Okkultes Blut im Stuhlgang – nur durch einen Stuhltest nachweisbar

Okkultes Blut im Stuhlgang bleibt, wie der Name schon sagt, im Verborgenen. Man kann es mit dem bloßen Augen nicht sehen.

Das liegt daran, dass es meist von mikroskopisch kleinen Blutungen stammt. Harmlos ist es deswegen nicht unbedingt.

Okkultes Blut im Stuhl kann auch ein Hinweis auf ernsthafte gesundheitliche Probleme im Verdauungssystem sein.

Es kann zum Beispiel auf Polypen und sogar auf Darmkrebs hinweisen. Deswegen ist es so wichtig, die Ursachen für das okkulte Blut zweifelsfrei abklären zu lassen.

Blut im Stuhl erkennt man normalerweise an seiner roten Farbe.

Wenn es schon etwas älter ist, hat der Stuhlgang eine schwarze Farbe oder eine teerartige Konsistenz.

Auch dann ist das Blut aber immer noch deutlich sichtbar. Es stammt in der Regel aus dem Enddarm, dem unteren Teil des Dickdarms oder dem Magen.

Während man also offensichtliche Blutungen im Verdauungstrakt (gastrointestinale Blutungen) leicht als solche identifizieren kann, ist das okkulte Blut im Stuhl tückisch:

Weil es unsichtbar ist, werden Blutungen vom Laien oft nicht erkannt.

Die treffende Bezeichnung „okkult" stammt vom lateinischen Wort „okkultus" und bedeutet so viel wie „verborgen", „versteckt" oder „geheim").

Okkultes Blut im Stuhl - welche Ursachen sind möglich?

Okkultes Blut im Stuhlgang – nur durch einen Stuhltest nachweisbar
Okkultes Blut kann aufgrund von ganz unterschiedlichen Ursachen im Stuhl auftreten:

  • Analfissuren (Risse oder kleine Risse in der Haut des Anus (Austrittsöffnung des Darmes, After),
  • Dickdarmkrebs (Kolorektalkrebs) oder Magenkrebs (Magenkarzinom),
  • Divertikulose, verursacht durch Ausstülpungen der Doppelpunktwand,
  • Entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn oder Darminfektionen durch Bakterien oder Viren,
  • Hämorrhoiden: geschwollene Blutgefäße in der Nähe des Anus und des unteren Rektums (Mastdarm), die reißen und so Blutungen verursachen können,
  • Magengeschwür (Ulcus pepticum),
  • Meckel-Divertikel (meist bei Kindern und jungen Erwachsenen),
  • Medikamente zur Blutverdünnung wie Kumarin oder Acetylsalicylsäure (ASS),
  • Polypen oder andere Probleme in den Blutgefäßen des Dickdarms oder im Enddarmbereich.

Okkultes Blut im Stuhl - wann sollte man zum Arzt gehen?

Okkultes Blut im Stuhlgang – nur durch einen Stuhltest nachweisbar
Blut im Stuhl ist immer ein Alarmsignal. Doch okkultes Blut im Stuhlgang ist unsichtbar.

Man kann also als Laie auch nur indirekt darauf schließen und sollte bei jedem Verdacht umgehend medizinischen Rat einholen.

Wenn folgende Beschwerden vorliegen, sollte man selbst einen Test durchführen oder, noch besser, gleich einen Arzt aufsuchen, um sich gründlich untersuchen zu lassen:

  • Erschöpfungszustände, die über einen längeren Zeitraum (mehrere Wochen) anhalten und meist gleichzeitig auch mit zunehmender Blässe einher gehen,
  • Unregelmäßigkeiten oder Auffälligkeiten (Durchfall, Verstopfung, Schmerzen etc.) beim Stuhlgang.

Ab einem bestimmten Lebensalter werden in Deutschland im Rahmen der Darmkrebsvorsorge ohnehin bestimmte Tests empfohlen.

Die Kosten für folgende Untersuchungen werden von den Krankenversicherungen übernommen:

  • Ab dem 50. Lebensjahr einmal jährlich, ab 54 zweimal jährlich Screening auf okkultes Blut im Stuhl (Okkultbluttest oder Hämoccult-Test) und
  • ab dem 55. Lebensjahr eine Koloskopie zur Vorsorge, jeweils alle 10 Jahre.

Okkultes Blut - der Test

Okkultes Blut im Stuhl kann nur im Rahmen eines Stuhltests nachgewiesen werden. Dieser wird immer auch dann durchgeführt, wenn es ohne klare Ursachen zu Auffälligkeiten bei Blutuntersuchungen kommt und zum Beispiel ein Eisenmangel festgestellt wird.

