, worunter ich ein paar Wochen gelitten hatte, und zu weiteren "schönen" (und erotischen) Träumen führte. Dies sind und bleiben jedoch alles Ausgeburten eines (lebendigen) Geistes. Das läuft also in einer Art Selbsthypnose oder in einem Zwiegespräch mit dem eigenen Geist ab. 
Der große Irrtum des Ole Nydahl und seiner Anhänger besteht darin, dass sie diese Projektionen des eigenen Geistes nach außen übertragen und damit den Kardinalfehler begehen, gegen den sich der Kern der buddhistischen Lehre richtet: Nicht die Welt und unsere Überzeugungen als Ergebnis unserer eigenen Vorstellung zu erkennen. Das Traurige ist, einen buddhistischen Lehrer seinen eigenen Illusionen aufsitzen, damit durch die Welt reisen und andere Leute belästigen und in eine ähnliche Verwirrung stürzen zu sehen. Tatsächlich ist Ole Nydahls ganze Lehre m. E. auf eine unbegründete Angst vor etwas Nachtodlichem zurückzuführen, was ganz einfach als vortodliche Imagination durchschaubar sein kann. Genau wie alle Spinnereien, die sich im Hirn so abspielen, und denen wir - wenn wir ihre Subjektivität und Begrenztheit erkannt haben - nach Belieben Aufmerksamkeit widmen können oder auch nicht. So locker könnte man das jedenfalls handhaben, wenn man nicht irgendwann einmal einen Horrortrip erlebt und - statt ihn angemessen zu verarbeiten - sein ganzes Leben vor ihm Reißaus genommen hätte. Die ganzen Reisen des "Lama" Ole Nydahl um die Welt sind in meinen Augen nichts anderes als eine fortwährende Flucht vor diesem von seinem eigenen (Körper und) Geist fabrizierten Horror.


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