Zwei Ereignisse fallen zusammen, die um die Aufmerksamkeit einer voyeuristischen Welt wetteifern. Einmal die atomare Wolke, die über Japan wallt - und dann sind da noch die arabischen Despoten, die wie ihr Volk auch demonstrieren: nämlich ihre Macht, ihre Kaltschnäuzigkeit und Gewaltbereitschaft. Wer derzeit den Wettkampf um Anteilnahme gewinnt, muß nicht gesondert erläutert werden - dass aber beide Ereignisblöcke Ausgangspunkt, Antrieb und Fundament einer geistigen Wende, einer ökologisch-moralischen Wende sozusagen sein könnten, gerät im Ringen um Quoten und Leser schnell aus dem Blickfeld; und im Rahmen eines wirtschaftstreuen Kampagnenjournalismus' ist eine Verquickung hin zu einer solchen Neuorientierung ohnehin nicht vorgesehen.
Dort steht die Atomenergie auf dem Prüfstand - da untermauern die ölarabischen Staaten, Arabia al olio, ihren ethischen Anspruch, der nicht weniger als ein unethischer Grundsatz ist. Zweimal geht es um energiepolitische Fragen. Wäre es denn nicht ergiebig, diese in Öl gelegte Weltregion anhand einer Abkehr von deren Erdöl zur halbwegs ethischen Gesinnung zu drangsalieren? Könnte diese zur Schau gestellte Skrupellosigkeit der Erdölexporteure nicht zu einer ähnlichen Ächtung gelangen, wie es die Atomenergie gerade erfahren muß? Kernenergie verseucht die Erde, daher wird sie verabscheut - Erdöl zerstört Infrastrukturen, Lebensqualität, Menschenleben: könnte man es daher nicht gleichwohl für überholt und zur Überwindung bereit halten?
Warum nicht den ganz großen Wurf wagen? Atomenergie durch regenerative Energie ersetzen; Erdöl durch alternative Antriebsmittel - nicht durch Bioethanol, das in seiner Herstellungskette selbst Erdöl aufgelistet hat. Dort eine humanitäre Katastrophe, verursacht durch Verstrahlung, als Antrieb für ein striktes Umdenken; da eine humanitäre Katastrophe, verursacht durch Gewehrläufe, als Motiv. Nehmen wir beide Katastrophen als Marksteine einer einzuleitenden Wende - weg vom Erdöl, weg von der Atomkraft! Hie als Schutz vor der Unkontrollierbarkeit einer wackeligen Technologie; dort als Verteidigung von Menschenrechten, als Durchbrechen einer blutigen Ordnung, die sich auf Leichen und Ausbeutung baut.
Natürlich, der schrille Einwurf: Utopie, zu teuer, nicht zu machen! Wer schon so ans Werk geht, der macht sich seine self-fulfilling prophecy wahr. Selbstverständlich sind Anschaffungskosten hoch, daher zunächst teuer - Atomkraftwerke stehen ja schon bereit, der Bau kostet nichts mehr, was als Argument, dies sein wesentlich billiger, Niederschlag in Debatten findet. Aber die Lagerung von Brennelementen unter Tage, langwierige Transporte unter höchster Sicherheitsstufe: war das alles kostenlos zu haben? Ist das geschenkt? Wie teuer wird es noch werden, wenn es irgendwann von dort unten nach oben strahlt? Gilt das nicht ebenso für Solarenergie, die man sich aufs Gefährt schrauben sollte? Erst teuer, hohe Anschaffungskosten - langfristig aber billiger? Was für eine Zeitersparnis, keine Fahrt zur Tankstelle mehr! Wie wohltuend kostenfrei die Sonne doch scheint! Warum also keinen gesellschaftlichen Aufbruch einleiten, ein staatliches oder besser noch: überstaatliches Subventionsprogramm starten, welches sich zum Ziel setzt, die Atomenergie gleichwohl zu verdrängen wie das Erdöl? Abwrackprämien waren finanzierbar, gleichzeitig gab es Milliardenpakete für Banken - warum keine Pakete für unsere Umwelt? Aufrüstungsprämien für Käufer von Ökoautos? Wieso nicht mehr Geld in die Forschungsarbeit? Antriebe genug gäbe es doch schon seit langem - derzeit besonders, man blicke nur in die Nachrichten!
