na - habt ihr die Feiertage gut überstanden? Ich hoffe doch sehr, dass ihr alle ein paar angenehme und hoffentlich nicht all zu stressige Weihnachtstage zusammen mit euren Freunden, Familien oder eben genau den Menschen, die euch besonders am Herzen liegen, hattet. Viele von euch haben ja sicherlich an diesen besonderen Tagen im Jahr auch ihre ganz eigenen familiären Traditionen, von denen ihr mir einige ja schon im Zuge meines Gewinnspieles verraten habt. Da wird bei den einen gemeinsam der Baum geschmückt und gesungen, während die anderen zusammen das große Weihnachtsessen vorbereiten oder wieder andere mit großer Sorgfalt den bunten Teller vorbereiten und fleißig Gedichte lernen. Bei uns war es früher immer Tradition gegen Nachmittag zum Weihnachtssingen im Dorf zu gehen. Dort haben mein Bruder und ich dann Punsch verteilt während die Gemeinde fleißig gesungen (bzw. eigentlich mehr getrunken) hat. Anschließend wurde dann das Essen vorbereitet, gemeinsam gegessen und erst gegen Abend gab es endlich die Geschenke, die nacheinander geöffnet und sorgsam bewundert und ausprobiert wurden, bevor es zum Abschluss häufig in den Mitternachtsgottesdienst ging, um den Heiligen Abend dort mit etwas Weihnachtszauber ausklingen zu lassen.
Doch obwohl ich all diese Traditionen sehr geliebt habe und mich jedes Jahr wieder auf diesen festen und festlichen Ablauf gefreut habe, ändern sich Traditionen und Bräuche eben auch. Und so habe ich in diesem Jahr zusammen mit der Familie meines Freundes gefeiert und durfte dabei ihre ganz speziellen Weihnachtsabläufe und -besonderheiten kennenlernen. Dort werden zum Beispiel Kartoffelsalat und Würstchen gegessen, es wird gemeinsam gesungen und es gibt einen richtig echten Weihnachtsmann, etwas, was es bei uns in der Kindheit nie gab. Außerdem wird im Baum ein Anhänger in Form einer Gewürzgurke versteckt und wer diesen als erstes entdeckt, darf auch als erstes ein Geschenk öffnen - eine wie ich finde sehr witzige Tradition. Und auch wenn dies natürlich eine kleine Umstellung für mich war und ich den selbstgemachten Weihnachtspunsch meiner Mama und unser sehr zeitintensives gemeinsames Geschenkeauspacken vermisst habe, so war es doch ein sehr schönes Weihnachtsfest mit vielen tollen und neuen Eindrücken und Erfahrungen. Es ist eben einfach schön, auch mal einen Einblick in den Ablauf dieser winterlichen Feiertage in anderen Familien zu bekommen.
Und weil es eben so schön und in gewisser Weise auch bereichernd ist, einmal zu erfahren wie in anderen Teilen der Welt, in anderen Familien und Kulturen Weihnachten gefeiert wird, habe ich heute auch dieses leckere Danish für euch vorbereitet. Das ist nämlich das traditionelle Weihnachtsfrühstück einer unserer Gastfamilien in den USA gewesen, dass jedes Jahr am Morgen des 25. Dezembers noch warm und himmlisch duftend auf dem Frühstückstisch steht und für keines der Familienmitglieder fehlen darf. Unsere Gastmama war während unser Reise so nett, es extra für uns schon zwei Monate zu früh einmal zu backen, um uns in gewisser Weise an diesem Weihnachtsbrauch teilhaben zu lassen. Und wir waren beide so begeistert von diesem tollen und schmackhaften Rezept, dass für uns sofort klar war, dass wir dies auch für unsere Familien machen wollten. Gesagt, getan - und so stand das warme, weiche Hefegebäck gestern Morgen endlich auch hier in Deutschland auf dem Frühstückstisch und war nicht nur für uns, sondern auch für den Rest der Familie ein zuckersüßer Genuss :)
Danish Bread
Für den Hefeteig die Hefe zerbrösel und zusammen mit dem Zucker im lauwarmen Wasser auflösen - etwa 10 Minuten quellen lassen. Währenddessen die Butter schmelzen, die Creme Fraiche erwärmen und beides gut miteinander vermengen. Die Mischung etwas abkühlen lassen, das Ei verquirlen und untermengen und die Hefemischung hinzugeben. Alles gut verrühren und dann das Mehl sorgsam unterkneten. Die Teigschüssel mit einem Handtuch abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Am nächsten Tag den Teig in zwei Teile teilen und jeweils zu einem Rechteck ausrollen. Den Frischkäse mit dem Ei, dem Zucker und der Vanille verrühren und jeweils zur Hälfte auf die Mitte der beiden Rechtecke geben. Diese dann vorsichtig aufrollen und mit der Naht nach unten mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen. Mit einem Geschirrhandtuch abdecken und an einem warmen Ort 45 Minuten gehen lassen. Vor dem Backen dann vorsichtig mit einem Messer in einem Abstand von ca. 1cm den Teig längs einschneiden und dann bei 180° Ober-/Unterhitze für etwa 20 Minuten backen. Wenn die Brote etwas abgekühlt sind, den Puderzucker mit der Milch vermischen und den Zuckerguss über die beiden Brote sprenkeln. Dann sofort genießen :)
Übrigens ist das Tolle an diesem Rezept, dass es nicht nur in der Weihnachtszeit, sondern auch zu jedem anderen Anlass super lecker schmeckt. Man kann den Teig auch einfach verdoppeln und die anderen zwei Brote für einen anderen Anlass aufbewahren. Sie lassen sich nach Aussage unserer Gastmama ganz wunderbar einfrieren und je nach Bedarf wieder frisch und lecker aufbacken. Ich wünsche euch auf jeden Fall ganz viel Spaß beim Nachbacken und Kennenlernen dieses neuen tollen und internationalen Gebäcks. Nun genießt noch die letzten Tage dieses Jahres und rutscht mir gut in 2016 hinein :)
Bis dahin - sonnige Grüße,