Leisten können sich das aber offenbar vor allem Bürger aus den reicheren Nationen. Hier liegt die Chance, an einer Depression zu erkranken, bei 15 Prozent, während in Afrika oder in den ärmeren Ländern Asiens nur eine von 11 Prozent besteht. Auch die Zahl der depressiven Episoden lag mit 28 Prozent in den Ländern mit einem höheren BIP deutlich höher als in den Ländern mit einem niedrigeren BIP, die auf nur 20 Prozent kommen. Unter einer depressiven Episode versteht man einen Zeitraum, in dem nichtdepressive Menschen Symptome zeigen, die eine Depression ausmachen
Allerdings konnten die Forscher feststellen, dass die Hauptgründe für Depressionen in jedem Land gleich sind. So ließ sich herausfiltern, dass Trennung und Tod die wichtigsten Gründe für eine Depression sind. Hunger oder Krieg hingegen scheinen keine Rolle zu spielen. Diese Ergebnisse scheinen eine alte Weisheit des legendären halleschen Sanitärrates Dr. Appel zu bestätigen, nach dessen Überzeugung "Hunger der beste Arzt" war. Wo aber nicht gehungert werden kann, blühen die Depressionen. Neidisch gehen die Blicke ans Horn von Afrika, wo nur gestorben, nicht aber unter mangelndem Selbstbewusstsein, Schlafproblemen, Appetitlosigkeit, Traurigkeit und Konzentrationsmängeln gelitten wird.