ÖHV fordert Antworten auf Nächtigungsrückgänge: mehr Internationalisierung, weniger Belastungen

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Mag. Gregor Hoch & Michaela Reitterer

Wien (TP/OTS) - ÖHV (Wien): Im Winter sind die Nächtigungen um 1,7 % zurückgegangen, für den Sommer stemmt sich die Hotellerie gegen den Trend. Österreich braucht mehr Wertschöpfung, die Arbeitgeber sollen entlastet werden.

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Die Bilanz des vergangenen Winters zeigt: Die Situation im österreichischen Tourismus verschärft sich. “Für die Gäste ist das fein: So eine Qualität zu solchen Preisen bekommen sie sonst nirgends. Doch für die Hotels ist es ein Drahtseilakt, wenn Qualität und Kosten steigen und die Preise sinken”, erklären Michaela Reitterer und Mag. Gregor Hoch, die Präsidenten der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Im vergangenen Winter sind die Nächtigungen sogar gesunken. “Da brauchen wir eine Kehrtwende. Wir brauchen mehr Werbung und weniger Belastungen”, so die Branchensprecher.

ÖHV: “Taten statt Worte!”

Untermauert wird das durch eine Umfrage unter Österreichs Top-Hotellerie. Knapp jeder zweite Befragte gab an, die Wintersaison sei schlechter als erwartet verlaufen. Erfreulicher der Ausblick für den Sommer: 40,6 % gehen von Nächtigungssteigerungen gegenüber dem Sommer des Jahrhunderthochwassers aus: “Da haben wir den Rückgang dank Sonderbudget für die Österreich Werbung noch abgefangen. Am Ende ist sich gerade ein kleines Plus ausgegangen”, erinnert Hoch angesichts der Umsatzrückgänge vom Winter: “Die im Sommer noch aufzuholen ist illusorisch. Aber wir müssen das Maximum herausholen. Lippenbekenntnisse und Durchhalteparolen werden nicht reichen.”

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Internationalisierung forcieren

Die vom IHS beim ÖHV-Hotelierkongress prognostizierten Rückgänge aus Deutschland sind (zumal keine Gegenmaßnahmen gesetzt wurden) eingetreten – und die Gäste, die kommen, geben weniger aus. Auch aus anderen wichtigen Märkten, den Niederlanden, Großbritannien und Italien verzeichnet Österreich Rückgänge. “Intelligent gegensteuern heißt, Nachfrage aus zahlungskräftigen Märkten ankurbeln”, so Reitterer. Der Schlüssel zur höheren Wertschöpfung liegt in der Internationalisierung, die auch im Tourismusbericht des Wirtschaftsministeriums gefordert wird.

Visa-Erleichterungen, mehr Direktflüge

Auch Rückgänge aus Russland und der Ukraine sind ein Faktum. “Wir müssen diese Nachfragelücken rasch füllen, sonst passiert das wieder über den Preis. Diese Stagnation dokumentiert der Tourismusbericht des Wirtschaftsministeriums für die vergangenen Jahre und sie schadet ganzen Regionen. Die müssen wir beenden”, so Hoch. Neben mehr Mitteln für die Internationalisierung fordert die ÖHV Visa-Erleichterungen und mehr Direktflüge in den arabischen Raum.

Politik setzt Jobs aufs Spiel

“Das ist aber nur eine Schraube, an der wir drehen müssen. Die Lohnnebenkosten müssen gesenkt werden, der Einstiegsteuersatz muss runter. Die im Budget vorgesehene Senkung um 0,2 % ist ein Tropfen auf dem heißen Stein”, erklärt Reitterer. Angesichts der Arbeitslosigkeit und der prognostizierten Entwicklung muss gehandelt werden. Mit jedem Hotel entstehen viele sichere Arbeitsplätze und Wertschöpfung vor Ort. Aber unter den aktuellen Umständen ist der Trend nicht fortzusetzen. “Sie werden aus der Hotellerie keine Abwanderungsdrohung hören. Aber neue Arbeitsplätze schaffen können wir nur, wenn die Nächtigungszahlen und die Zimmerpreise stimmen”, warnt Reitterer davor, diesen letzten Jobmotor aufs Spiel zu setzen.

Der Tourismus, der Leistungsträger der österreichischen Wirtschaft

Mit einem Plus von 4.000 Arbeitsplätzen hat der Tourismus im Vorjahr mehr Jobs geschaffen als jede andere Branche. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Zahl um 25 % (in der Gesamtwirtschaft um 10 %). Österreichweit beschäftigt der Tourismus 230.000 Mitarbeiter. Die ÖHV vertritt als unabhängige Interessenvertretung mehr als 1.250 Betriebe: ein Rekord. Mit rund 160.000 Betten haben ihre Mitglieder rund zwei Drittel der 4- und 5-Sterne-Betten Österreichs für ihre Gäste im Angebot. Pro Jahr erwirtschaften die ÖHV-Betriebe etwa 3 Mrd. Euro, alle Tourismus- und Freizeitbetriebe zusammen 15 % des Bruttoinlandsprodukts.

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Peter Ladinig Peter Ladinig

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