Manch ein Student kann oder will nur in der Bibliothek lernen und wer selbst einmal studiert hat, weiß, dass sich das Büffeln gerade in Prüfungsphasen nicht nach festen Arbeitszeiten richtet. Eine Zwölfstundenschicht ist da durchaus möglich und auch um das Lernen in der Nacht kommt man in vielen Fällen kaum herum – besonders wenn tagsüber noch Vorlesungen anstehen oder gejobbt werden muss. Diesem Umstand trägt die TU Darmstadt Rechnung. Ein Jahr lang hatte die Universitäts- und Landesbibliothek rund um die Uhr geöffnet. Die Resonanz war durchaus positiv. Deshalb sollen die neuen Öffnungszeiten zumindest in den Prüfungszeiten – immerhin sechs Monat im Jahr – beibehalten werden. In den restlichen Monaten können Studenten „nur“ von 7.00 bis 01.00 Uhr zum Lernen in die Bibliothek.
Das ist immer noch recht stolz, wenn man diese Öffnungszeiten beispielsweise mit denen anderer Bibliotheken in Hessen vergleicht. Hier werden die Pforten wochentags schon vor Mitternacht geschlossen und samstags am frühen Abend. Am Sonntag wird teils noch früher geschlossen, in Fulda wird die Bibliothek am siebten Tag der Woche gar nicht erst geöffnet.
Um Mitternacht noch schnell zum Pauken in die Bibliothek zu gehen, ist hier also nicht möglich – und wird es wohl demnächst auch nicht sein. Schließlich kosten längere Öffnungszeiten Geld, das nicht immer vorhanden ist. Damit sind die meisten Bibliotheksleitungen gezwungen, einen Mittelweg zu finden. Für die meisten Studenten ist das wohl kein Beinbruch. Schließlich gibt es ja immer noch die Gelegenheit, in den eigenen vier Wänden zu lernen, was dank Kaffeemaschine, Kühlschrank und Musikanlage unter Umständen auch mal recht komfortabel sein kann.