Öffentliches Beschaffungswesen: Antiquiert, verschwenderisch, ineffizient

Von Burkhard
Gerade mal läppische 15 Prozent der deutschen Verwaltungen erfassen ihre Einkaufsdaten nach Kosten und Mengen. Und mit den klammen Kassen der Kommunen kann es offenbar auch nicht weit her sein, leistet sich doch die öffentliche Hand, für die gleichen Dienste bis zu 15 Prozent mehr als die Privatwirtschaft zu zahlen. 

Grundlage dieser haaresträubenden Ergebnisse ist eine Untersuchung des  Beratungsunternehmen Booz & Company. 
Würden Kommunen und öffentliche Betriebe kostenanalytische Methoden einsetzen, wie sie bei Privat-Unternehmen gang und gebe sind, könnten sie ihre Beschaffungskosten deutlich senken, nämlich um bis zu 20 Milliarden Euro pro Jahr. 
„Die Verwaltungen wissen häufig nicht, wie effizient sie einkaufen – geschweige denn, wie grün oder ethisch" prangert Ulrich Bergmoser, Geschäftsleitungsmitglied bei Booz die vorsintflutlichen Verhältnisse an. Vielen Behörden sind ihre Defizite noch nicht mal bewußt, weil  sie ihr Beschaffungswesen erst gar nicht stringent analysieren, so dass nur wenig interner Reformdruck entsteht. Zum Beispiel fehlen fast überall Marktvergleiche bei Entscheidungen über Angebote, weil in den Richtlinien der Bürokratie halt nicht vorgesehen.
(Referenz: Artikel von Friedericke von Tiesenhausen in der FTD vom 10.2.11)