Ökostrom-Anbieter vom Bodensee im Interview

Heute kann ich einen weiteren Partner von energynet.de präsentieren, der mich seit Dezember 2013 unterstützt. Durch diese Unterstützung kann ich in Ruhe arbeiten und mich bei meinen Lesern bedanken, so wie am Montag. Weitere Unterstützung ist immer willkommen, denn nur mit Sponsoren und Partnern kann ich meine Arbeit so ausgiebig weiter führen wie zur Zeit. Wer sich dafür interessiert, kann sich hier informieren und/ oder direkt Kontakt aufnehmen.

Interview mit Partner enspire energie

Gordon Appel, Produktmanagement Stadtwerke Konstanz GmbH

Gordon Appel, Produktmanagement Stadtwerke Konstanz GmbH

Der zweite Partner, den ich hier in einem Interview vorstelle, ist wieder ein kleiner und kaum bekannter Energieversorger, dieses mal aus Süddeutschland. Die enspire energie ist eine Marke der Stadtwerke Konstanz GmbH und habe ich als transparenten Anbieter bereits im vergangenen Jahr in einem Beitrag vorgestellt. Meine Fragen hat Produktmanager Gordon Appel beantwortet.

Mit Ihrer Marke Enspire Energie haben Sie sich bewusst für eine Öko-Strategie entschieden. Steckt da mehr als nur eine bessere Vermarktungsmöglichkeit dahinter?

Enspire steht für Energie und Inspiration und soll dem Kunden mehr bieten als einfach nur Strom. Hochwertiger Ökostrom direkt vom Produzenten gehört für uns als Stadtwerke Konstanz – die hinter der Marke Enspire stehen – einfach dazu. In der heutigen Zeit, mit dem Ziel einer nachhaltigen Stromversorgung und einer Senkung des CO2-Ausstoßes macht die Neueinführung von Produkten mit Strommix-Eigenschaften aus unserer Sicht keinen Sinn mehr.

Wo kommt der Strom für Ihre Kunden heute her und wird in neue Anlagen für Strom aus erneuerbaren Energien investiert?

Enspire Kunden erhalten zertifizierten Ökostrom mit dem Grüner Strom Label Gold. Eine der Voraussetzungen zum Erhalt des Grüner Strom Label (GSL) ist, dass der Ökostrom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Fiktive Ökostrom-Lieferungen durch den Erwerb von Zertifikaten werden vom GSL nicht akzeptiert. Ebenso wird das Grüner Strom Label nicht an Anbieter vergeben, die an einem Atomkraftwerk beteiligt sind.

Enspire Ökostrom kommt zu 100% aus deutscher Wasserkraft und wird aus Laufwasserkraftwerken am Inn in den Landkreisen Altötting, Mühldorf und Rosenheim bereitgestellt.

Darüber hinaus sind Träger des Grüner Strom Labels verpflichtet, einen festen Betrag je verkaufter Kilowattstunde in den Ausbau erneuerbarer Energien, Energieeffizienz-maßnahmen oder innovative Energieprojekte zu investieren. Verbraucherinnen und Verbraucher, die Enspire Ökostrom beziehen, leisten also einen aktiven Beitrag zum Gelingen der Energiewende.

Wo sehen Sie die künftige Aufgabe des Energieversorgers, wenn immer mehr Kunden den Strom selbst erzeugen?

Im Hinblick auf die zunehmende Eigenerzeugung wird sich der Aufgabenbereich nur teilweise verändern, da nicht alle Verbraucherinnen und Verbraucher die Möglichkeit haben, sich mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen. Ferner ist auch mit eigenen Anlagen und Speichern eine völlig autarke Versorgung zu akzeptablen Kosten nur schwer möglich. Das heißt, das Netz wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen und die Herausforderung, Erzeugung und Verbrauch in Einklang zu bringen, wird zunehmen. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Themen Smart Grid und Smart Metering als zukünftige Aufgaben zu nennen.

Kunden, die sich nicht selbst versorgen können oder wollen, haben mit Enspire die Möglichkeit, ihren Alltag dennoch möglichst umweltfreundlich und klimaneutral zu gestalten.

Welche Rolle spielt dabei das Thema Energieeffizienz?

Egal, ob ein Kunde einen Teil des genutzten Stroms selbst erzeugt oder nicht, die beste Energie ist die, die nicht gebraucht wird. Die Verringerung des Energieverbrauchs bei Neubauten oder im Bestand und das Thema Energieeffizienz sind demnach wichtige Themen für uns.

Schon seit langem ist die Energieberatung ein wichtiges Standbein der Stadtwerke. Wir möchten unseren Kunden nicht nur Strom und Gas verkaufen, sondern sie auch bei einer effizienteren Lebensweise unterstützen. Wir als Energieversorger haben hier eine große Verantwortung.

Wie wird sich aus Ihrer Sicht die Energiewende weiter entwickeln?

Durch die politischen Entwicklungen sind die Erneuerbaren derzeit wieder in aller Munde, nicht immer in einem positiven Licht. Sie werden verantwortlich gemacht für vielerlei Kostensteigerungen, vor allem in Bezug auf die EEG-Umlage. Im Gegensatz dazu tragen die Verbraucher die Kosten der fossilen Stromerzeugung (z.B. für Finanzhilfen und Steuervergünstigungen sowie sogenannte externe Kosten aufgrund von Klimaschäden) versteckt über allgemeine Steuern und Abgaben und nicht über die Stromrechnung.

Eine jüngst veröffentlichte Kurzanalyse des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) geht davon aus, dass diese versteckten Kosten für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 3.500 kWh im Jahr 2014 ca. 50 Prozent höher sind, als die über die Stromrechnung zu zahlende EEG-Umlage. In diesem Punkt würde mehr Transparenz zur Erhöhung der Akzeptanz in der Bevölkerung sicher nicht schaden. Die Novellierung des EEG ist ebenfalls ein wichtiger Schritt für das Gelingen der Energiewende. Noch wichtiger ist allerdings, dass die Politik auch die Themen Wärme und Mobilität mehr ins Zentrum der Debatte rückt.

Ökostrom-Anbieter vom Bodensee im Interview

Über Andreas Kühl

Energieblogger aus Leidenschaft mit großem Faible vor allem für effiziente Energienutzung im Strom- und Wärmebereich. Aber auch die kostenlose Energie, die uns die Natur zur Verfügung stellt ist faszinierend und Herausforderung zugleich.



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