Billiger Assassins Creed Abklatsch oder Open-World-Kracher ? Diese Frage werden sich viele von euch stellen, wenn sie den Gamelofts neuestes Spiel Backstab betrachten. Wir haben das Spiel auf Herz und Nieren getestet, um diese Frage zu klären.
Zuerst einmal zur Story: Backstab erzählt die Geschichte Henry Blakes und spielt im England des 18. Jahrhunderts. Dieser war einst ein angesehener Offizier der Royal Navy, bis er eines Tages von seinem alten Freund Edmund Kane verraten wird. Henry wird eingesperrt und seiner Freundin beraubt. Natürlich lässt ein Mann wie Henry so einen Verrat nicht so einfach auf sich sitzen und schwört Rache. Allzu ausgefallen ist die Story nicht wirklich alles hat man irgendwo schon einmal so gehört oder gesehen, trotzdem bietet sie einen sehr guten Unterhaltungswert und bliebt spannend bis zum Schluss.
Von der Story geht’s nun direkt zum Gameplay, denn ihr wollt natürlich wissen: Wie spielt sich das Ganze? Das Spielsystem orientiert sich sehr stark an der erfolgreichen Assassins Creed Serie. Mit Schwert und Pistole bewaffnet kämpft ihr euch durch die vielen Missionen. Das Kampfsystem ist hierbei außerordentlich simpel geraten und stellt auch Neulinge vor keine großen Herausforderungen. Auf der einen Seite ist das natürlich positiv, da das Spiel so unglaublich flüssig von der Hand geht: In unserem Test gab es keine einzige Stelle an der wir gehangen haben. Aber auf der anderen Seite verkommen die eigentlich gut inszenierten Kämpfe so zu stupiden Tastengehämmere. Schade, denn ein bisschen mehr Nervenkitzel hätte nicht geschadet! Auch die Sprung- und Kletterpassagen sollten für keinen Spieler ernsthafte Probleme darstellen. Ihr springt, klettert und hangelt euch an Felsvorsprüngen, Häusern und Mauern entlang. Alles geht super einfach von der Hand.
Das Missionsdesign ist sehr Abwechslungsreich. So helfen wir z.B. einmal unseren Kameraden spanische Schiffe zu versenken. Dafür klemmen wir uns hinter dicke Kanonen und pulverisieren die feindlichen Schiffe so lange bis sie sinken. Ein anderes Mal helfen wir unserer Komplizin Lisette bei der Zubereitung des Abendessens, indem wir Kaninchen und Hühner jagen oder leisten Überzeugungsarbeit, indem wir Bauern zum Arbeiten bewegen. Backstab spielt im unbarmherzigen 18. Jahrhundert und somit geht es bei den Kämpfen nicht gerade zimperlich zu. Rollende Köpfe und literweise Blut gehören quasi zum „Alltag“.
Atmosphärisch ist Backstab eine Granate. Dazu trägt allerdings nicht nur die wirklich Atemberaubende Grafik mit ihren vielen Details und unglaublich schicken Spielwelten bei, sondern auch die sehr gute Vertonung. Ob Schlachtengetöse, Kanonenfeuer oder Urwaldsound alles ergibt ein sehr stimmiges und tolles Gesamtbild. Mit Backstab hat Gameloft sicherlich einen der momentan bestaussehensten iOS Titel geschaffen.
Einen großen Kritikpunkt gibt es aber dennoch: Die Steuerung. Diese ist zwar wie von Gamelofts anderen Titeln gewohnt sehr einfach aufgebaut, trotzdem ist es manchmal schwierig den Protagonisten zielgenau durch die Spielwelt zu lenken. Vor allem bei Kämpfen kam dies in unserem Test zum Vorschein, so mussten wir doch so einige Kollateralschäden hinnehmen.
Backstab ist als Universalapp für iPhone (3GS und 4), iPod Touch (3G und 4G), sowie iPad erhältlich und kostet 5,49€
Fazit: Gameloft hat mit Backstab ein tolles Open-World-Spiel für die iDevices geschaffen. Die tolle Grafik zieht den Spieler sofort in den Bann, eine gute wenn auch nicht allzu neue, aber trotzdem spannende Story entführt den Spieler in die Welt des 18. Jahrhunderts, die großartige englische Sprachausgabe sorgt gepaart mit der tollen Soundkullise für eine klasse Atmosphäre und ein abwechslungsreiches Missionsdesign bringt den nötigen Langzeitspielspaß. Wer über die etwas hakelige Steuerung hinwegsehen kann, der bekommt ein großartiges Spiel voller Action und Dramatik geboten. In diesem Sinne: „Long live the British empire.“
Hersteller: Gameloft S.A.
Freigabe: 12+ Preis: 5.49 EUR Download