Offener Brief der Internationalen Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran an den Vorsitzenden des Expertenrats der Islamischen Republik Iran

Offener Brief der Internationalen Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran an den Vorsitzenden des Expertenrats der Islamischen Republik Iran

05.12.2012Aktionen erstellt von IOPHRI.DE

Lassen Sie Frau Nasrin Sotoudeh frei und beenden Sie die niederträchtigen Aktionen des Instituts für Religionen und Weltanschauungen in Qom, das Zwietracht sät und Krisen heraufbeschwört!

Offener Brief der Internationalen Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran an den Vorsitzenden des Expertenrats der Islamischen Republik Iran

Nasrin Sotoudeh

Pressemitteilung der Internationalen Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran   Berlin - Toronto – Washington

An Ayatollah Mahdavi Kani, Vorsitzender des Expertenrats der Islamischen Republik Iran,

In Ihrer kürzlich gehaltenen Rede erwähnen Sie das sich ausbreitende Chaos im Land. Sie deuten darin die Wirrnisse und Unstimmigkeiten innerhalb der drei Gewalten des Landes an und bezeichnen diesen Umstand als grundlegende Schwächung der Regierungsinstanzen. Mit Ihrer Metapher "der Hauptmast des Regimezeltes biegt sich" sprechen Sie etwas aus, was nicht von der Hand zu weisen ist.

Wenn man die neuen Umstände untersucht, sieht man geheimnisvolle Hände am Werk, die ihre politische Agenda vorangetrieben haben, um systematisch und nach Plan das Regime in den Augen der Weltöffentlichkeit blosszustellen und die Hoffnungen der Bevölkerung auf Besserung der Umstände zu nichte zu machen.

Diese geheimnisvollen Kräfte gießen Wasser auf die Mühlen von Zerstörung, Hetze und Chaos, um das Leben für die Bevölkerung unerträglich zu machen. Sie sind ein wesentlicher Teil des Systems und derer, die das Land verwalten.

Wer diese Hetzkampagnen betrachtet, entdeckt ein Institut in der heiligen Stadt Qom, das sehr aktiv in die beschriebene Richtung arbeitet. Dieses Institut gibt ungebildeten Leuten Raum, die aus ihrer Unwissenheit und ihren psychosozialen Störungen heraus einzig und allein das Ziel verfolgen Krisen und Chaos zu schaffen und zu verbreiten.

Dieses Institut kann Ihren Augen nicht unbekannt sein! In den Augen vieler gebildeter Personen, die Professoren, Wissenschaftler, Forscher und Studenten sind, ist dieses Institut wie ein Dorn. Bei diesem Propagandazentrum handelt sich um das Institut für Religionen und Weltanschauungen in Qom und um eine stark protegierte Organisation mit Namen Ammaryoun, die von Mehdi und Hossein Taeb und ihresgleichen geführt wird. Ihre Haupttätigkeit besteht darin zu beleidigen, anzuschwärzen, Lügen zu verbreiten und bescheidenen, ehrlichen und friedlichen Menschen im Iran etwas anzuhängen.

Dieses Institut für Religionen und Weltanschauungen in Qom wird von Leuten geführt, die einen Turban und einen Umhang religiöser Gelehrter tragen und ihre absurden Ideen und obszönen und gewalttätigen Handlungen hinter dem Begriff Islam verbergen. Die Hetzparolen und zerstörerischen Aktivitäten dieses Zentrums erscheinen regelmäßig auf Seiten wie Markaz Dideban (Zentrale Beobachtungsstelle), Adyan News (Nachrichten aus Religion), Borhan News (Argumente), Nedayeh Enghelab (Stimme der Revolution) usw.

Wir appelieren an Sie als Vorsitzenden des "Islamischen" Expertenrats, dessen Aufgabe es ist Probleme zu lösen, diese Seiten aufmerksam zu studieren, um selbst zu sehen, was die abscheulichen Taten dieser Leute bewirken, die den Reichtum des Landes dafür verwenden.