Wenn das Testergebnis anzeigt, dass Blut vorhanden ist, wird der behandelnde Arzt weiter nach der Ursache der Blutung forschen. Nur so kann das zugrunde liegende Problem klar benannt und entsprechend behandelt werden.

Es gibt verschiedene Arten des Stuhltests.

Oft wird dem Patienten bei einem Arztbesuch direkt in der Praxis ein Set für den Test zusammen mit einer Anleitung ausgehändigt.

Man kann außerdem spezielle Test-Pakete in der Apotheke, aber auch im Online-Handel kaufen. Man sollte ausschließlich die modernen und hochsensiblen Versionen dieser frei verkäuflichen Tests verwenden.

Und selbst dann empfiehlt es sich, einen Arzt zu konsultieren, um das Testergebnis mit seiner Unterstützung korrekt zu interpretieren.

In der Regel wird bei allen gängigen Tests der Stuhl zu Hause in der Toilette mehrere Tage hintereinander mit einer geeigneten Vorrichtung aufgefangen.

Am Sichersten sind solche Methoden, bei denen der Stuhl in einem speziellen Behälter im gekennzeichneten Umschlag in die Arztpraxis oder ins Labor geschickt und dort mit einem Mikroskop oder mit Hilfe von Chemikalien analysiert wird.

Okkultes Blut testen - die Vorbereitungen

Eine Darmreinigung wie zum Beispiel vor einer Darmspiegelung ist nicht erforderlich. Man sollte aber einige wichtige Punkte berücksichtigen.

Der Test darf nicht durchgeführt werden bei

  • entzündlichen Erkrankungen des Dickdarms,
  • Verstopfung,
  • Divertikulitis,
  • Geschwüren,
  • akuten Hämorrhoiden,
  • während der Periode.

Bestimmte Medikamente können die Testergebnisse beeinflussen. Man sollte daher wegen der Einnahme von Arzneimitteln generell vorab Rücksprache mit dem Arzt halten.

Auch eine Reihe von Lebensmitteln kann das Testergebnis verfälschen. Diese sollten daher zwei bis drei Tage vor dem Test auf okkultes Blut nicht verzehrt werden.

Zu diesen Lebensmitteln gehören zum Beispiel

  • Blumenkohl,
  • Brokkoli,
  • Cantaloupe-Melone,
  • Gurken,
  • Grapefruit,
  • Lebensmittel oder Getränke mit Zusatz von Vitamin C,
  • Meerrettich,
  • Möhren,
  • Pilze,
  • Radieschen,
  • Rettich,
  • Rotes Fleisch,
  • Rüben.

Okkultes Blut - die Diagnose

Bei medizinischen Tests ist bekanntermaßen ein „positives" nicht immer auch eine „gutes" Ergebnis. So ist es auch beim Stuhltest: Das Ergebnis „positiv" bedeutet, dass Blut im Stuhl nachgewiesen werden konnte.

Das ist zwar erst einmal ein begründeter Anlass zur Sorge, muss aber nicht gleich heissen, dass Darmkrebs vorliegt.

Doch nun beginnt die eigentliche Detektiv-Arbeit. Denn um zweifelsfrei festzustellen, wo das Blut herkommt, werden in aller Regel weitere Untersuchungen vom behandelnden Arzt vorgenommen oder in die Wege geleitet.

Er wird zunächst einmal eine Tastuntersuchung durchführen, um festzustellen, ob es an den Hämorrhoiden liegt.

Okkultes Blut kann auch aus dem Magen oder aus dem Dünndarm kommen. Deswegen gehört eine gastrointestinale Endoskopie meist ebenfalls zu den Standard-Untersuchungen.

Dabei wird eine Sonde in den oberen Magen-Darm-Trakt eingeführt. Diese verfügt über eine winzig kleine Kamera, mit Hilfe deren sich der Arzt ein Bild vom Innenleben des Verdauungstraktes verschafft.

Oft wird außerdem auch noch eine Koloskopie (endoskopische Darmspiegelung) durchgeführt, damit der Arzt den Zustand sämtlicher Darm-Bereiche sehen kann.

Manchmal kann auch eine virtuelle Koloskopie (auch: CT-Kolonographie oder MR-Kolonographie) sinnvoll sein. Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur Frühkennung von Darmkrebs mit Hilfe von Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT). Soll nur der Dickdarm oder Enddarm untersucht werden, genügt oft auch eine so genannte „kleine" Darmspiegelung (Sigmoidoskopie) oder eine Analspiegelung (Anoskopie).

Wenn das Testergebnis negativ ausfällt, wurde kein Blut in der Stuhlprobe gefunden. Das bedeutet, dass dann nichts weiter zu tun ist, als regelmäßig die empfohlenen Untersuchungen zur Krebs-Vorsorge zu besuchen.


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