Von den Cale Chips war noch Schwarzkohl übrig. Den habe ich in Streifen geschnitten, kurz blanchiert und in die Tiefkühle verfrachtet. Nach einem Tipp vom boulangeriechen hatte ich eigentlich Ribollita im Hinterkopf.
Und dann bekam ich Lust auf Okonomiyaki. Im Grunde ist das ein klassisches japanisches Streetfood aus Osaka – sagt meine Freundin aus Osaka, die es wissen muss. Die Grundmasse besteht aus fein gehobeltem Weisskohl, Mehl und Eiern. Der daraus hergestellte Fladen wird auf einer heißen Eisenplatte ausgebacken; die Gäste können ein Topping nach ihrer Wahl hinzufügen. Wohl deswegen sind Okonomiyaki auch als “japanische Pizza” bekannt. Wir haben sie früher auch immer gerne als Ökonomiyaki bezeichnet, weil die Grundzutaten so billig sind. Beim Topping ist hingegen alles nach oben offen
Meine Variante mit blanchiertem Schwarzkohl statt rohem Weißkohl ist also nicht gerade der Klassiker – aber dennoch fein. Und wer keinen Schwarzkohl hat, nimmt eben Weißkohl und bekommt Original-Okonomiyaki
Und dann muss ich mal schauen gehen, ob ich für die Ribollita noch einen Bund Schwarzkohl auftreiben kann…
Meine Gelüste kommen ja gerade recht zum Veggie-Tag….dahin schicke ich das Rezept.
Als Snack für vier:
Für die Okonomiyaki:
- 20 gr. getrocknete Shiitake
- 150 gr. blanchierter Schwarzkohl, in feine Streifen geschnitten (oder die entsprechende Menge fein gehobelter, roher Weißkohl, oder Wirsing….)
- 1 Schalotte, fein gehackt
- 2 Eier
- 75 gr. Mehl
- 1 EL Mirin
- Salz
- neutrales Pflanzenöl zum Braten
Für die Sauce:
- 2 EL Tomatenketchup
- 1 1/2 EL Sojasauce
- 1/2 TL Dijonsenf
- 1 EL Mirin
Für die Mayonnaise mit Wasabi:
- 2 EL Mayonnaise (selbstgemacht oder gutes Fertigprodukt)
- Wasabi nach Geschmack
- 2 TL Wasser
Für die Garnitur:
- 2 EL Sesamsaat
- 1 Blatt Nori
Shiitake in einer Schüssel mit kochend heißem Wasser bedecken und 20-30 min quellen lassen. Dann in einem Sieb gründlich abtropfen lassen, Stiele entfernen und Hütchen in Scheiben schneiden.
Alle Saucenzutaten in einem Töpfchen zum Köcheln bringen, 3 sek. köcheln lassen, dann in eine kleine Servierschüssel füllen und beiseite stellen.
Die Zutaten für die Mayonnaise ebenfalls in einem Schüsselchen miteinander verrühren.
Dann für die Garnitur den Sesam in einer Pfanne ohne Fettzugabe goldbraun rösten. Das Noriblatt ebenfalls rösten. Das geht gut mit diesen kleinen Bunsenbrennerchen, die man auch zum Karamellisieren nimmt. Bevor ich so einen hatte, habe ich die Blätter immer vor eine heiße Kochplatte des Ceranfeldes gehalten. Das geröstete Blatt in ein Schüsselchen krümeln und ebenfalls beiseite stellen.
Für die Okonomiyaki Pilze, Kohl und Schalotte in eine Schüssel geben, salzen, Mehl darüber geben, Eier und Mirin hinzufügen und alles sorgfältig vermischen.
Zum Braten etwas Öl in einer Pfanne bei mittlerer Temperatur erhitzen. Die Kohlmischung hineingeben und zu einem Fladen formen; er wird wohl ca. 1 cm dick sein. Den Fladen ca 5 min braten; dann sollte die Unterseite goldbraun und knusprig sein. Während des Bratens den Fladen immer wieder mit einem Pfannenwwender zusammendrücken. Den Fladen auf einen Teller gleiten lassen. Nochmals etwas Öl in die Pfanne geben, den Fladen vom Teller wieder in die Pfanne stürzen (die gegarte Seite liegt jetzt oben) und nochmals 5 min von der anderen Seite braten.
Zum Anrichten den Okonomiyaki auf einen Teller gleiten lassen, die Saucen darauf verteilen, Sesam und Nori darüberstreuen. Okonomiyaki in Stücke teilen und servieren.
Rezept adaptiert aus: Celia Brooks Brown, Vegetarisch kochen – die besten Rezepte aus aller Welt*