Herr Mahdavi Kani!
Wir fragen Sie, ob die Prinzipien des Islam und die Verfassung des Regimes samt Ihrer Führung des Expertenrates ungebildeten Leuten erlauben unsere Mitbürger auf der Webseite Adyan News lauthals zu beleidigen und zu beschuldigen? Offensichtlich hat der Justizminister Sadegh Laridschani durch seine Scharmützel mit diversen Fraktionen nicht ausreichend Zeit juristische Fragen kompetent zu lösen. Offensichtlich hat sein Bruder der Parlamentspräsident Ali Laridschani durch seine Reisen nach Damaskus und Beirut mit der Absicht den Status Quo dort zu erhalten keine Zeit sich um die ernste Situation im eigenen Land und um die zunehmenden Verletzungen der Menschenrechte und der Würde des Landes zu kümmern.

Die ehrenwerte und noble Anwältin Nasrin Sotoudeh ist schon seit langem gefangen und wird in den berühmten mittelalterlichen Kerkern festgehalten. In einem kürzlich veröffentlichten Artikel auf der Seite Markaz Dideban und anderen offiziellen Seiten wird die ehrbare Frau Nasrin Sotoudeh übel beschimpft. Diese Frau ist ein Symbol des Widerstands und eine Verteidigerin von Menschenrechten und Würde. In diesem Artikel wird auch beschrieben wie die Gefängnisse zu Folterhäuser gewandelt wurden.

Um so merkwürdiger scheint dann, dass die Folterer aus Evin nicht den Pfad der Menschlichkeit gehen und die Fesseln von Frau Sotoudehs Händen und Füssen lösen, sondern stattdessen Derwische beschuldigen die Fünfte Kolonne der westlichen Feinde zu sein, weil sie mit Frau Sotoudeh sympathisieren.

Herr Mahdavi Kani!
Ist es nicht ein Zeichen völliger Verblendung Geisteskranke das Folterhaus führen zu lassen? Wo sind wir denn angekommen, wenn Mitgefühl für eine gefangene Muslimin als "Handlung gegen die nationale Sicherheit", "Störung der öffentlichen Ordnung" und "Beleidigung des Obersten Führers" gewertet wird?!

Die Führer des sogenannten Instituts für Religionen und Weltanschauungen verfolgen zersetzende Absichten, indem sie Unschuldige als schuldig darstellen und unlogische Verbindungen zwischen Dingen herstellen, die nichts miteinander zu tun haben. Sie erfinden phantasievolle Geschichten, veröffentlichen die Geschichten als Fakten und legen Akten an, die als Anklageschriften an Pseudo-Richter übermittelt werden, so dass Unschuldige hingerichtet werden können.

Herr Mahdavi Kani!
Dr. Ahmad Shaheed, der UN-Rapporteur zu der Menschenrechtssituation im Iran, möchte gerne Iran besuchen und sich ein eigenes Bild von der Situation der Gefangenen machen. Herr Mohammed Javad Ardashir Laridschani hat ihn wiederholt mit unflätigen und ungehörigen Beleidigungen traktiert. Ihnen wird klar sein, dass das Problem nicht der Besuch der Folterkeller Irans sein kann. Sogar der Präsident des Landes durfte Evin nicht betreten. Als er mit seinen in der Verfassung verankerten Rechten das gefängnis besuchen zu dürfen argumentiert hat, ist ihm mit ähnlichem Aufruhr und Streit begegnet worden wie Dr. Ahmad Shaheed.

Diese schreckliche und destruktive Situation der Gesetzlosigkeit knebelt die Bevölkerung Irans und nimmt jedem den Atem sein Leben zu gestalten. Um unsere gequälten Mitbürgern zu unterstützen und sie zu ermutigen wird die Internationalen Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran zusammen mit weiteren internationalen Organisationen für weitere Aufklärung über die Situation und die Hintergründe im Iran sorgen und vollständige und genaue Informationen an die Öffentlichkeit im Westen weitergeben.

Wir werden diverse Aktionen in verschiedenen Städten Europas, den USA und Kanada durchführen und darin die bedingungslose Freilassung von Frau Nasrin Sotoudeh verlangen, sowie die sofortige Einstellung der zersetzenden Aktivitäten des Instituts für Religionen und Weltanschauungen in Qom und anderer Zentren.
Internationalen Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran / Oslo26/11/12

 

ShareTwitter

wallpaper-1019588
1500 Kalorien am Tag – Ihr Plan fürs Abnehmen!
wallpaper-1019588
1500 Kalorien am Tag – Ihr Plan fürs Abnehmen!
wallpaper-1019588
Wenn das Neue lockt: Shiny New Object Syndrome im Online-Business
wallpaper-1019588
KiVVON: Der Game-Changer für Content-Creators