Ohne Worte

Hier sind wir also... wir sitzen in der kleinen Bibliothek von Lumsden, einer Kleinstadt etwa einhundert Kilometer westlich von Te Anau. Wir haben das beeindruckend schöne und kalte Fiordland mit dem abschließenden Besuch des Milford Sounds verlassen. Obwohl eine Bootsfahrt durch dieses weltbekannte Fjord ein Muss für jeden Neuseeland- Reisenden ist, sehen wir die Tour nicht als ein absolutes Highlight unserer Reise an. Sicher waren die hunderte Meter hohen Felswände, welche an vielen Stellen beinahe senkrecht ins Wasser fallen überaus faszinierend, aber wir waren einfach nicht so absolut überwältigt, wie wir es schon so oft vorher von Neuseelands atemberaubender Landschaft waren. Wie gesagt, ich spreche hier von der Bootstour an sich, bereut haben wir unsere Fahrt dorthin allerdings in keinster Weise! Die Straße gehört zu den schönsten die wir bisher gesehen haben. Die umliegenden Berge strahlen eine unglaubliche Stärke aus und erzeugen eine kaum zu beschreibende Atmosphäre. Hier kommen wir wirklich kaum aus dem Staunen heraus und wissen nicht wo wir zuerst hin schauen sollen. Wir sehen unsere ersten frei lebenden Keas, das sind die einzigen Bergpapageien der Welt und bekannt für ihre Intelligenz und Frechheiten. Die kleinen Racker nehmen nämlich für ihr Leben gerne Autos auseinander, reißen Gummidichtungen raus, oder brechen Scheibenwischer ab. Unseren Van lassen sie aber zum Glück in Ruhe... Auf dem Rückweg vom Sound, halten wir noch an den Chasm Falls an. Der Wasserfall ist aufgrund der ungewöhnlichen Form des umliegenden Gesteins etwas Besonderes, aber die eigentliche Attraktion für uns liegt abseits des offiziellen Weges, ein paar Meter durch dichten Regenwald. Ein kleines Becken welches am Fuße des Wasserfalls liegt und mit  azurblauen, eiskalten Wasser gefüllt ist. Die Chance lassen wir uns nicht entgehen und nehmen ein schnelles Bad. Schnell, weil uns die Kälte die Lungen zu schnürt und uns am Atmen hindert. Dennoch war das der bisher schönste Badespaß in unserem Leben. 

Danach fuhren wir weiter bergauf, durch den 1200 Meter langen Homer Tunnel der so schmal das die Durchfahrt immer nur in eine Richtung möglich ist und durch eine Ampel gesteuert werden muss. An vielen Stellen tropft Wasser vom grob geschlagenen Fels und auch sonst ist dieser Tunnel nicht mit europäischen Standards zu vergleichen... Alle zweihundert Meter hängt ein Feuerlöscher an der Wand, Notausgänge sucht man allerdings vergebens und auch die Beleuchtung lässt zu wünschen übrig. Die Fahrt klappt aber auch beim zweiten Mal ohne Probleme und so geht es durch ein langes Tal wieder zurück nach Te Anau und heute weiter hier her nach Lumsden. Somit schließt sich der Kreis... Für alles weitere zählt hier, dass Bilder mehr sagen als tausend Worte, also schaut euch einfach die neue Bildergalerie an und genießt es so gut es geht :) 


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