Wenn harte Schnitte und schroffe Abkehr wirklich gelingt, so stets deshalb, weil es Antriebe und Motivationen gibt, die zunächst ein kollektives Umdenken bewirken, das dann in einem Kraftakt zur Tat umgesetzt wird. Zweimal gäbe es hier Antriebsfedern; zweimal ist die Energiepolitik zentrales Sujet. Beides sollte vereint werden, zur Loslösung von Öl und Atom animieren. Es gäbe mannigfaltige Beweggründe einer ökologisch-moralischen Wende - zwei drastische Varianten können derzeit medial begutachtet werden. Wann, wenn nicht jetzt radikal umdenken?
Dort steht die Atomenergie auf dem Prüfstand - da untermauern die ölarabischen Staaten, Arabia al olio, ihren ethischen Anspruch, der nicht weniger als ein unethischer Grundsatz ist. Zweimal geht es um energiepolitische Fragen. Wäre es denn nicht ergiebig, diese in Öl gelegte Weltregion anhand einer Abkehr von deren Erdöl zur halbwegs ethischen Gesinnung zu drangsalieren? Könnte diese zur Schau gestellte Skrupellosigkeit der Erdölexporteure nicht zu einer ähnlichen Ächtung gelangen, wie es die Atomenergie gerade erfahren muß? Kernenergie verseucht die Erde, daher wird sie verabscheut - Erdöl zerstört Infrastrukturen, Lebensqualität, Menschenleben: könnte man es daher nicht gleichwohl für überholt und zur Überwindung bereit halten?
Warum nicht den ganz großen Wurf wagen? Atomenergie durch regenerative Energie ersetzen; Erdöl durch alternative Antriebsmittel - nicht durch Bioethanol, das in seiner Herstellungskette selbst Erdöl aufgelistet hat. Dort eine humanitäre Katastrophe, verursacht durch Verstrahlung, als Antrieb für ein striktes Umdenken; da eine humanitäre Katastrophe, verursacht durch Gewehrläufe, als Motiv. Nehmen wir beide Katastrophen als Marksteine einer einzuleitenden Wende - weg vom Erdöl, weg von der Atomkraft! Hie als Schutz vor der Unkontrollierbarkeit einer wackeligen Technologie; dort als Verteidigung von Menschenrechten, als Durchbrechen einer blutigen Ordnung, die sich auf Leichen und Ausbeutung baut.
Natürlich, der schrille Einwurf: Utopie, zu teuer, nicht zu machen! Wer schon so ans Werk geht, der macht sich seine self-fulfilling prophecy wahr. Selbstverständlich sind Anschaffungskosten hoch, daher zunächst teuer - Atomkraftwerke stehen ja schon bereit, der Bau kostet nichts mehr, was als Argument, dies sein wesentlich billiger, Niederschlag in Debatten findet. Aber die Lagerung von Brennelementen unter Tage, langwierige Transporte unter höchster Sicherheitsstufe: war das alles kostenlos zu haben? Ist das geschenkt? Wie teuer wird es noch werden, wenn es irgendwann von dort unten nach oben strahlt? Gilt das nicht ebenso für Solarenergie, die man sich aufs Gefährt schrauben sollte? Erst teuer, hohe Anschaffungskosten - langfristig aber billiger? Was für eine Zeitersparnis, keine Fahrt zur Tankstelle mehr! Wie wohltuend kostenfrei die Sonne doch scheint! Warum also keinen gesellschaftlichen Aufbruch einleiten, ein staatliches oder besser noch: überstaatliches Subventionsprogramm starten, welches sich zum Ziel setzt, die Atomenergie gleichwohl zu verdrängen wie das Erdöl? Abwrackprämien waren finanzierbar, gleichzeitig gab es Milliardenpakete für Banken - warum keine Pakete für unsere Umwelt? Aufrüstungsprämien für Käufer von Ökoautos? Wieso nicht mehr Geld in die Forschungsarbeit? Antriebe genug gäbe es doch schon seit langem - derzeit besonders, man blicke nur in die Nachrichten!
Wenn harte Schnitte und schroffe Abkehr wirklich gelingt, so stets deshalb, weil es Antriebe und Motivationen gibt, die zunächst ein kollektives Umdenken bewirken, das dann in einem Kraftakt zur Tat umgesetzt wird. Zweimal gäbe es hier Antriebsfedern; zweimal ist die Energiepolitik zentrales Sujet. Beides sollte vereint werden, zur Loslösung von Öl und Atom animieren. Es gäbe mannigfaltige Beweggründe einer ökologisch-moralischen Wende - zwei drastische Varianten können derzeit medial begutachtet werden. Wann, wenn nicht jetzt radikal umdenken?