Ölbohrungen bedrohen Wasserversorgung von Lanzarote und Fuerteventura

lanzplaya
Nicht nur die Strände sind bedroht vom Öl, auf den östlichen Inseln würde selbst ein kleiner Unfall sofort die komplette Trinkwasser-Versorgung der Bevölkerung auslöschen.

Es ist lange her. Vor 40 Jahren wurden Lanzarote und Fuerteventura nur mit Tankschiffen versorgt. Auf beiden Inseln gibt es so gut wie kein Grundwasser noch Stauseen wie zum Beispiel auf Gran Canaria. Entweder kam ein Tankschiff – oder es gab kein Trinkwasser. Diese Situation könnte sich bald wiederholen, wenn die Ölbohrungen 60 Kilometer vor den kanarischen Stränden beginnen.

“Damals sind wir nicht selten sechs Stunden gelaufen - drei hin und drei zurück -, um bei einzigen Brunnen in der ganzen Gegend, in Haría, einen kleinen Plastikkanister mit Wasser zu füllen, wenn das Tankschiff wieder mal ausblieb”, erzählt María Betancourt bekümmert auf Lanzarote, “das war eine elende Schinderei, aber uns blieb nichts anderes übrig. Es ist eine Schande, dass uns dieser unverantwortliche Minister, der auch noch Canario ist, erneut dieser Lage aussetzt! Das kann doch einfach nicht wahr sein! Und nur, weil sie sich die Taschen vollstopfen wollen auf unsere Kosten!”

Heute beziehen die Menschen auf den östlichen Inseln ihr Trinkwasser direkt von den örtlichen Meerwasser-Entsalzungsanlagen. Allein auf Lanzarote werden so Tag für Tag 67.000 Kubikmeter Meerwasser in Trinkwasser umgewandelt. 120.000 Einwohner und mehr als 40.000 Urlauber hängen von dieser Versorgung ab. Ein einziger Unfall bei den Ölbohrungen vor der Küste und es wäre aus damit! Dann würden wieder die “cubas de agua” über die Insel fahren, diese blauen LKW, die früher das Wasser an die Häuser und die (damals wenigen) Hotels und Appartement-Anlagen verteilten – wenn das Tankschiff rechtzeitig kam.

cuba de agua
Bald könnten sie wieder fahren: Die blauen “cubas de agua”, die das Trinkwasser vom Tankschiff zu den Häusern brachten, wo es in unterirdische Tanks floss.

María Betancourt hat Angst vor der Zukunft. Erstmals. – “Damals war das nicht zu ändern, aber heute?”, fragt sie und man merkt ihr die Wut an, “Jetzt haben wir einen gewissen Lebensstandard erreicht, endlich ausreichend sauberes Wasser und dann kommt so ein Typ, bringt mit einer einzigen unendlich unverschämten Entscheidung unsere einzige wirtschaftliche Grundlage, den Tourismus, und auch noch unsere Wasserversorgung in Gefahr!” – Solche Kommentare hört man oft auf Lanzarote und Fuerteventura, seitdem die Madrider Regierung, die Ölbohrungen vor der Küste genehmigt hat,

Die Frau aus dem kleinen Dorf will am Samstag (24. März) erstmals im Leben an einer Demo teilnehmen: “Da müssen wir alle hingehen, weil man uns in die Steinzeit zurückschicken will, damit sich ein paar feine Herren persönlich bereichern können!” Sie hofft auf allen Inseln auf reichlich Beteiligung, politischen Druck der Strasse und will sich nicht damit abfinden, dass das Wort des “Ölministers José Manuel Soria” das letzte gewesen sein soll: “Können die Touristen nicht auch protestieren, por favor, die kommen doch so gerne her und lieben unsere Inseln?”


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