Auftritt Ernst-Hugo Järegard:
Dazu erstens der Link zu einem Text von Bernd Graff: man muss ‘dem oft als “schwierig” empfundenen und immer depressiven Künstler doch aller menschlichen Erfahrung nach erst einmal sein persönliches Trauma als Motiv unterstellen als den billigen Flirt mit dem Führer, als blanke Lust an der Provokation.’
Als ob da ein solcher “Flirt mit” – wem!? – überhaupt im Raum stünde.
Sowie: familiäre Herkunft, dieser Status, hilft also immer noch. Zumindest in Deutschland. Um den Menschen selbst scheint es so weiterhin nicht zu gehen. Was ein Mensch so (alles) aus seinem Leben macht, was er oder sie jeweils machen kann. Da gebe es doch gerade bei dem Fall so einiges Anführbare. Und damit meine ich gerade keine (tatsächlich legitimierenden?) Ehrungen: Graff beginnt bezeichnenderweise genau mit einer germanozentrischen Aufzählung davon. So als Abgrenzung schonmal. Leider. Nein, ich denke nicht dass es das gebraucht hätte – der Hinweis auf dieses Interview hätte es allein getan.
Sowie noch etwas Public Relation: “komme … jedes Jahr hier her und habe das Gefühl, dass ich Filme nach dem Geschmack des Festivals drehe. Ich hatte Angst, dass ich mir eine unbewusste Zensur auferlege. Wenn diese ganze Sache etwas Gutes hat, dann vielleicht die Möglichkeit, dass ich nun freier bin. Ich glaube an die Kraft von Hindernissen – und sei es, dass dieses Hindernis nun das Verbot für Cannes ist.”
Na dann scheint der Weg für den sich schon lange Jahre ankündigenden Haupt”porno” (auch) endlich frei zu sein. Insofern danke ich schonmal.